Panasonic Lumix DMC-GX80 – spiegellos mit leichtem Gepäck?

Wer richtige Fotos machen will, der braucht eine Spiegelreflex-Kamera! Dies war auch einmal meine Meinung. Für meine Amateur-Fotografie greife ich aber schon lange auf eine Kompaktkamera (Panasonic Lumix TZ 101), auf mein Smartphone sowie auf eine Bridgekamera (Panasonic Lumix TZ1000 ) zurück. Damit habe ich tolle Fotos von meinen Reisen und Wanderungen gemacht.

Warum dann noch eine neue Kamera, eine Systemkamera, wenn ich doch schon bestens ausgerüstet bin?

Den ersten Teil meiner Überlegungen findest Du hier:  Fotografie: DSLR, Kompakte oder DSLM? Was ist richtig für mich?

Grafik: Yada Maneesri by 123rf.com
Grafik: Yada Maneesri by 123rf.com

Der Grund dafür ist bei mir zu suchen, ich möchte mich fotografisch weiter entwickeln. Der Wechsel von der DSLR auf eine kompakte Kamera veränderte meine Art der Fotografie. Überraschend erkannte ich, dass mein Stil sich anders entwickelte, während ich diese Kameras nutzte. Situationen in denen ich früher nicht fotografiert habe, waren plötzlich erreichbar, Dinge um mich herum plötzlich optisch spannend.

Auf der anderen Seite entwickelten sich die Bedürfnisse, die eigentlich nur eine DSLR abdecken konnte.

Der Weg war vorgezeichnet, dass ich für meine Anwendungsbereich eine kleine, leichte Kamera mit Wechselobjektiven suchte. Und ich diese bei einer DSLM (Digitale Spiegellosekamera) finden würde. Obwohl man in der DSLM-Welt Kameras in stattlicher Grösse findet, interessierte mich besonders die  Klasse mit den  kompakten Gehäusen, die an Messsucher-Kameras analoger Tage erinnern.

Panasonic brachte 2016 die Lumix GX80 – eine abgespeckte Version der kompakten Lumix G8 – heraus. Dies erschien für mich vom Preis- Leistungsverhältnis die richtige Kamera, um in Welt der spiegellosen Systemkameras (Micro Four Thirds System) einzusteigen.

Panasonic Lumix DMC-GX80 mit Objketiv LUMIX G VARIO 12-32 mm (Pancake) / F3.5-5.6 sowie das LUMIX G VARIO 14-140mm f/3.5-5.6. (liegend). Im Hintergrund ein altes Leica Elmarit – R 1.28/35 mit einem MFT Hama-Adapter

Klar habe ich in den letzten Jahren eine Vorliebe für die Kameratechnik von Panasonic/Leica entwickelt. Ich bin aber überzeugt, dass die folgenden Entscheidungspunkte nicht marken-spezifisch sind. Die Art und Weise der Funktionen zwischen den einzelnen Marken dieser Kameras mögen variieren. Grossartige Fotos hängen heute nicht mehr von der Marke ab, sondern ob man für sich die richtige Kamera gefunden hat und diese im richtigen Moment beherrscht.

Meine Wahl für diese Kamera basiert neben der erstklassige Bildqualität, umfangreichen Ausstattung und einem guten Autofokus auf folgenden Punkten:

Leichtes Gepäck

In Verbindung mit dem Objektiv LUMIX G VARIO 12-32 mm / F3.5-5.6 (wird auch Pancake-Objektiv genannt) ist die Kamera sehr kompakt, auch mit einem LUMIX G VARIO 14-140mm f/3.5-5.6 bleibt die Kamera leicht und kompakt. Auf Fototour mit leichtem Gepäck … gerade bei Wanderungen unbezahlbar.

Leiser Auslöser

Für mich war es immer unangenehm, wenn in intimer Umgebung der Spiegel klappte und der Verschluss laut klickte. Ganz anders die DSLM – die kaum hörbar auslöst. So kann ich in Kirchen fotografieren oder auch Menschen, ohne zu stören. (Zum Beispiel habe ich einmal eine Gämse in nächster Nähe mit dem Auslösegeräusch der Spiegelreflex verscheucht)

Touchscreen-Monitor

Ich nutze gerne weiterhin einen Sucher, aber immer mehr auch den Display. Der Blick auf den Klapp-Display ist viel diskreter, als wenn man die Kamera zum Auge führt. Mit dem Touschscreen kann ich aus der Hüfte schiessen, mit dem Finger sogar den Fokus auf das Objekt bringen. Eine ganz tolle Funktion, deren Einsatzmöglichkeit ich immer mehr begreife.

Systemwelt Micro Four Thirds

Mit dieser Kamera steige ich mit relativ kleinem Budget in eine Systemwelt von Panasonic und Olympus ein, in welche ich meine Technik ausbauen, sogar „professionalisieren“ kann. Einerseits kann ich mich im Bereich des Kamerabody bis in den professionellen Bereich entwickeln (z.B. LUMIX DC-G9) und die alten Linsen weiterverwenden. Andererseits steht ein grosse Auswahl an Objektiven zur Verfügung. Es ist sogar möglich, dass ich die ganz teuren, sehr lichtstarken Leica DG Elmarit anschaffen und einsetzen kann.

Als Objektive verwende ich das LUMIX G VARIO 12-32 mm / F3.5-5.6 sowie das LUMIX G VARIO 14-140mm f/3.5-5.6. Dies sind auf dem Papier eher durchschnittliche Objektive, aber haben mich positiv überrascht.

Verwackelfreie Aufnahmen

Hier zeigt sich, dass die Lumix GX 80 ein kleines Wunder der Technik ist. Die Kamera verfügt über eine ausgeklügelte Bildstabilisierung. Dies nennt Panasonic 5-Achsen-Sensorstabilisierung und Dual Image Stablization. Hinter diesem Begriff verbirgt sich eine aufwendige Mechanik im Kameragehäuse (5 Achsen) sowie ein Bildstabilisator im Objektiv (2 Achsen), dies führt auch bei längeren Belichtungszeiten noch zu verwacklungsfreien Bilder.

Micro-USB Anschluss für das Laden

Dieser kleine Anschluss als Argument hört sich jetzt etwas trivial an. Klar gehört immer ein Ersatz-Akku auf eine Fototour, aber auch dieser kann einmal leer sein. Mit diesem Micro-USB Anschluss  kann ich die Kamera einfach mit eine Powerbank oder im Auto mit einem Standard-USB-Port verbinden und mit Strom aufladen.

Meine ersten, kurzen Gehversuche mit der Lumix GX 80 haben mich positiv gestimmt, dass mein Entscheid richtig war. Freude habe ich an der Bildqualität, die genau richtig ist für mein Hobby und den Blog. Die Kamera ist leicht und hat eine gut zu bedienende und verständliche, umfangreichen Ausstattung.

Grössenvergleich: Lumix-DMC-GX80 (links) mit Kompaktkamera Lumix DMC-TZ101 – die GX 80 ist kaum grösser, dahinter eine ganz andere Technologie.

Als Schwäche sehe ich den Akku, der scheint sehr schnell leer zu sein. Hier zahlt man vermutlich den Tribut für eine sehr gute Technik in einem kompakten Gehäuse. Daher habe ich einen zweiten Akku bereits angeschafft, der muss bei grösseren Fototouren unbedingt mit. Fotografiere ich mit einem leichten Handschuh, verstelle ich schnell beim on/off das obere Drehrad mit.

Die richtige Kamera ist der Schlüssel für eine gute Fotografie, nicht die technisch teuerste oder beste. Die Marke ist sekundär. Für mich ist heute die richtige Kamera eindeutig eine MFT (DSLM) – eine leichte Kamera die mit vielen technischen Möglichkeiten eine hohe Bild-Qualität abgibt. Eine Kamera die mich unterstützt und mir die Chance gibt besondere Bilder zu machen.

Zum Schluss lasse ich Taten folgen, respektive die ersten Bilder sprechen.

unbekannte Lady (ISO 200 , 1/160 sek, f/5.6)
Mini Cooper (ISO 200 , 1/100 sek, f/5.6)
Torbogen (ISO 200, 1/320 sek,  f5.6)
Skulptur im Gegenlicht (ISO 200, 1/1250sek, f/11)
Fährhafen in Konstanz (ISO 200, 1/320sek, f/6.3)
Seepromenade Meersburg im Winterlicht (ISO 200, 1/400, f18)

Die Bilder sind nach „meiner Methode“ in LR leicht bearbeitet, damit diese meinen Look erhalten.

 

Das Equipment, welches wir gebrauchen, spielt nur eine kleine Rolle. Vielmehr kommt es darauf an, es zu beherrschen.
– Sam Abell* –

Sam Abell (1945) ist ein US-amerikanischer Fotograf und lebt in Virginia.

Dies ist keine Werbung oder sponsored Post, sondern ein subjektiver, persönlicher Erfahrungsbericht. Die Verwendung von Panasonic Kameras ist von mir selber so entschieden. Spiegelloses Systemskameras werden u.a. auch von Leica (M, T, SL), Olympus (MFT), Sony (α E-Mount – in zwei Varianten: Vollformat oder APS-C-Format), Pentax (K, Q) und Sigma hergestellt. Nikon hatte die Nikon 1 im Verkauf, diese wird aber seit Ende 2017 nicht mehr hergestellt.

 

Der erste Teil findest Du im Post Fotografie: DSLR, Kompakte oder DSLM? Was ist richtig für mich?

 

Folgende Erfahrungsberichte findest Du auf meinem Blog: 

Panasonic Lumix DC-GX9 – coming soon

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