Appenzell – Sönd Willkomm!

Das malerische Dorf Appenzell scheint wie aus einer Seite eines Kinder-Bilderbuches entrissen. Hinter den fröhlichen, bunten Fassaden der Giebelhäuser befinden sich Bäckereien, Handwerksbetriebe, Feinkostläden und Metzgereien. In den Stuben der Gasthäusern werden lokale Fleisch – und Käsespezialitäten angeboten. Der kleine Fluss Sitter schlängelt sich durch das Dorf. Die geschwungenen Hügel rundherum verschmelzen im Hintergrund mit den Bergen, die steil und zerklüftet aufsteigen. Hier ist die Schweiz zutiefst traditionell, authentisch und liebenswert. Tief verwurzelt in den seit Generationen weitergegeben bäuerlichen Bräuchen.

Nebelflucht! Gerade im Januar, wenn wir am See manchmal unter dem Hochnebel sitzen, gehe ich gerne zum Winterwandern ins Appenzell. Ab Konstanz beispielsweise brauche ich mit dem Auto knapp etwas mehr als eine Stunde. Dann stehe ich in dieser voralpinen Hügellandschaft direkt am mächtigen Alpstein. Jetzt im Januar präsentiert sich diese Landschaft als schneeweisses Wintermärchen. Eine ausgedehnte Winterwanderung schliesse ich gerne mit einem Bummel durch das Dorf Appenzell ab. Dort gehe ich einkaufen, freue mich an den vielen lokalen Spezialitäten.

Genauso wie ich im Wallis damit kämpfe deren sympatischen Dialekt zu verstehen, geht es mir im Appenzellerland*. Wenn ich mit einem Appenzeller ins Gespräch komme, dann muss ich mich doch richtig konzentrieren, damit ich alles mit bekomme. Diesen Dialekt wirklich zu verstehen grenzt schon fast an “Rassiemesseli schiise” (etwas unmögliches tun) ! Eine schöne Geste der freundlichen Appenzeller ist, dass ein Gespräch oft mit einem “sönd willkomm” beendet wird. (seid Willkommen)

Am Schluss dieses Posts gibt es noch ein paar persönliche Empfehlungen zum Dorf, ergänzt mit einem kleinen „Special“ zum Thema Winterwanderungen rund um Appenzell. Aber jetzt erst ein Foto-Bummel durch den kleinsten Kantons-Hauptort der Schweiz.

In diesem Sinne “sönd willkomm i ösem Dooff”!

* Das Appenzellerland sind die zwei Halb-Kantone Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Inerrhoden, so gibt es verständlicherweise verschiedene Dialekte. Der Innerrhoder Dialekt bereitet hie und da Nicht-Appenzellern ein wenig Mühe, nicht zu letzt, da eine sehr originelle Redensart gepflegt wir.

Michael’s Beers & Beens Tipps & Ideen rund um die Hauptgasse:

Flauderei

Im Dorf Appenzell unbedingt in der Flauderei vorbeischauen. Es ist ein Café und der Laden der Goba-Manufaktur, welche das in der Ostschweiz beliebte Getränk Flauder herstellt. Hier gibt es Spezialitäten wie Schnaps, Likör, Sirup oder die bekannten Süssgetränke. Die Kunst liegen in den Kombinationen, die immer wieder von (lokalen) Kräutern geprägt sind. Der Name „Flauder“ scheint vom Wort „Flickflauder“, dem Appenzeller Innerrhoder Dialektausdruck für Schmetterling, herzukommen.

s’Kafi – Gass 17 (Hauptgasse 17)

Trendige Bäckerei mit viel Tradition – feine Biberli (Lebkuchenspezialität), lässiges Café „modern style“. Auch ein Restaurant und eine Bar findet man hier. Spezialitäten vom offenen Holzgrill. Gehört zur Landbäckerei, welche man am Sammelplatz findet.

Chäslade

Der “Chäslade” mitten im Dorf Appenzell bietet eine grosse Vielfalt an Käse an – von eigenen über nationale bis zu internationalen Spezialitäten. Bekannt für frische “Appenzeller-Fonduemischungen” – die auch Online vorher über einen “Kalkulator” bestellt werden können.

Wetter Metzg (Metzgerei)

Traditionelle Appenzeller Spezialitäten wie auch tolle neue Kreationen. Zudem haben die Wetter’s eine eigene Jagd im Voralberg, von dort gibt es viele Wildspezialitäten.

Appenzeller Käse

Natürlich solltest Du auch den “würzigsten Käse aus der Schweiz” versuchen. Für den Einstieg empfehle ich den Klassiker “mild-würzig”, mein Favorit ist der “edel-würzig”, welcher 9 Monate gereift ist (violette, goldige Etikette)

Appenzell Fondue Käse Tipps
Sönd Willkomm! Degustation eines Appenzeller-Fondue auf der Strasse.

Mitbringsel

Die Vielfalt an kulinarischen Produkten überrascht mich immer wieder. Hier eine kleine Auswahl:
– Quöllfrisch, Vollmond-Bier (Appenzeller Bier)
– Appenzeller Käse
– Alpenbitter
– Säntis Malt Whiskey (haut sogar Whiskey Kenner um)
– Appenzeller Käse-Fondue
– Flauder (gibts in der Flauderei in unzähligen Varianten)
– Pfaffehüetli, Appenzeller Biber
– Appenzeller Pantli (Wurst-Spezialität) und Mostbröckli (Trockenfleisch)
– Gin 27 (z.B. als Gin Tonic mit Flauder Gents)  

 

Michael’s Beers & Beens „Special“: Winterwanderungen in Appenzell

Auf Appenzell.ch gibt es einige Tipps für Winterwanderungen rund um das Dorf Appenzell oder im ganzen Appenzellerland. Es gibt markierte, präparierte Winterwanderwege, aber auch einige Route, die nicht präpariert sind. Mit guten Schuhen kann man diese aber gefahrlos begehen, meistens folgen die empfohlenen Routen den Flurstrassen. (gelbe Markierung)

Idyllische Winterlandschaft
Winterwanderung mit Blick auf Appenzell
typische Flurstrasse
einige Abschnitte führen durch tiefen Schnee, daher ist gutes Schuhwerk wichtig

Fotos by Michael’s Beers & Beans 1/2019

Dies ist ein Erfahrungsbericht, keine Werbung oder sponsored Post. Michael’s Beers & Beans ist ein Hobby-Blog und nicht kommerziell. Alle erwähnten Produkte habe ich selber gekauft und probiert. Die Auswahl erfolgte nach Lust und Laune (subjektiv) an meinen Besuchen in Appenzell in den letzten Jahren. 

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