Skifahren wie die “Kuhfürsten” im Toggenburg

Heute nehme ich Euch mit auf eine Foto-Skitour quer durch die wunderschöne, archaische Gebirgswelt der Churfirsten in den Appenzeller Alpen. Die Churfirsten, das sind sieben Gipfel im Kanton St. Gallen (Schweiz) mit zwei Gesichtern. Es sind nach Norden hin breite, flache Rücken, während sie nach Süden mit steilen Felswänden zum Walensee hin abfallen. Chäserrugg, Hinterrugg, Schibenstoll, Zuestoll, Brisi, Frümsel, Selun – sieben Berge, die den Grenzkamm zwischen Toggenburg und Sarganserland bilden, eine alte natürlich Grenze zwischen Nord und Süd. 

Mit den Skiern hier unterwegs zu sein ist für mich eine reine Panoramatour. Gefühlt bin ich mir allerdings in diesem Berggebiet nie sicher, ob ich mich wirklich in den Alpen befinde. Der Blick wechselt ständig runter ins grüne Rheintal, rüber zum Säntis oder südlich in die gewaltigen Alpen. Auf der anderen Seite führt die Piste durch ein seltsames, archaisches Gebirge voller Geheimnisse.

Churfirsten im Sommer – Sondermarken 2017 (Urheber “Die Post”)

Churfirsten – Bedeutung des Namens

Lange bin ich davon ausgegangen, dass diese Berge “Kurfürsten” heissen und irgendwie der Name von den deutschen Kurfürsten herstammt. Es gibt sogar Theorien, die dies bestätigen. Nun, weit aus­einander liegen «First» und «Fürst» nicht: In vielen Schweizer Dialekten kommt «Fürschte» in der Bedeutung von «Firschte» vor.

Andere Quellen sagen, dass der Name von der Funktion des Bergkamms abgeleitet ist, der das Toggenburg von Churrätien trennt.

Ein Erklärung findet man auch aus den Konflikten mit den Toggenburgern, die man gerne als “Kuhfürsten” verspottete. Im 18. Jahrhundert findet man auf den Karten die Bezeichnung “VII Churfürsten“ und der Chäserrugg wurde als “Kaiserruck” bezeichnet. Erst seit dem 19. Jahrhundert verwendet man den Begriff “Churfirsten”.

Panorama vom Chäserrugg – Blick in Richtung Bündner Alpen

Das Skigebiet

Es ist ein überraschendes Skigebiet, abseits der grossen Wintersport-Orte der Schweiz. Das Skigebiet ist etwas für Genussfahrer, wobei gerade die langen Abfahrten bemerkenswert sind. Das 60 km Pisten umfassende Skigebiet wird durch 16 teilweise sehr moderne Transportanlagen erschlossen. Winterwanderwege werden ebenfalls unterhalten.

Meine Lieblingspiste – die Warmtobelpiste

Idylisch, zuweilen auch schroff präsentiert sich die fast 2km lange Warmtobelpiste. Durch ein malerisches Tal führt diese schwarze Piste von der Gamsalp auf die Freienalp. In einem schmalen Couloir gleitet man über sanftere Hänge, wird zwischendurch durch steile Kuppen gefordert. Das Gelände ist unglaublich abwechslungsreich und gibt immer wieder den Blick auf den Schafberg, das Wildhauser Wahrzeichen, frei.

Link zum Skigebiet: https://www.wildhaus.ch/winter.html

Das Skigebiet Toggenburg ist rund eine Autostunde von Zürich und vom Bodensee (Konstanz) entfernt.

Blick auf den flachen Gamserrugg – ein Berg irgendwie nicht von diesen Alpen
Blick in Richtung Bodensee – an solchen Tagen kann man von hier den Feldberg (Schwarzwald) und die Vogesen (Frankreich) gut erkennen. (Bergstation Chäserrugg)
“Red Deskchairs” mit einem unglaublichem Alpen-Panorama
Das Rheintal – hier fliesst der Alpenrhein in Richtung Bodensee
Blick auf den Schafberg (2384 müM)
Auf einer Höhe von 2000müM mit Blick runter ins Rheintal (ca. 400müM)
Farbenfrohe Skifahrer – im Hintergrund der 2502 müM hohe Säntis.

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