Idylle am Inselfjord

Der Eyjafjörður – was aus dem isländischen übersetzt Inselfjord heisst – ist ein idyllisch gelegener Fjord hoch oben im rauen Norden von Island. Die meisten Island-Reisende streifen diesen Fjord an dessen Ende, bei ihrem Zwischenstopp in der Stadt Akureyri. Auch wir waren immer nur kurz hier, meistens ging es sofort weiter ins Myvatn-Gebiet oder ins Hochland. Die Idee hier oben Nordlichter zu beobachten, brachte uns dann für ein paar Tage hierher an diesen Fjord. In diesen Tagen lernten wir ein ganz anderes Island kennen.

Eyjafjörður Iceland
Herbstliche Stimmung am Eyjafjörður

Am Fjord – er hat eine Länge von 60 km und ist bis zu 24 km breit – haben die vulkanischen Kräfte ihr Werk weitgehend beendet. Gletscher liessen bei ihrem Rückzug weite Täler zurück. Sanfte Flusslandschaften, tiefe Täler verbinden sich mit dem Fjord-Gebiet, welches an beiden Seiten von uralten Bergzügen geprägt ist.

Der schneebedeckteBerg Kaldbakur (rechts) im Abendlicht. Dieser befindet sich einige Kilometer nördlich des Dorfes Grenivík am Eyjafjörður. Der Berg erhebt sich direkt vom Meer aus bis zu einer Höhe von 1167 m.

Am Ufer blühende Ortschaften. Die Region um den Fjord ist isländischer als der bekannte Süden des Landes. Auf den ersten Blick müsste es hier oben rauer sein, immerhin liegt diese Region nur 50 Kilometer vom Polarkreis. Die klimatischen Bedingungen sind voller Überraschungen – das Wetter hier oben haben wir angenehmer empfunden, als unten im Süden. Ein Art Föhnwind, der durch das Tal bläst, garantiert gelegentlich für „warme, angenehme“ und sonnige Tage – selbst im Herbst hatten wir plötzlich angenehme 12 – 14 Grad, also schon fast  T-Shirt Wetter! (Im Sommer 2008 erreichte man hier einen Rekord von fast 29 Grad) Es gibt am Eyjafjörður weniger Niederschläge als im Süden, dafür einen richtigen, klirrenden Winter mit Schnee.

Jetzt im Herbst ist die Landschaft am Ufer sanft und lieblich, viel weniger karg als im Süden. Die Wiesen um die Bauernhofe sind noch grün, die blühende Heide färbte die Ebene weiter oben in den Bergen rot ein und sorgt im Zusammenspiel mit den wenigen, aber doch deutlich wahrnehmbaren Baumgruppen für ein „Indian-Summer-feeling“. Zuoberst auf den Gipfeln der erste Schnee, im Tal die bunte Farbenpracht, die ihres Gleichen sucht. Alles  ist ein abwechslungsreiches Gegenstück zu der sonst so kargen Lava-Landschaft in Island

Zentrum dieser Region ist die Stadt Akureyri, welches die viertgrösste Stadt in Island ist. (Mehr zu Akureyri findest Du in meinem Post: Akureyri – ein Städtchen mit Herz)

Gerne nehme ich Dich jetzt zu einer kleinen „Foto-Reise“ mit, einer Reise zum wunderschönen Eyjafjörður, welcher geprägt ist durch das Licht, dem Meer und die Berge. Alle Bilder wurden im Herbst (Oktober/November) aufgenommen.

Impressionen Eyjafjörður

Akureyri, direkt am Fjord gelegen
Am Eyjafjörður gibt es ein ähnliches Wetterphänomen wie im Engadin – die Malojaschlange. Am Fjord scheint ein ähnliches Phänomen aufzutreten: ein langes, schlangenartiges Nebelband zieht in der Mitte des Fjords in Richtung Meer. Majestätisch und ganz ohne Eile zog diese Wolkenbank in Gestalt einer langgezogenen Boa constrictor talauswärts dahin. Vermutlich auch hier am Fjord ein seltenes Naturschauspiel. Diese Schlange könnte entstehen, wenn die feuchte Luft aus dem Hochland hier im Fjord zu Nebel kondensiert.
Sonnenstrahlen brechen durch die Wolken
alte Fischfabrik in Hjalteyri (Gestelle für Stockfisch)
Im Tal Eyjafjörður
Islandpferde im Schneefall
Wintereinbruch in der Nähe von Greinivik
winterliche Strassenverhältnisse
Direkt am Fjord sind die Wiesen noch grün, während ein paar Meter weiter oben der Winter eingezogen ist.
Abendstimmung in der Nähe von Dalvik
Farmhouse mit Sicht auf den Fjord (Nähe von Dalvik)
Abendstimmung über der Stadt Akureyri
Nordlichter über dem Fjord

Weitere Bilder vom „Insel-Fjord“ findest Du hier im Porfolio Eyjafjörður.

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