SKA-Chappe aus den 1970er – Kult oder nur hässlich?

Kaum ist es Winter taucht diese Mütze auf! Irgendein Typ gibt es immer, der eine trägt – sei es in den Bergen oder mitten in der Metropole Zürich. Vor einiger Zeit glaubte ich, nun sei wahrscheinlich das letzte Exemplar von den Motten gefressen worden. Da kam mir auf einer Jeep-Tour im isländischen Hochland, „in the middle of nowhere“, Kurt aus dem Aargau entgegen. In seinem weissen Land Rover. Wir hielten beide unsere Fahrzeuge an, er begrüsste mich freundlich, stieg aus und setzte sich seine alte, vergilbte SKA-Kappe auf! Da habe ich erkannt, dass mich diese Kappe mein ganzes Leben lang verfolgt, dass dieses Kleidungsstück ewigen Bestand haben wird, genau wie die Musik von Modern Talking deren textiles Ebenbild sie wohl darstellt.

Aber woher kommt diese Chappe eigentlich?

Der SKA-Mütze begegnete ich erstmals in meiner Jugend, als wir die irgendwie alle getragen haben. Ende der 80er Jahre verzeichnete man im Wintersport-Ort Arosa zu den besten Zeiten pro Seilbahn-Gondel rauf auf das Weisshorn mindestens 25 SKA-Mützen. Mit der Zeit verschwanden dann die Mützen, hielten sich aber noch sehr hartnäckig bei Pistenbully-Fahrern, Skibügelgebern und gelegentlich bei Waldarbeitern.

Eigentlich hätte ich in den letzten 40 Jahren alle SKA-Chappen-Typen fotografieren sollen – dies hätte ein liebenswertes und schräges Buch gegeben. Oder vielleicht ist es noch nicht zu spät – ein SKA-Chappen Blog?

Aber warum verschwindet dieses Ding nicht?

Für mich war es also an der Zeit der Sache einmal auf den Grund zu gehen, im Internet zu recherchieren. Über 31’000 Ergebnisse liefert Google beim Suchwort SKA-Mütze zurück! Also auch im Internet ist die Chappe ein Thema.

Aber warum ist das so? Die Fakten habe ich gefunden:

  • Die SKA – Schweizerische Kreditanstalt (heute Credit Suisse) – lancierte die blau-rot-weisse Skimütze im Jahr 1977. Die Mütze hat also ein Jubiläum – 40 Jahre!
  • Der Sinn dahinter war, dass die SKA ihr Image als Bank für Vermögende hin zu einer Volksbank korrigieren wollte.
  • Kurz nach der Lancierung war die Mütze vergriffen – diese wurde in der Folge per Losverfahren verschenkt.
  • Zwischen 1977 und 1983 wurde die Mütze über 800’000 mal (!) verschenkt.
  • Ein Gerücht besagt, dass die Idee zu dieser Mütze von Adolf Ogi (Alt-Bundesrat) gekommen sei.
  • 2009 erhielt die Chappe ein kleines Revival – das Modelabel Alprausch hatte 300 Exemplare im SKA-Look produziert. Einziger Unterschied: Anstatt des SKA-Logos wird der Alprausch-Schriftzug drauf gestickt.
  • Die SKA-Chappe ist Kult! Auf Ricardo und ebay habe ich die Mützen ebenfalls entdeckt. Orginalverpackt für über 100 Franken!

Happy Birthday SKA-Chappe! Aber wo ist eigentlich meine SKA-Chappe? Freude herrscht …

Die SKA Mütze verfolgt mich mein ganzes Leben langt, dieses Kleidungsstück wird ewigen Bestand haben, genau wie die Musik von Modern Talking deren textiles Ebenbild sie wohl darstellt.
(Bild: gesehen bei Ricardo 2/14, bearbeitet durch Michael’s Beers & Beans)

Bericht Januar 2015 (Refresh 1/20)
Quellen: Diverse Internet, Hinweise aus Bekanntenkreis

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