Cliffs of Moher: tiefe Abgründe, saftige Wiesen und die Weite des Meers

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Here we are in the County Clare, it’s a long, long way from here to there, there’s Burren and the Cliffs of Moher …

So singt der irische Folksänger und Songschreiber Christie Moore in seinem Lied Lisdoonvarna. Und in der Tat – es ist von überall her ein langer Weg, welche die Touristen auf sich nehmen, um diese Steilklippen zu besuchen. Vor allem die Tagestouristen aus Dublin nehmen doch einen Tagesritt hin und zurück von fast 600km mit den Bussen unter die Räder, so eine Tour geht schon mal 12 – 14 Stunden.

Selber war ich schon sehr lange nicht mehr an den Cliffs – auch die Berichte, dass es dort oben ganz schön voll geworden ist, hat mich bisher abgehalten. Auf meiner letzten Irland-Reise habe ich aber bewusst die Cliffs in meine Tour eingebaut. Und ich muss zugeben, es ist halt wirklich ein absolutes Highlight in Irland. Und ganz schön voll ist es tatsächlich – vor allem beim Visitor Centre! Darum habe ich Euch ein Tipp, wie man die Cliffs etwas ruhiger angehen kann. Allerdings ist dies schon lange kein Geheimtipp mehr, daher lohnt sich diese Tour etwas früher am Morgen zu starten oder in den späten Nachmittag zu legen.

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Auf dem Pfad vom Hag’s Head zum Brien’s Tower

Die wilden Cliffs of Moher konnten lange Zeit nur mit etwas Mut und einigen Kletterkünsten abgewandert werden. Dann machten die irischen Farmer den Weg frei, so dass es heute einen Pfad gibt – und der ist immer noch schwindelerregend. Aber gut und sicher zu begehen, dies gilt besonders für den Pfad vom Hag’s Head rüber zum Visitor Centre. Heute gibt es einen durchgehender Pfad vom Hag’s Head über das Moher Visitor Centre bis nach Doolin. Je nach Saison bringt einem sogar ein Bus wieder an den Ausgangsort zurück.

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Vom Parkplatz geht es auf einem Weg an den Kühen vorbei zum Hag’s Head (Ruine im Hintergrund)

Wir wollen es aber etwas gelassener angehen, Zeit zum fotografieren sollte ja auch sein. Dafür ist der späte Nachmittag gut geeignet, wenn die Sonnenstrahlen die Cliffs erreichen. Mit dem Auto fährt man auf der R478 bis Liscannor und dann noch ca. 3 km weiter, bis in einer Kurve (Ballaun Bridge), wo ein „handmade“ Schild mit der Aufschrift Parking den Weg in Richtung Moher Sports Field weist. Der kleinen Strasse, welche sich durch das Farmland windet den Schilder weiter geduldig folgen, bis man den Parktplatz Moher Sports Field erreicht. Dieser Parkplatz gehört zu einem Bauernhof – man kann hier das Auto gegen eine Gebühr abstellen. Von hier geht es zu Fuss weiter zum Hag’s Head, (ca. 1km) von dort hat man schon der ersten tollen Blick auf die Cliffs. Dann  muss man eigentlich nur noch den Markierungen folgen und erreicht so nach rund 5km das Moher Visitor Centre. Und von hier den gleichen Weg einfach wieder zurück laufen, eine andere Perspektive ist garantiert. Auf dem beschriebenen Weg kann man das phantastische Fels- und Seepanorama der Steilklippen bewundern, mit seinem wechselnden Farbspiel. Die Kraft von Wind und Wellen spüren. Aber auch ein bisschen Nervenkitzel erleben. Fast senkrecht fallen die Steilwände ab und bieten schwindelerregende Ausblicke.

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Eine andere tolle Möglichkeit bei schönem Wetter: Etwa eineinhalb Stunde vor Sonneruntergang, pack Dir einen leckeren Cider ein, schnapp Dir eine Decke und Deine Reisebegleitung. Die Touris sind um diese Zeit schon fast alle weg. Bei gutem Wetter erwartet Dich ein atemberaubender Farbzauber am Himmel, der in den stürmischen Atlantik sinkt. (Startpunkt ebenfalls Moher Sports Field / Hag’s Head)

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Leider spielen sich in der dramatischen Kulisse der Cliffs of Moher von Zeit zu Zeit menschliche Dramen ab. Die wildromantischen Klippen im Westen Irlands haben eine magische Anziehungskraft. Unter den Hunderttausenden Besuchern jährlich befindet sich auch eine gewisse Anzahl Lebensmüder. Aus diesem Grund bietet der irischen Samaritervereinigung über Schilder ein Gesprächsangebot an.

Die allermeisten Touristen wollen freilich oben bleiben, allerdings sollte man sich an den Cliffs vorsichtig bewegen – Wind und Wetter machen die Cliffs wirklich gefährlich.

Am  Pfad entlang findet man „unlogische“ Begrenzungen, welche früher nicht nur dazu dienten die Kühe und Schafe zusammenzuhalten, sondern diese sollten auch Touristen abhalten. Grund war eine diffuse Mischung aus Sicherheitsüberlegungen der Behörden – an manch halsbrecherischen Engpässen geht es immerhin bis zu 200 Meter tief hinunter – und Sturheit. Nicht jeder Bauer konnte sich vorstellen, zugunsten eines Wanderwegs auf ein paar Grashalme zu verzichten. Aber wie gesagt, heute gibt es einen offiziellen Cliff Walk, welcher durchgehend ist.

Anbei findest Du noch ein Flyer von discoverireland.ie über den „Cliffs of Moher Coastal Walk“.

Bei meiner letzten Wanderung hatten wir auf dem Weg vom Hag’s Head bis zum Moher Vistor Centre Sturm und Regen. Auf dem Rückweg Sonne pur! Hier an der Küste wechselt das Wetter schnell. Nachfolgend ein paar fotografische Eindrücke – Regen und Sonne über dem Cliff.

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