Narvik – Erze, Spione und die Ofotenbanen

Die Stadt Narvik hat für mich einen besonderen Klang. Narvik bringe ich in Verbindung mit dem hohen Norden, mit Spionage-Romane und Eisenerz. Mit der grässlichen Schlacht um den strategisch wichtigen Hafen im zweiten Weltkrieg.
Wie sieht diese Stadt aus? Eine Industrie-Stadt die heute noch hauptsächlich vom Verlad des Eisenerzes lebt. In einer Stadt die „nur“ 2‘400 km südlich vom Nordpol liegt? Auf unserer Reise auf die Lofoten haben wir bewusst eine Nacht in Narvik eingelegt.
Eine flüchtige Begegnung mit einer beschaulichen Stadt ohne Sehenswürdigkeiten im hohen Norden. Dennoch haben wir Narvik mit einem guten Eindruck verlassen. Die Menschen die hier leben scheinen sich mit den vielen Unwegsamkeit des hohen Nordens gut zu arrangieren. Es ist erstaunlich, welche Lebensqualität man hier erreicht hat. Die Erinnerungen über die furchtbare Schlacht um den Hafen im 2. Weltkrieg ist für die Besucher noch gegenwärtig, im Alltag weit weg.

Narviks Ursprung liegt im Erz. Stadt und Hafen entstanden zusammen mit der Eisenbahnlinie Ofotenbanen, mit der seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts zwischen dem schwedischen Kiruna und der norwegischen Küste das wichtige Eisenerz transportiert wird. Dieses Erz wird in Narvik auf die Schiffe verladen – das ganze Jahr, denn der Hafen von Narvik bleibt durch den Golfstrom im Winter eisfrei.
Der Hafen in Narvik ist keine Sehenswürdigkeit, aber mit seinen grossen Ladeanlagen und den bis zu 300 Meter langen Frachtern sehr interessant.
Von der Ofotenbanen bekommt man eigentlich nur die langen Transport-Züge und der grosse Verladebahnhof mit. Eine Fahrt mit dem Zug ist für Touristen möglich. Die 42 Kilometer lange Strecke bis zur schwedischen Grenze und zurück führt über eine teilweise spektakuläre Strecken-führung, die auf 40 Kilometern über 520 Höhenmeter überwindet. Die Fahrt dauert rund drei Stunden – leider hatten wir dafür keine Zeit.
Mit der im Zentrum von Narvik startenden Seilbahn kommt man innerhalb weniger Minuten zu einem Aussichtscafé in 576 Meter Höhe, das den besten Blick über die Stadt und den Ofotfjord bietet. Im Winter ist dies übrigens ein beliebtes Skigebiet.
Zu Narviks Sehenswürdigkeiten gehört der Polar Park, der nördlichste Zoo der Welt. Er liegt allerdings 70 Kilometer nördlich der Stadt. Die Nord-Norwerger haben ein anderes Distanz-Gefühl als wir.
Das schönste an Narvik ist die unendliche, herbe Landschaft, in welcher die Stadt liegt. So findet man rund 90 km südlich von Narvik den Berg Stetind mit einer Höhe von 1‘392 Meter ü.M. Der Stetind ist einer der auffälligsten Berge des Landes sowie der Nationalberg Norwegens.

Heute erreicht man Narvik über die imposante Hålogaland Brücke – bei unserem Besuch war diese noch im Bau. Diese Brücke wurde am 9. Dezember 2018 eröffnet und verkürzt für die Riesenden als Beispiel die Fahrtzeit zum Flughafen Harstad / Evenes doch wesentlich. Bilder von dieser interessanten Baustelle findest Du in meinem Post hier.
Nachfolgend ein paar Impressionen unseres Stadtspazierganges in einer der nördlichsten Städte der Welt.



[…] Einen Post von meinem Besuch in der Stadt Narvik findest Du hier: Narvik – Erze, Spione und Ofotenbanen […]
Danke Michael, für die tollen Bilder und den Bericht. Nach Narvik hab’ ich’s noch nicht geschafft. War nur mal auf dem Flughafen dort (Harstad-Narvik) gelandet. Umso schöner also zu erfahren, wie’s dort aussieht.
Danke & Gruß!
Mario
Sehr schöne Nachtbilder von Narvik und interessanter Bericht
LG Andrea
Hallo Andrea, Danke & beste Grüsse Michael
Sehr interessanter Bericht und sehr schön bebildert.
… und Danke für das Feedback. Lg, Michael