Living at the waterfront – mein Sommerfeeling am Bodensee

Liebe FollowerInnen,
liebe Leserinnen und Leser meines Blogs

Nach einem langen, heissen Sommertag, einem letzten Sprung ins kühle Wasser, dann Barfuss zurück, in unser schönes Wochenend-Domizil zu kommen, die Sonne noch auf der Haut – herrlich! Sich erschöpft von der Hitze in die Couchkissen fallen lassen, ein Glas selbstgemachter Icetea in der Hand. Abends noch ewig auf der Terrasse sitzen, an einem sommerlich gedeckten Tisch mit tollem Essen und guten Gesprächen.

Das ist für mich pures Sommerfeeling!

Die Schwingungen dieser schönen Sommertage, dieses endlos scheinenden Sommers nehme ich gerne mit zurück in den Alltag, mit in die Stadt.

Sommerfeeling – wie fühlt sich mein Sommer eigentlich an? Die vergangenen schönen Tage haben mich inspiriert zu einer Art “Liebeserklärung an den Sommer”. Vielleicht hast Du Lust diese ganz entspannt irgendwo auf einer Strandliege oder sonst einem wunderschönen Sommer-Ort zu lesen. Dabei etwas darüber nachzudenken, was Dein Sommerfeeling denn ausmacht. Und warum nicht später Deine Sommergefühle auf Papier bringen, eine eigene “Liebeserklärung an den Sommer” schreiben?

Geniesse den Sommer!

Liebe Grüsse

Michael

Der Seerhein im Sommer – dies ist für mich nicht nur ein Ort, sondern ein Gefühl. Manchmal wirkt das Sommerfeeling hier fast schon kitschig: Das Wasser glitzert in der Sonne, die schicken, weissen Jachten die hier langsam vorbeigleiten. Ab- und zu fährt ein Kursschiff voll Touristen runter zum Untersee und weiter nach Schaffhausen oder aufwärts in Richtung Obersee. Am Himmel zieht der Zeppelin seine Kreise. Die Kids sind gut gelaunt, springen am liebsten direkt von der Mauer der Anlegestelle ins Wasser. Oder sind mit ihren Gummibooten unterwegs, lassen sich treiben. Die Wellen, ausgelöst durch die Schiffe, plätschern ans Ufer. Sommeridylle!

In dieses Sommer-Bild passend gehört die Natur. Gegenüber liegt das Ried, das Schilf steht jetzt grün. Ein paar Meter weiter zieht ein Schwan seine Runde und regelmässig schauen Enten gefolgt von ihrem herzigen Nachwuchs vorbei.

Den Sommer am Seerhein und am Bodensee mag ich. Wenn ich so dasitze, auf dem kleine Badeplatz am Seerhein, die Sonne strahlt und mich wärmt, bin ich einfach im richtigen Moment, am richtigen Ort. Hier auf dem kleinen Badeplatz oder sonstwo am Ufer bin ich zufrieden, komme ins Gleichgewicht.

Das wirkt bei mir beruhigend, ich finde zu mir. Für einmal kann ich meinen anstrengenden Job, die Termine und Projekte vergessen. Auch die vielen Probleme dieser Welt rücken für kurze Zeit etwas weiter weg. Und dafür empfinde ich Dankbarkeit in diesem Moment hier sein zu dürfen

Etwas in einem Buch lesen, die Sonne spüren. Und dann ins Wasser. Immer bewundere ich das saubere, kristallklare Wasser. Die Sonne spiegelt im Wasser, durchbrochen von kleinen Wellen. Ich tauche ein. Was für ein Gefühl – es ist Sommer!

Zu meinem Sommerfeeling gehört aber auch am Morgen, bevor die Hitze sich bleiern über die Stadt legt, in der Altstadt von Konstanz ein Latte Macchiato zu nehmen. Anschliessend gehe ich gerne an die Uferpromenade. Setze mich irgendwo hin, vor mir liegt der imposante Obersee, dessen Ende ich von hier nicht sehen kann.  Am anderen Ufer gegenüber, liegen die Schweiz und Österreich, deren Berge bei klarer Sicht für ein unvergleichliches Panorama sorgen. Sonne, See, Berge – herrlich!

Abends – nach einem Badetag – freue ich mich zwischendurch auf einen Abend in der Stadt, denn in Konstanz pulsiert das Leben im Sommer. Einfach für ein Glas Wein, mal draussen in einer der Szenen-Bars etwas chillen. Oder das grosse kulturelle Angebot im Sommer – eine Openair-Inszenierungen des Stadttheaters Konstanz auf dem Münsterplatz oder ein Konzert am See. Vielleicht klappt es ohne Gewitter und wenn, dann gehört das einfach dazu – zum Sommer.

Wenn ich die Sommerabende nicht auf der Terrasse geniesse (was ich eigentlich am liebsten tue), dann gehe ich gerne in mein Stammlokal auf die wunderschöne Seeterrasse, mit dieser einmaligen Aussicht auf das Wasser und den unendlichen Sonnenuntergängen. Am liebsten zusammen mit Freunden den langen Sommerabend gutgelaunt durchquatschen.

Vermutlich würde mir der Seerhein, Konstanz und das schwäbische Meer nur halb so viel bedeuten, hätte ich nicht meine Jugendzeit am Thurgauer Ufer des Bodensees verbracht. Heute fast 30 Jahre später bin ich – wenigstens zeitweise – zurückgekehrt. Daher verbinden sich in meinem Sommerfeeling Erinnerungen und ich denke zurück an die spontanen Partys im Park, Segeltörns mit der Jolle, schlafen unter freiem Himmel, nächtliche Badeaktionen, Grillabende, laue Sommerabende mit Lagerfeuer am Ufer des Sees.

Sommerfeeling ist bei mir eine Mischung aus dem Jetzt und meinen Kindheitserinnerungen. Nur wusste ich damals nicht, dass mich das Erlebte prägen wird –  heute habe ich das Bewusstsein, dass ich den Moment der schönen Sommertage geniessen, kurz in die Leichtigkeit des Seins eintauchen kann.

“Für manche Leute gibt es nichts Schöneres als einen Sommer, wo noch im feuchtesten Ried das Schilf brennt und einem die Hitze bis in die Knochen geht. Diese Leute saugen, sobald ihre Zeit gekommen ist, so viel Wärme und Behagen ein und werden ihres meist ohnehin nicht sehr betriebsamen Daseins so schlaraffisch froh, wie es andern Leuten nie zuteil wird. Zu dieser Menschenklasse gehöre ich.”

Hermann Hesse (Zitat gefunden im Buch “Sommer”,  Insel Verlag) Der Schriftsteller und Nobelpreisträger lebte von 1904 bis 1912 auf der Halbinsel Höri am Bodensee.

Weitere Bilder und Notizen vom Seerhein findest Du in meiner Flaschenpost.

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