Námafjall – Tanz auf dem Vulkan

Der Schnee der letzten Nacht lässt das isländische Hochtemperatur-Gebiet Hverarönð wie aus einer Zauberwelt erscheinen. Es zischt, blubbert und brodelt – es stinkt nach faulen Eier. Fasziniert stehen wir bei fast minus 10 Grad vor den mächtigen Dampfsäulen.
Im Hinterkopf wissen wir – wir stehen auf einem aktiven Vulkan.
Für mich gehört das Hochtemperatur-Gebietes Hverarönð auf Island (Iceland) zu einem Ort, den ich immer wieder gerne besucht habe. Auch wenn ich weiss, jeder Besuch war ein Tanz auf dem Vulkan.
Kurz nach der Passhöhe Námaskarð (Myvatn) liegt am Fusse des Vulkanes Námafjall dieses beeindruckende Solfatarenfeld. Schon am Parkplatz bei Hverir nimmt das Naturschauspiel alle Sinne in Beschlag. Die völlig vegetationslose Ebene und die Bergflanke leuchteten diesmal allerdings nicht in kräftigen Gelb- und Orange- und Brauntönen. Sondern es war alles winterlich: schneeweiss und himmelblau!
Überall treten aus Spalten weisse Dampfsäulen aus, manche bahnen sich mit lautem Zischen und Fauchen ihren Weg an die Oberfläche. Heisse Schlammtöpfe blubbern und brodeln vor sich hin und über allem liegt dieser Geruch von faulen Eiern. Ausgehend von den Solfataren, also Stellen an denen Wasserdampf, Schwefelwasserstoff, elementarer Schwefel und andere Mineralien aus der Erde austreten. Weiter findet man zahlreiche langsam oder heftig kochende Schlammtümpel und Schlammtöpfe sowie Fumarolen verschiedenster Art.
Einige Island-Reisende stoppen nur kurz im Hverarönð – in ihren Gesichter widerspiegelt sich der grosse Respekt vor dieser unbekannten Urgewalt. Kurz ein Blick, dann zurück ins Auto, schnell weiter zu einem vermeintlich sicheren Ort.
Die nachfolgenden Bilder sind alle im Oktober – nach dem ersten Wintereinbruch – entstanden.







Bilder Myvatn, Iceland 10.2015 / Refresh 2017
[…] Ein weiterer Bericht zum Hexenkessel von Hverarönd mit winterlichen Bildern findest Du unter: Námaskarð – Tanz auf dem Vulkan […]
[…] vulkanischer Aktivitäten – überall sind Höhlen, Krater, heisse Quellen und dampfende Geothermalfelder zu […]
[…] Namafjall – Tanz auf dem Vulkan […]
Beeindruckend schöne Bilder! Das kalte Winterisland sieht man ja eher selten. Danke fürs Mitnehmen. Viele Grüße
Hallo Andrea, gerne geschehen und herzlichen Dank für das Feedback. Lg, Michael
Ganz faszinierendes Gebiet. Ich glaube, da ist man – bei aller Fazination – irgendwie froh, wenn man wieder ein wenig Distanz hat….
Natürlich muss ich zugeben, dass ich immer ein flaues Gefühl im Magen hatte, wenn ich mich auf Námafjall, Krafla oder auch auf anderen vulkanisch aktiven Gebieten aufgehalten habe. Dazu zähle ich die Begegnung mit dem Vulkan Hekla, welcher ruhig ist, aber zu den aktivsten Vulkanen von Island zählt. Ob ich heute noch eine Jeep Tour auf eigene Faust hoch auf den Vulkan machen würde – mit dem heutigen Wissen – ich glaube nicht. Andererseits zieht mich der Vulkanismus magisch an. Lg, Michael
Sehr beeindruckend!
LG Andrea
… es ist wirklich eindrucksvoll, was der Vulkanismus hier entstehen lässt! Lg, Michael