Exklusiver Buchtipp: «Moosflüstern» von Joachim B. Schmidt

Es freut mich, dass ich heute – schon fast exklusiv – den neuen Roman von Joachim B. Schmidt ankündigen darf, welcher im April 2017 erscheint.

Mit Joachim, der in Reykjavik lebt, verbindet mich einerseits sein Roman „Küstennähe“, der mir in tiefer Erinnerung geblieben ist, andererseits haben wir seit kurzem einen spannenden Austausch, bei dem wir auch das Thema Nordlicht etwas gestreift haben.

Während ich diese Zeilen schreibe, denke ich darüber nach, was Menschen heute wie früher veranlasst hat, nach Island auszuwandern. Hat die Insel überhaupt etwas zu bieten, ausser atemberaubende Landschaften und Vulkanen mit unaussprechlichen Namen?

Von meinen Besuchen her weiss ich, Island ist nicht nur Wildnis. Gerade in Reykjavik leben die Einwohner in einer quirligen Metropole. Diese Stadt scheint immer ein Schritt voraus zu sein. Es wird extravagante Mode und Musik zelebriert, man lebt den technischen Fortschritt und pflegt gleichzeitig eine besondere Liebe zur Literatur.

So verwundert es dann nicht, dass ein Schriftsteller wie Joachim B. Schmidt aus der Schweiz nach Island ausgewandert ist. Weit weg von allem, draussen im Nordatlantik auf der pulsierenden Vulkaninsel, schöpft er die inspirierende Kraft für seine Romane.

Viel härter und einsamer muss es vor fast 70 Jahren gewesen sein, als die Esja-Frauen in Island ankamen. Diese Frauen haben eine besondere Stellung in der Geschichte der Einwanderer in Island. Es waren deutsche Frauen (und ein paar Männer), die 1949 als landwirtschaftliche Helferinnen mit dem Schiff Esja auf die Insel kamen. Für einige wurde Island zur entbehrungsreichen „Eisheimat“.

Joachim B. Schmidt greift diesen Hintergrund in seinem neusten Roman „Moosflüstern“ auf.

Joachim schreibt mir dazu:

1949 heuerte der isländische Bauernverband rund 300 deutsche Frauen und Männer an, verschiffte sie nach Island und schickte sie auf Bauernhöfe, verteilt auf der ganzen Insel. Unter ihnen: Heinrich Liebers Mutter.

Vierzig Jahre später besucht der gescheiterte Bauingenieur Heinrich zum ersten Mal die Insel und das Grab seiner Mutter in Reykjavík. Er will erfahren, weshalb sie ihn damals, kurz nach Kriegsende, in Deutschland zurückgelassen hat – und wird dabei selbst in den Bann der Insel gezogen

„Moosflüstern“ ist Joachim B. Schmidts dritter Roman. Diesmal spannt er den Bogen von Graubünden über Paris nach Reykjavik, er lässt den überforderten Protagonisten Heinrich Lieber sogar bis in die Westfjorde klettern, wo ihn plötzlicher Nebel umhüllt und ihm die Sinne nimmt…

Nachtrag 27.10.2020

Am 1. September 2020 ist das neue Buch „Kalmann“ erschienen. Der Roman führt in den rauhen Norden von Island – nach Raufarhöfn. Dort lebt Kalmann, der selbsternannte Sheriff dieser Gegend. ls er eines Winters eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Read more: Buchtipp „Kalmann“

Am Samstag, 31. Oktober 2020 hält Joachmin B. Schmidt im Literaturhaus Thurgau, Bodmannhaus eine Lesung.

Nachtrag 4.10.2017

Natürlich habe ich dieses Buch inzwischen selber gelesen. Die Geschichten von Heinrich und seiner Mutter – die in unterschiedlichen Zeiten und Welten leben – ist spannend, das Buch hat mich sofort eingenommen und nicht mehr losgelassen.  Und es ist ein Buch in dem ich am Schluss den Anfang nochmals gelesen habe.

Link zu meinen Post: Buchtipp: «In Küstennähe» von Joachim B. Schmidt

Bilder/Cover: Joachim B. Schmidt

(Dies ist keine Werbung oder sponsored Post, sondern ein subjektiver, persönlicher Bericht)

You Might Also Like