Trier – meine Reisenotizen

Auf einer Parkbank im Palastgarten mit Blick auf die Konstantin Basilika sitzen oder am Hauptmarkt ein Mosel-Riesling trinken – Sightseeing in Trier ist eine gemütliche Sache. Dabei gibt es viel zu sehen – so spanne ich in meinen Reisenotizen einen Bogen vom Herz der Stadt, dem Hauptmarkt über die berühmte Porta Nigra bis zur trendigen Neustrasse.

Hauptmarkt

Den wunderschönen Hauptmarkt musste ich eigentlich gar nicht extra besuchen, denn bei meinen Streifzügen durch die Stadt bin ich – bewusst oder unbewusst – immer wieder hierher zurückgekommen. Der Hauptmarkt ist ein wunderschöner, lebendiger Platz. Daher bin ich gerne hier gestrandet. Für ein Kaffee, ein Glacé oder ein Glas Riesling. Um Luft zu holen für den nächsten Höhepunkt dieser Stadt.

Porta Nigra

Das Wahrzeichen der Stadt Trier. Das römische Stadttor aus dem 2. Jahrhundert ist imposant von aussen, spannend ein Besuch innen. Im Innern findet man Spuren und Geschichten der unglaublich langen Vergangenheit. Mehr zur Porta Nigra findest Du hier: Porta Nigra meets Napoléon

Konstantin-Basilika

Nach der Porta Nigra sicher das eindrucksvollste Gebäude – unglaublich die Vorstellung, dass in diesem gigantischen Bau einst der Kaiser Konstantin sein Volk empfangen hat. Heute evangelische Kirche, das Gebäude immer noch ein römischer Palast. Gerne habe ich mich hier auf dem Rückweg ins Hotel kurz auf eine Treppenstufe gesetzt. Genoss die abendliche Sonne, schaute den Skater zu und liess das unglaubliche Gebäude aus der römischen Antike als Kontrast auf mich wirken.

(Ein Post über Konstantin-Basilika ist in Arbeit – erscheint nach den Sommerferien)

Karl Marx

Der Gesellschaftskritiker wurde am 5. Mai 1818 geboren und wuchs gemeinsam mit fünf Geschwistern bei seinen Eltern und in Trier auf. Und so begegnete ich Karl Marx da und dort: etwas Abseits steht ein grosses Denkmal von ihm, es gibt ein Museum in seinem Geburtshaus, das Haus wo er aufwuchs steht unweit der Porta Nigra und als Souvenir ist er überall gegenwärtig.

Römer und noch mehr Römer

Augusta Treverorum (Trier) war einer der wichtigsten Orte im Westen des Römischen Reiches. Daher begegnet ich auf Schritt und Tritt der römischen Vergangenheit – sogar die Schrebergärten stehen im oder besser auf dem ehemaligen Tempelbezirk. Sieben Römerbauten zählen zum Weltkulturerbe UNESCO. Die Porta Nigra und die Konstantin Basilika sind die eindrücklichsten Gebäude, für die sich schon alleine die Reise hierher lohnt. Vom Amphitheater dagegen findet man nicht mehr so viel, dies wurde im Mittelalter als Steinbruch eines Kloster missbraucht. Entsprechend karg wirkt das Amphitheater heute, aber ein schöner Platz, der immer noch den Eindruck der Grösse dieser ehemaligen Arena vermittelt. Eindrücklich ist, was es unter dem Boden zu sehen gibt – ansatzweise ist die Bühnentechnik zu erkennen oder auch das immer noch funktionierende Entwässerungssystem. 

Nur einen 10-Minuten-Spaziergang davon entfernt habe ich schon die Kaiserthermen erreicht. Es gibt in Trier nicht nur eine Therme, die freigelegt wurde. Die Kaiserthermen ist sicherlich die spannendste, allerdings wurde diese bereits im Bau umgenutzt. Daher wurde hier nie gebadet, sondern Soldaten militärisch gedrillt. Teile ihrer Aussenmauer und die unterirdischen Gänge sowie die Heizräume sind hier allerdings viel besser erhalten als bei den Barbara- oder Viehmarktthermen.

Die Römerbrücke ist ein Meisterwerk, aber der Besuch lohnt sich nicht, viel zu viel Verkehr. Daher diese Brücke aus der Ferne beachten (z.B. vom Aussichtspunkt Mariensäule)

Das Rheinische Landesmuseum – für den Besuch hat meine Zeit (oder das Wetter war zu schön und der Wein zu gut) nicht gereicht. Aber es ist für mich ein Grund hier zurückzukommen. Erzählt wird die Geschichte der Antike sowie die Geschichte der Bischöfe und Kurfürsten. Das Museum ist eines der wichtigsten archäologischen Museen in Deutschland. Auf 3’500m2 werden zahlreiche Objekte gezeigt, darunter die grösste Mosaikensammlung nördlich der Alpen, gigantischen Steingrabmäler und der grösste römische Goldmünzenschatz der Welt mit über 2’600 Goldmünzen.

Dom und Liebfrauenkirche

Dieser Kirchenanlage näherte ich mich – wen wundert es – vom Hauptmarkt aus. Ein unglaubliche Kirchenanlage. Aber richtig schön wurde es, als ich am Bischof-Stein-Platz den kleinen Durchgang in den Kreuzgang entdeckte. Dieser Blick auf das Gebäude-Ensemble ist ein Highlight! Ein Kunstwerk zusammengefügt aus verschiedensten Baustile der Romantik, Gotik und Barock. An der Dom-Führung habe ich übrigens gerne teilgenommen, so konnte ich die Baugeschichte besser verstehen. (Info an der Dom-Information)

Ein Post über dieses spannende Kirchenensemble Dom und Liebfrauenkirche findest Du hier: Trierer Dom – Patchwork der Zeitgeschichte

Weinstadt Trier

In der Stadt Trier spürte ich kaum, dass hier die Mosel durchfliesst, die Mosel fliesst irgendwie eher an Trier (oder den Touristen) vorbei.

Trotzdem gibt es in Trier bevorzugte Weinhänge – die beispielsweise Trierer Benediktinerberg, Thiergarten unterm Kreuz, usw. genannt werden. Die Namen der Weinlagen an der ganzen Mosel sind für meine Ohren manchmal etwas seltsam – beispielsweise “Piesporter Goldtröpfchen” ist der Name einer grossen Weinlage im Dorf Piesport, dem grössten Weindorf an der Mosel.

Michael’s Beers&Beans Tipp: Eine coole Sache ist der Weinstand auf dem Hauptmarkt. Bis in den Spätherbst hinein präsentieren jährlich Winzer aus der Stadt und Umgebung ihre Weine und ihren Sekt an einem Weinstand mit festem Stammplatz. Alle drei bis vier Tage wechselt der Winzer, so dass über 70 Weingüter zum Zuge kommen. Ein Glas “Riesling feinherb” von den Bischöflichen Weingütern und schon hatte ich das Glück mit Trieren das eine oder andere Wort zu wechseln.

Auf ein Bier musste ich in Trier nicht verzichten. Hier wird das berühmte “Bitburger” gezapft, welches unweit von Trier gebraut wird. Aber es gibt auch eine kleine Stadtbrauerei, die das Kraftbräu herstellen.

Petrisberg – Balkon der Stadt

Den Aufstieg auf den “Berg” lohnt sich – vom römischen Amphitheater bin ich in ca. 15 Minuten durch die Weinberge hoch. Ein schöner Blick umrahmt von den Weinreben. (Sickingerstrasse 25) Etwas oberhalb vom “Aussichtsbalkon” hat die Stadt Trier ein Top-Modernes Stadtviertel mit Wohnhäusern, Campus und Wissenschaftspark hochgezogen.  

Ein anderer Aussichtspunkt ist bei der Mariensäule auf der gegenüberliegenden Seite zu finden.

Mosel

Trier eignet sich hervorragend für Ausflüge an der Mosel. Der berühmte Fluss entspringt in den Vogesen und schlängelt sich auf über 500 Kilometer, ab Trier besonders kurvig, bis an den Rhein. Gesäumt ist die Mosel von unzähligen, steilen Weinhängen. Hier auf den mineralhaltigen Schieferböden gedeihen gerade die Riesling-Reben prächtig. 

(Ein Bilderbuch „Roadtrip Mosel“ mit Bildern von meinen Ausflügen an die Mosel ist noch in Vorbereitung – coming soon.)

Was mir noch so aufgefallen ist!

Essen & Trinken

Es gibt viele beliebte Cafés, schöne Weinstuben und Kneipen. Empfohlen – aber nicht selbst versucht – sind die Flieten, eine Art “Pouletflügeli im Chörbli”. Auch in vielen Restaurants bis hin zum zwei Sterne Koch (Wolfgang Becker) findet man in Trier kulinarische Highlights.

Michael’s Beers&Beans Tipp: Gut gefallen hat mir die “Törtchenmanufaktur”. Hier gibt es dutzende verschiedene Törtchen aus Mürbeteig, Buttercrème und Biskuit – dazu ein Latte Macchiatto – wunderbar! (beim Hautpmarkt, Jakobstrasse 2/3)

Und natürlich der Weinstand – siehe oben (Weinstadt Trier)

Einkaufen in der Neustrasse & Co.

Michael’s Beers&Beans Tipp: Die Trendstrasse für Trierer – macht aber als Tourist ebenfalls Laune. Noch ist zu spüren, dass in der Neustrasse früher Handwerksbetriebe ansässig waren, heute die Mieten (vermutlich) noch günstig sind. Auf geschätzten 500 Meter Strasse gibt es Mode-Designer, Künstler, Coiffeure, Schmuckdesigner und Galeristen. Hier sind mir trendige Cafés und Imbissstuben wie die Suppenbar “YongYong”, das “dänische” Café Hygge und das Bistro Krämerie aufgefallen. Es hat mir einfach Freude gemacht in dieser Strasse so eine bunte Vielfalt zu entdecken.

Natürlich gibt es die klassische deutsche Fussgängerzone – spannend zu beobachten ist, dass es in Trier noch einige alteingesessene Geschäft gibt, die sich gelassen gegen die internationalen Ketten-Filialen behaupten.

Übernachten

Hotels, Gästehäuser, Jugendherbergen – es gibt viele gute und schöne Übernachtungsmöglichkeiten in Trier.

Michael’s Beers & Beans Tipp: Zu meinem Trier-Aufenthalt gehörte eine Genusszeit in einer alten Villa einer Weinhändler-Familie von 1914. Heute ist die Villa Hügel ein wunderschönes Hotel mit 45 Zimmern. Von hier hat man einen herrlichen Panoramablick, am besten gleich in den “Sky-Pool” springen und von dort aus den Blick auf die Trierer Altstadt geniessen. Dazu kommt ein fantastisches Frühstück sowie das hauseigene Restaurant – Fine Dining in Trier! (4*, Bernhardstrasse 14)

Unter meiner Rubrik “ Let my favourites places … become yours“ findest Du einen Post über dieses aussergewöhnliche Hotel: Villa Hügel Trier

Ausflüge

Die Stadt eignet sich hervorragend als Standort für Ausflüge zu den Vulkanseen in der Eifel, zu Eisenhütten oder Bergwerken, zu den verschiedenen Städtchen an der Mosel oder sogar rüber nach Luxemburg, was ein Steinwurf entfernt ist.  

In Trier und Umgebung gibt es noch viel zu entdecken. Ich glaube ich war nicht das Letzte mal in dieser schönen Stadt. Danke Trier!

Folgende Posts sind bisher über Trier und Umgebung entstanden:

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