Schloss Arenenberg – ein Blick ins Badezimmers eines Kaisers

Eine Badewanne als Sensation? Für die Archäologen und Restauratoren auf dem Schloss Arenenberg war der Fund der kaiserlichen Badewanne jedenfalls sehr bedeutend. Vor einigen Jahren stiess man bei Renovierungsarbeiten auf Reste des kaiserlichen Badesaal. Heute präsentiert sich das Kaiserbad in renoviertem Zustand den Besuchern.
Schloss Arenenberg besteht einerseits aus dem kleinen Schloss mit den Repräsentationsräumen, andererseits aus einem, grossen Wirtschaftsgebäude, in dem heute das Bildungs- und Beratungszenturm Arenenberg untergebracht ist. Früher war dort der Prinzenflügel – und genau dort stiess man vor einigen Jahren bei Renovationsarbeiten auf unerwartete Funde.
Neben einem Badeofen und den Fundamenten eines Küchenherdes entdeckten sie am südlichen Ende des Flügelgebäudes einen “Kaiserlichen Badesaal”. In dem 20 Quadratmeter grossen Raum legten sie eine farbig gefasste Stuckdecke, Reste der Wandbemalung und Täfelung sowie einen Sandsteinfussboden frei. Zentrum der Entdeckung ist ein drei Meter langes, 1,3 Meter breites und 1,2 Meter tiefes Tauchbecken. Das Kopfende des Tauchsbades ziert eine Kachel mit in Relief gefertigtem, gekröntem Adler. Dieses Bad liess Königin Hortense für ihren Sohn Prinz Charles Louis Napoléon Bonaparte Mitte/Ende der 1820er Jahre hier einbauen.
Anhand eines erhaltenen Malerbuches, dem Rechnungsbuch eines 1855 mit der Renovierung beauftragten Handwerkers, und der Inventare von Schloss Arenenberg wurde der Saal mit dem Kaiserbad wieder aufgebaut.
Das originale Badmobiliar blieb in den Sammlungen des Napoleonmuseums erhalten und ermöglichte daher eine tolle, weitgehend vollständige Rekonstruktion.





Hinweis: Am 1. Mai wird auf dem Schloss Arenenberg die Sonderausstellung «Wir waren auch dabei» – Männer aus der Schweiz und das Konstanzer Regiment Nr. 114 im Krieg 1914 – 1918 eröffnet. Dies dauert bis zum 11. November 2018: «Wir waren auch dabei»
Ein weiterer Post vom Schloss Arenenberg – über die vergangene Ausstellung “Eine Königin macht Dampf – Zeitenwende am Bodensee” findest Du hier.
Quellen: Infotafel vor Ort, Homepage Napoleonmuseum Arenenberg

Michael’s Beers & Beans ist ein Hobby-Blog und nicht kommerziell. Ich bin ein fotografischer Geschichtenerzähler, erzähle was ich auf einer Reise so aufgeschnappt habe. Dieser Post ist in Ergänzung zu meinen Bildern als Small Talk, Gedankenaustausch und Plauderei zu verstehen, hat daher weder den Anspruch vollständig, noch komplett aktuell zu sein. Alle Informationen sind ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Um sich in ein solches Thema zu vertiefen, empfehle ich unbedingt weitere Quellen zu überprüfen.
[…] Im Schloss Arenenberg hat man vor einiger Zeit das Bad des Kaisers Napoléon III gefunden und restauriert: Ein Blick ins Badezimmer eines Kaisers […]
damals hat man die Wände noch nicht gefliest und zuerst dachte ich da ist ein Abgang in eine Gruft !!! Klar nur auf den ersten Blick !!!
… diesen Gedanke kann man nicht einfach so wegwischen – aber der Kaiser stieg natürlich in das Becken, wenn dies mit Wasser gefüllt war und hatte daher dann schon seine Bade-Feeling 😉 Lg, Michael