Rückblende: Grönemeyer – 8.7.87 + 4630 + 8280 = 30 Jahre rockt dieser Typ durch unser Leben

Heute vor 30 Jahren – am 8. Juli 1987 –  in einer Eishalle in der kleinen Stadt Kreuzlingen. Eher zufällig am Konzert des jungen Grönemeyers. Da spielt doch der Typ, der im Film “das Boot” mitgespielt hat. Grosser Auftritt von Herbert Grönemeyer vor vielleicht (gefühlten) 50 Zuschauern! Oder waren es weniger? Jung war auch ich, frisch verliebt besuchte ich das Konzert zusammen mit meiner Freundin. Aus dieser jungen Liebe ist eine tolle Partnerin und Ehefrau geworden. Wir suchen, finden und gehen seither gemeinsam unseren Weg. Und für beide war dieser 8. Juli 1987 der Beginn unserer gemeinsamen Begeisterung zur Musik von Grönemeyer. Und so rockt Grönemeyer manchmal öfter, manchmal weniger, aber meistens immer durch unser Leben! Seine Texte sind bei uns.

Zu unserem persönlichen “Grönemeyer-Konzert-Jubiläum” gibt es hier einen Rückblick auf das einmalige Konzert im Revierstadium in Bochum vom Juni 2016, welches wir besucht haben.

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Bochum in Bochum? Diese Frage haben wir uns immer wieder einmal gestellt, wie ist wohl ein Konzert von Grönemeyer in seiner Heimatstadt Bochum? Irgendwann müssen wir mal nach Bochum!

Aus dieser Schnapsidee wurde dann plötzlich Realität – meine Frau hatte doch tatsächlich aus der Schweiz heraus über Ticket Corner zwei Tickets ergattert. Für das Zusatzkonzert am 20. Juni 2016 in Bochum! Welches in wenigen Stunden ausverkauft war!

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Und dann waren wir da im Revierstadion – und dieser Abend hiess “4630 Bochum”. Herbert Grönemeyer aus Bochum sang „Bochum“ in Bochum für Bochum! 30.000 Fans – und kamen sie auch wie wir anderswo her – waren an diesem Abend Bochum. „Oooh, Glück Auf, Bochum!“ Das Steigerlied mit Bergmanns-Chor. Aus Bochum. Natürlich hat der Text Herbert Grönemeyer erfunden, aber es ist längst Bochums Lied geworden, Deutschlands angeblich beliebteste Stadthymne. Sie singen das hier auch ohne ihn, bei jedem Heimspiel des VfL, mindestens.

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Und wirklich, sie hätten ihn an diesem Abend nicht gebraucht. Nur: mit Grönemeyer ist es schön – so schön! Rotes Licht um Viertel vor neun und später noch mal „Bochum, ich komm aus Dir“. Dieses Heimspiel war nun sein Heimspiel!

Er tat es vor seinem Heim-Publikum, sein Publikum trägt  „Dreissig – Jahre – Bochum“- Shirts und hatten  blau/weiss VfL-Schals* um!

Und dann war er also da, der Mann, der irgendwie schon immer durch unser Leben rockt: schwarzer Anzug, weisse Turnschuhe und wie immer fit wie solche. Intellektuell, ein Typ der immer denkt.  Das klingt aus dem Song „Stück vom Himmel“ und aus den aktuellen Songs. Sein Publikum stimmte er mit diesen neuen Songs ein, die Menge war begeistert.

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Grossartig wurde es, wenn er nun wirklich die alte Platte „4630 Bochum“ auflegte. Das Album ist inzwischen schon bald 31. Am 14. August 1984 ist es erschienen, zu einer Zeit, als die Stadt noch mit einer vierstelligen Postleitzahl auskam. „4630 Bochum“.

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Aber natürlich kamen auch neue Stücke von seinem aktuellen Album  „Dauernd jetzt“ vor. Zum Beispiel „Regenzeit“  –  dabei blieben wir im Gegensatz zum vorherigen Konzert vom Regen verschont. Aber es war kühl, sehr kühl. Na und? Wahren Fans machte das nichts, Grönemeyer auch nicht – heisst es nicht im „Schiffsverkehr“ Wetter egal?

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Und Stunden später, kurz vor dem Ende um 23.20 Uhr, stand er da, Hand auf dem Herz und kämpfte mit den Tränen: Bochum feierte ihn und sich selbst mit einem riesigen Feuerwerk. Gänsehaut-Feeling für alle!

Und er hat uns eingeladen wiederzukommen, 2044, 60 Jahre „Bochum“! Nach St. Peter Ording! Wo auch immer das ist, wir kommen!

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Hintergrund zu 4630 Bochum

Die Lieder, damals noch auf Vinyl gepresst, sind Kult: „Männer“, mit dem Grönemeyer, in ein Medley verpackt, an diesem Abend auch den letzten aus den Schalensitzen holt. „Alkohol“, „Flugzeuge  im Bauch“ – all diese Stücke, auf die das Publikum bei jedem Konzert sehnlichst wartet und seien die neueren Werke Grönemeyers auch noch so poetisch und künstlerisch gar wertvoller. Das Musikmagazin „Rolling Stone“ zählte die Platte „4630 Bochum“ zu den „50 Ereignissen, die den Rock’n’Roll veränderten“, sicher aber auch die Stadt Bochum – irgendwie.

Quelle: Internet

Info zur Stadt Bochum

Die Stadt Bochum ist mit rund 375.000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt des Bundeslandes Nordrhein Westfalens. Wie von Herbert Grönemeyer besungen steht Bochum für das wahre Ruhrgebiet. Nach dem Ende des Bergbaus entwickelte sich Bochum zu einem erfolgreichen Technologie- und Dienstleistungsstandort. Der Bergbau ist in der Stadt heute noch gegenwärtig. Daher ist der Besuch des Deutschen Bergbau-Museum eine Reise wert.

*Unter VfL versteht man in Bochum den Fusballverein VfL Bochum 1848 der in der 2. Bundesliga spielt. VfL bedeutet Verein für Leibesübungen und ist ein 1938 entstandener Sportverein,  dessen Ursprünge bis auf das Jahr 1848 zurückreichen.

Set-List

Von diesem Konzert habe ich mir eine Set-List angefertigt und diese als Playliste zusammengestellt. Vielleicht stimmt diese nicht ganz überall, aber so ungefähr:

1. Unter Tage
2. Wunderbare Leere
3. Fang mich an
4. Unser Land
5. Uniform
6. Bochum (inkl. neuer 5. Strophe)
7. Schiffsverkehr
8. Stück vom Himmel
9. Medley: Männer / Was soll das / Vollmond
10. Neuer Tag
11. Flugzeuge im Bauch
12. Der Weg
13. Roter Mond
14. Für dich da
15. Musik nur wenn sie laut ist
16. Mensch
17. Alkohol
18. Bleibt alles anders
19. Morgen
20. Kinder an die Macht
21. Zeit, dass sich was dreht
22. Currywurst
23. Kadett
24. Land unter
25. Demo (Letzter Tag)
26. Mambo
27. Bochum
28. Halt mich
29. Feuerlicht
30. Fang mich an (Remix)
31. Der Mond ist aufgegangen

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Am Freitag, den 10. Juni 2016, gastierte Herbert Grönemeyer in St. Gallen. Nach seinem ausverkauften Konzert im Mai 2015 im Hallenstadion Zürich kam der Ausnahmekünstler zum Abschluss seiner Stadion-Tournee «Dauernd. Jetzt.» zurück auf die Schweizer Bühne. Eigentlich bin ich selten ein “Wiederholungstäter”, aber die Konzerte von Herbert Grönemeyer sind für mich einfach etwas anderes – da komme ich nicht vorbei. So war ich am  “Tournee-Abschlusskonzert” nochmals dabei. Es war ein schöner Sommerabend, ein tolles Konzert. Aber nicht Bochum.

Herbert Grönemeyer in St. Gallen

Die Süddeutsche Zeitung (12.4.2016) schreibt in seiner Würdigung zum 60. Geburtstag von Herbert Grönemeyer:

Nur “Bochum” erfasst das Deutschsein in seiner ganzen Kartoffeligkeit

und bezeichnet den Song “Bochum” als den schönsten deutsche Pop-Song.

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