Todesfall am Strand von Reynisfjara (Iceland)

Der beliebte Island Blogger Christian (Island Blog) meldet am 10.2.2016 auf seiner Seite:

Todesfall am Strand von Reynisfjara

by CHRISTIAN on 10 FEBRUARY, 2016 (Link zum Post)

Am Strand von Reynisfjara ist (wieder einmal) ein Tourist ums Leben gekommen, nachdem er von einer Welle umgerissen wurde und dann in die Brandungszone gezogen wurde. Rettungskräfte konnten den Mann nur noch tot bergen, seine Frau und die Reisegruppe werden psychologisch betreut.

Traurig, schlimm und jetzt kommt der Tipp von Christian:

Aus diesem Anlaß (ebenfalls wieder einmal) der Hinweis: An diesen Stränden können plötzlich und unerwartet hohe Wellen auftreten. Das kann gerade bei Sturm, aber eben auch bei relativ ruhigem Wetter passieren. Also haltet viel Abstand zur Brandungskante, behaltet immer die Wellen im Auge (oder habt jemanden, der das für euch tut wenn ihr fotografiert) und seht im Zweifelsfall zu, das ihr sehr schnell vom Wasser weg kommt.

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Ein paar Kilometer von diesem, ebenfalls bei Touristen beliebten Strand, ist wieder ein tragischer Unfall passiert.

Dieser Tipp ist absolut korrekt, es ist wirklich sehr gefährlich. Aber dies ist eben genau was ich kritisiere. (siehe mein Post Island und die Entwicklung im Tourismus). Die IsländerInnen sind mit ihrer Natur vertraut und kennen die Gefahren. Und man setzt voraus, dass Besucher aus dem Ausland diese Erfahrung auch haben. Die Tourismus-Industrie karrt in dieser irrigen Meinung Tausende von Touristen an solche Strände, wie jener von Reynisfjara.  Am Strand gibt es ausser ein oder zwei kleine Warnschilder, weder Lebensrettungs- und Erste-Hilfe-Ausstattungen, Nottelefone an oder in der Nähe vom Strand noch ein Rettungsschwimmer oder Strand Patrouilleur. Klar kann Island nicht alle Strände absichern, aber man weiss ja inzwischen, welches die grossen Touristenziele sind. Und Europa könnte ansatzweise mit den “Blue Flag Beach” als Beispiel herhalten,  wie so etwas gehen könnte.

Leider erleben wir in der Schweiz immer wieder, wie “naiv” sich Touristen in der Natur bewegen. Zum Beispiel die spektakuläre Monte-Rosa-Hütte ob Zermatt zieht Touristen und Architekturbewunderer in Scharen an. Die meisten unterschätzen auch hier den hochalpinen Zustieg, sind sogar in Turnschuhen unterwegs. Die Zahl der Unfälle hat dann stark zugenommen (z.B. ohne Steigeisen in eine Gletscherspalte gestürzt). Auch hier mussten die Verantwortlichen reagieren – es nützt nichts, davon auszugehen, dass jeder auf dieser Welt weiss, dass man nicht mit Turnschuhen über einen Gletscher schlendert.

Auch in Island findet man viele Naturgefahren, wie zum Beispiel an den Stränden Reynisfjara und Djúpalónssandur. Diese sind besonders gefährlich, weil der Meeresboden vor dem Strand sehr tief ist (anders als an europäischen Flachstränden), die Wellen kommen aus grosser Tiefe und schiessen urplötzlich in die Höhe und mit grosser Wucht an den Strand.

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Der gefährliche Strand ist in der Nähe von Vik

 

In den vergangenen zwei Monaten sind insgesamt vier ausländische Touristen in Island ums Leben gekommen. An Weihnachten starb ein japanischer Tourist bei einem Verkehrsunfall auf einer einspurigen Brücke, kurz darauf wurde ein Brite auf der Halbinsel Snæfellsnes tot aufgefunden, Ende Januar starb eine Chinesin bei einem Tauchunfall in der Silfraspalte, in der letzten Woche ertrank ein chinesischer Urlauber am Strand von Reynisfjara. (Quelle Iceland Review)

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