Tage wie diese … in Düsseldorf

Im Juni zog es uns in die Nordrhein-Westfälische Hauptstadt Düsseldorf. Der eine oder andere Schweizer Leser denkt sich jetzt – Düsseldorf!? Ehrlich – so habe ich auch gedacht. Nicht mal den Fussball-Club Fortuna Düsseldorf habe ich irgendwie auf die Reihe gekriegt. (Sorry …).
Aber schnell wurde uns klar – Düsseldorf ist eine echte Metropole. Wir verbrachten zwischen Luxus, KÖ und der längsten Theke der Welt ganz spannende Tage in dieser aufregenden Stadt. Und haben diese Stadt mit der Erkenntnis verlassen: Düsseldorf ist Kultur und Kunst, gleichzeitig Shopping und Lifestyle!
Wo ich gerade diesen Post am Schreiben bin, läuft im Radio auf dem Sender “Swiss Pop” das Lied “Tage wie diese” von den Toten Hosen. Toten Hosen – Campino? Genau die, die kommen nämlich aus Düsseldorf. Und der Song passt zu uns, zu unserem Aufenthalt in Düsseldorf:
An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit
An Tagen wie diesen, haben wir noch ewig Zeit
Wünsch ich mir Unendlichkeit
Heute möchte ich hier über den Medienhafen berichten, der irgendwie ein Teil der Geschichte dieser Stadt am Rhein mit der Moderne verschmolzen hat. Dieser Stadtteil ist relativ neu, um den Hafen herum findet sich die Moderne in Form von Gebäuden wieder, gleichzeitig sind noch Relikte aus der Industriezeit des Hafens sichtbar: renovierte Speicher, alte Hafen-Kräne und ihre Führungsschienen sowie ein Teil der alten Hafenanlagen. Zur Moderne zählt auch der Rheinturm, das höchste Gebäude der Stadt Düsseldorf.
Medienhafen Düsseldorf
Im Medienhafen wohnt man nicht, hierhin kommt man zum arbeiten oder um auszugehen. In diesem Stadtteil haben sich im Laufe der Zeit verschiedene Firmen angesiedelt. Die Benennung in „Medienhafen“ täuscht allerdings: nur 9% der Nutzer sind Medienunternehmen (z.B. auch der WDR).
Eines der Gebäude, welches mit seiner Architektur heraussticht, ist das Colorium – über 60 Meter hoch und damit das derzeit zweithöchste hier im Medienhafen. Es wurde von William Alsop geplant und 2001 fertig gestellt. Die bunte Fassade besteht aus über 2200 Glaspaneelen, die farbig bedruckt worden sind.
“Flossis”
Mir nicht bekannt waren die doch etwas schrägen „Flossis“, obwohl diese fast eines der Wahrzeichen des Medienhafen sind. Die “Flossis” bevölkern das Roggendorf-Haus (ein renoviertes Speicherhaus). Die „Flossis“ sind bis zu 4,2 Meter hohe und 2,5 Meter lange Figuren einer Künstlerin (Rosalie). Ursprünglich kletterten sie 1998 bei der Eröffnung des Deutschen Kunststoff-Museums das erste Mal ein Haus hoch, mussten dann aus Denkmalschutzgründen dort wieder entfernt werden. Sie kamen aber so gut an, dass die Figuren an anderer Stelle erneut klettern durften: hier am Roggendorf-Haus im Medienhafen, welches von 24 „Flossis“ bestiegen wird. Am Nachbargebäude kraxeln fünf weitere die Wand hinauf.
Eindrücklich sind auch die “dekonstruktivistischen” Gebäude des Architekten Frank Owen Gehry, die er hier am Medienhafen 1998/1999 gebaut hat. Er hat hier drei Gebäudekomplexe – genannt Neuer Zollhof – erstellt. Mein Favorit ist der Neue Zollhof, Gebäude B. Für die Düsseldorfer sind dies – glaub ich so gehört zu haben – einfach die Gehry-Gebäude. Wie würde dieses Gebäude wohl in HDR-Technik fotografiert aussehen. Wäre ein Versuch wert – leider war dafür keine Zeit. Vielleicht nächstes Mal.
Es gibt hier viele Restaurants, Bars sowie weitere Ausgehmöglichkeiten – aber auch Hotels direkt vor Ort: Das Radisson Blu Media Harbour, das Marriott Düsseldorf Hafen und das Hyatt Regency Düsseldorf. Dieses Hotel hatten wir uns für den Aufenhalt ausgesucht und Dank eines Upgrades durften wir in luftiger Höhe im obersten Stockwerk übernachten. Was für ein Erlebnis! Zu diesem Hotel führt eine Brücke und diese führt nicht nur zum Hotel, sondern auch zur “Pebble’s Terrasse” – dort muss man hin, wenn man den Medienhafen besucht. Hier gibt es einen unglaublichen Rundumblick auf Düsseldorf und den Medienhafen! Und natürlich dazu ein Alt (-Bier).

Und übrigens gibt es hier im Medienhafen das einzige Brauhaus, welches Kölsch (-Bier) anbietet, das Eigelstein Brauhaus. Wenn man das mit dem Bier nicht ganz so genau nimmt, eine tolle Sache. Aber Achtung Kölsch in Düsseldorf ist etwa so wie “Basler Läckerli” in Zürich – aber die haben heute ja auch eigene Läden in Zürich. Fisch und Meeresfrüchte findet man bei Patrick’s Seafood No. 1 – war Zufall und einfach eine Überraschung, ein solch französisches Restaurant hier zu finden.
Besuch in Düsseldorf im Juni 2015
Weiterer Post aus Düsseldorf: Das Senfmuseum