KZ Gedenkstätte Dachau

Im März 1933 wurde am Rand der schönen Stadt Dachau ein Konzentrationslager für politische Gefangene errichtet. In den zwölf Jahren seines Bestehens waren hier und in zahlreichen Aussenlagern über 200.000 Menschen aus ganz Europa inhaftiert. 41.500 wurden ermordet. Am 29. April 1945 befreiten amerikanische Truppen die Überlebenden.

Die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers wurde im Jahr 1965 auf Initiative und nach den Plänen der überlebenden Häftlinge mit Unterstützung des Bayerischen Staates errichtet. Die Gedenkstätte ist auch ein Museum und schafft es die  verstörenden Ereignisse mit einem hohen Mass an Sensibilität weiterzugeben, mit Respekt für die unzähligen Opfer.

Gezögert habe ich, bis ich mich zu einer Reise hierher entschlossen habe.

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Schönes, sommerliches Wetter. Die KZ-Gedenkstätte  wirkt auf den ersten Blick ruhig und idyllisch, fast wie eine grosse Parkanlage. Irgendwo am Eingang beim Besucherzentrum habe ich auf einem Schild gelesen, die Gedenkstätte habe den Charakter eines Friedhofs. Es wird darum gebeten, Kleidung zu tragen, die der Würde des Ortes angemessen ist. Die Besucher verhalten sich anders: bunt und sommerlich leicht gekleidet, gut gelaunt, da und dort ein Selfie, ein PicNic unter einem Baum – halt so wie Touristen in ihren Sommerferien Denkmäler und Sehenswürdigkeiten überall besichtigen. Anfänglich irritiert es mich, vielleicht weil ich selbst lange gezögert habe, überhaupt eine KZ-Gedenkstätte zu besuchen. Aber dann musste ich erkennen, dass das Verhalten der Besucher wirklich in Ordnung ist. Diese beschäftigen sich mit dem Horror der vergangen Zeit, um diese nicht zu vergessen, aber ohne es zu tief an sich ran zu lassen. Es ist ein Fakt, dass diese grausame Zeit immer mehr in die Vergangenheit und fern in die Geschichte rückt. Und genau dies symbolisieren die Touristen nach aussen, die durch die Anlage schlendern.

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Berührt hat mich die Reise zur KZ-Gedenkstätte, die noch heute ein authentisches Bild der ehemaligen Struktur und Umgebung wiederspiegelt. Es ist ein Ort des Gedenkens,  für viele Menschen sicherlich noch ein Ort der persönlichen Trauer, aber auch ein Ort der Information. Für mich war der Besuch des KZ Dachau eine Herausforderung, sich dieser Geschichte zu stellen. Und es hinterlässt einen intensiven Eindruck. Einen Eindruck geprägt von der Geschichte dieses Konzentrationslagers, der Geschichten der Opfer und deren unerträglichen Unterdrückung durch eine menschen-verachtende Ideologie.

Dachau war ein Haupt-KZ. Es galt als das „Instrument des Terrors“ und diente im Dritten Reich als Vorbild und Ausbildungsstätte für Brutalität und Gewalt. Was Dachau von anderen Konzentrationslagern unterscheidet ist, dass was sich im Gewalt-System des Dritten Reiches abspielte, hier teilweise seinen Ursprung fand.

In Dachau passierten die Opfer das berüchtigte Tor, über dem der Schriftzug „Arbeit macht Frei“ prangte.

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Das abgebildete Tor mit der Inschrift “Arbeit mach Frei” ist eine Kopie. Das Original wurde im November 2014 gestohlen und vor kurzem in Norwegen wieder entdeckt. Im Februar 2017 wurde das Portal wieder nach Dachau zurückgebracht. Der Diebstahl selber sowie die Hintergründe sind noch ungeklärt. Das schwere, schmiedeeiserne Tor wird nicht mehr am Eingang aufgestellt, es bekommt nach der Restauration einen Platz im Museum.
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Eindrücklich die Reste der Gleisanlage vor dem Haupt-Eingang. Viele der Häftlinge wurden zwar mit Bussen und Lastwagen gebracht oder mussten zu Fuss vom Bahnhof Dachau hierher laufen. Andere erreichten den Ort direkt mit dem Zug über ein Stichgleis, welches bis zum SS-Kasernenbereich des KZ-Geländes führte und  etwa 200 Meter vor dem Eingang zum eigentlichen Häftlingslager hielten.

Natürlich habe ich mich der KZ-Gedenkstätte fotografisch genähert. Für mich habe ich entschieden, vor Ort in Schwarz-Weiss zu fotografieren. Das schöne, sommerliche Wetter hüllte das ehemaligen Konzentrationslager in eine Leichtigkeit ein, die ich mit den Schwarz-Weiss Fotos versuche aufzulösen. Damit fokussieren meine Fotos, auf die Anlage und die einzelnen Gebäude, welche die stummen Zeugen dieser, vergangenen Horrorzeit sind.

Weitere Informationen zur KZ Gedenkstätte Dachau findest Du hier: https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/

Nachtrag 28.2.2017

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Der Blogger Manfred , der hinter dem toll gemachten Blog “Manni’s Fotobude” steckt, wollte zeitgleich ebenfalls einen Beitrag über die Gedenkstätte veröffentlichen. Ich bin ihm quasi ein paar Stunden zuvor gekommen, so dass er seinen Beitrag dann etwas zurückgehalten hat. Andere Gedanken, ein zurückhaltender Post und eindrückliche Bilder mit anderen Perspektiven zeichnen diesen lesenswerten Beitrag aus. Diesen findest Du unter folgendem Link: „KZ – Dachau bei München “ Ort des Terrors !!!!

 

Die nachfolgenden Fotos bleiben ohne Worte.

 

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Informationen/Quelle: https://www.kz-gedenkstaette-dachau.de/  / Fotos by Michael’s Beers&Beans 2016

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