Das Hochland in Island – Weit weg von Allem


Mit dem Jeep durch den Sprengisandur – durch die Wüsten und Weiten des Hochlandes! Der Sprengisandur ist die grösste Wüste Europas.
Die mysteriöse Route durch die schwarze Wüste Sprengisandur wird von den Isländern seit jeher gefürchtet. Die Isländer erzählen heute noch gerne Geschichten, von verschwunden Reisenden, welche die Wüste durchqueren wollten und nie am anderen Ende angekommen sind. Denn irgendwo da draussen ist immer noch die unheimliche Bergkönigin. Jeder in Island kennt das Lied „À Sprengisandi“, welches die Geschichte eines einsamen Reiters erzählt, der nordwärts durch die Sprengisandur-Wüste reitet und dem die Bergkönigin auf den Fersen ist. Davon mehr am Schluss dieses Posts. Die Route verbindet im Sommer den Norden mit dem Süden Islands. Die Bergstrasse (nur 4×4) führt zwischen den beiden mächtigen Gletschern Vatnajökull und Langjökull hindurch.
Die Kontraste in der Landschaft sind beeindruckend auf dieser Tour. Wir fahren durch grüne, fruchtbare Täler und durch die steinige Wüste mit einem beeindruckenden Blick auf die von den beiden Gletscher geformte Bergwelt. Dabei kann man mit dem einsamen Reiter aus dem Lied durchaus mitfühlen. Auch heute noch ist es für Geländewagen-Fahrer ein langer Ritt.
Wir machen diese Route am liebsten von Süden nach Norden, weil diese so im Laufe der Tour immer spannender und landschaftlich schöner wird. Durch den Sprengisandur verläuft heute ein ausgebauter Jeep-Track, der mit einem richtigen Geländewagen und bei schönem Wetter gut zu bewältigen ist. Trotzdem sollte man die lange Distanz berücksichtigen, man sitzt einige Stunden hinter dem Steuer. Dazu kommen einige Stellen sowie Furten, bei denen man seinen Geländewagen beherrschen sollte. Bei schlechtem Wetter kann dieser Trip endlos werden. Vorsicht auch vor starken Stürmen, die sich zu unangenehmen Sandstürmen entwickeln können.
In früheren Zeiten war diese Route die einzige Möglichkeit, um von Norden den Versammlungsort Pingvellir im Süden zu erreichen. Aufgrund der rauen Wetterverhältnisse sowie mangels Futter und Wasser für die Pferde, ritten (sprengten) die Menschen möglichst an einem Tag durch diese Hochlandwüste, daher auch der Name Sprengisandur. Nicht zuletzt hatte man auch Angst vor Trollen und Elfen, die die Gegend unsicher machten. Für viele Jahre geriet der “gefährliche” Sprengisandur in Vergessenheit. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man die Route mit Steinmarkierungen versehen und 1933 passierte das erste Auto diese einsame Hochlandroute.









Bilder/Reise 2012 (letzter Besuch 2015, Refresh 2016)
Aus der Zeit als die Isländer den Sprengisandur noch mit Pferden durch diese Wüste ritten, entstand das eindrückliche Volkslied “In der Sprengisandwüste (Ljóðmæli)” Eine schöne, sehr moderne Version davon gibt es von der Musikerin Isgaard im Album WOODEN HOUSES , die auch den Text etwas abgeändert hat:
The Queen (Die Bergkönigin)
Geschwind, reit` geschwind
Über den Sand jage hin
Schon senkt sich die Dämmerung
Über die Berge herab
Dann sattelt ihr Ross die Bergkönigin
Und Gnade dem, der ihr kommt in den Weg
Gott schütze all den Anhang mein
Gar lang wird die letzte Strecke sein
Geschwind, reit` geschwind
Über den Sand jage hin
Schon schwindet die Sonne hinterm Berg
Viele böse Geister von den Gletschern dann zieh`n
Die sich im Dunkeln verbergen
Das beste Pferd gern gäb` ich es fort
Wenn ich nur erst wäre an sicherem Ort
(Music: Jens Lück, Lyrics: Traditional)
MEHR BILDER, BERICHTE UND TIPPS VON MEINEN REISEn NACH ISLAND GIBT ES HIER: “ISLAND – “WEIT WEG VON ALLEM”
