Geheimnisvolles Kuhgässel in Regensburg

Das Kuhgässel ist wohl eine der engsten Strassen Regensburgs. Es ist so eng, dass es dort “dunkel wie in einer Kuh” ist. Zudem beherbergt das Gässchen eine geheimnisvolle Besonderheit: In einer Hauswand sind knapp über dem Boden zwei fast nicht mehr erkennbare, zusammenhängende Kugeln in Stein gemeisselt. Was hinter dem Geheimnis steckt und warum es in einer Kuh dunkel sein soll, davon handelt mein nachfolgender Post.
Die Regensburger sagen, dass es sich bei den beiden eingemauerten Kugel um Semmeln handelt. Dahinter steht eine sagenhafte Geschichte: Ein Bäckerjunge soll in der engen Gasse einst von einer entgegenkommenden Kuh an der Hauswand erdrückt worden sein. Zur Erinnerungen an den tragischen Tod des Bäckerjungen sind die Semmeln in den Stein eingelassen worden, so sagt man. Was es aber wirklich mit den beiden Halbkugeln auf sich hat, ist bis heute ungeklärt. In manchen Erzählungen ist auch von einer Hexe die Rede, die den Buben des Nachts in diesem Gässchen um die Ecke gebracht hat. Deshalb wurde das Kuhgässel früher oft Hexengässel genannt.

Und noch eine weitere Erklärung habe ich gehört. Der Name des Kuhgässel soll entstanden sein, weil es dort „Dunkel ist wie in einer Kuh“ ist. Aber wieso ist es eigentlich Dunkel in einer Kuh? Nun kann man davon ausgehen, dass es in einer Kuh recht finster sein muss. Oder gibt es eine andere Wurzel für diesen Begriff? Dazu habe ich im Internet etwas recherchiert. Es gibt einige Ansätze für eine Erklärung, folgende hat mir irgendwie eingeleuchtet. Diese Redewendung könnte durch den Begriff „Kau“ entstanden sein. Denn hier in Regensburg gab es im Bischofshof ein dunkles „Kau“ – also ein dunkles „Gefängnis-Loch“. Irgendwann später entstand aus dem Kau über verschiedene Stationen der Begriff „Kühloch“. Dieser Begriff wurde dann im Bayrischen einfach zu „Kua“ (also Kuh) verkürzt. Somit bedeutet also „Dunkel wie in einer Kuh“ – dunkel wie im Kühloch, also im Gefängnis. Dieser Begriff wird bei uns im schweizerischen Dialekt ebenfalls sehr häufig verwendet, ohne dass ich mir je Gedanken gemacht hätte, warum es in einer Kuh finster sein soll. Damit wäre doch wieder einmal bewiesen, Reisen bildet! 😉
Ich kenne es auch so wie das “Bruckmandl” es erklärt. Bin auch gebürtige Regensburgerin. Es geht hier um die Kuh und die Kuhbreite! Habe die Ehre!
Schön, dass ein so alter Post noch gelesen wird. Danke natürlich für Deinen Kommentar, diesen lasse ich gerne so stehen. In guter Erinnerung an eine Reise in Deine schönen Stadt & LG Michael
Eigentlich heisst es Kuhgässel weil eine “Kuhbreite” durchpasst.
Bin gebürtiger Regensburger.
[…] In Regensburg gibt es sehr viele schöne Strassen, Gassen- und Gässchen sowie wunderbare Plätze. Das eine oder andere Gässchen birgt ein Geheinmis, eine Geschichte. Wie z.B. das Kuhgässel, dies ist ist wohl eine der engsten Strassen Regensburgs. Es ist so eng, dass es dort „dunkel wie in einer Kuh“ ist. Zudem beherbergt das Gässchen eine geheimnisvolle Besonderheit: In einer Hauswand sind knapp über dem Boden zwei fast nicht mehr erkennbare, zusammenhängende Kugeln in Stein gemeisselt. Was hinter dem Geheimnis steckt und warum es in einer Kuh dunkel sein soll, davon handelt folgender Post: Geheimnissvolles Kuhgässel […]
Das mit “dunkel wie in einer Kuh” hab ich mich schon einige Male gefragt. Tja, wieder was dazugelernt 🙂 Dankeschön!