Schreiben über das Schreiben

“Schreiben über das Schreiben” – ein Text darüber ausgerechnet von mir, der Buchstaben aneinanderfügt, das Schreiben nie gelernt hat, also nicht so richtig. Von einem der Bier und Bohnen zu geschriebenen Fotos mischt und über seinen Blog in die Welt raus posaunt. Und dann noch von einer „isländischen Elfe“ reingezaubert in diese Bloggerparade. Und so stehe ich an diesem Abend freiwillig unfreiwillig vor dieser Aufgabe, einen Text über das Schreiben zu verfassen.

Was soll ich schreiben übers Schreiben? Warum lasse ich es nicht einfach sein? Können Elfen böse werden? Gut, was war das Thema nochmals? Was ich wie, warum und womit schreibe. Oder?

Meine beiden PC-Bildschirme leuchten, es ist ruhig in der Wohnung, der urbane Lärm draussen verstummt langsam in der sommerlichen Nacht.

Geschrieben habe ich früher in erster Linie viele Konzepte, Finanzberichte und irgendwelche Analysen zur Lage von irgendetwas. Wobei Schreiben war das nicht, es war eher die Konvertierung von Fakten und Zahlen in ein lesbares Format. Dabei hat niemand diese Berichte je verstanden. Heute würde ich Comics zeichnen. Auf maximal einer A4-Seite.

Wirklich zum Schreiben hat mich eine nächtliche Autofahrt gebracht. Im Radio blubberte eine Geschichte eines Manager, der sein Burn Out überwand, indem er während seiner Freizeit als Bus-Chauffeur einen Linienbus fahrplanmässig durch die Stadt Zürich lenkte. Ich erkannte, der busfahrende Manager hatte seine Fähigkeit, Fokus zu bilden, weiterentwickelt. Einen Linienbus in der Stadt zu lenken ist sehr anspruchsvoll, braucht volle Konzentration. So blieb ihm keine Zeit sich in seinen anderen, ihn belastenden Dingen zu verlieren.

Mein „Linienbus“ ist heute das Schreiben, das Hobby des Bloggens.

Auf einer Strandwanderung an der Nordsee kam mir kurze Zeit später der busfahrende Manager wieder in den Sinn. So fasste mich plötzlich der Quer-Gedanke Momente mit Fotos und Texten zu untermalen. Noch auf dem Heimweg beschloss ich einen Feel-Good-Blog zu starten, diesen “Beers & Beans” zu nennen. Ich fing an wie ein Storyteller am Lagerfeuer meine erste Geschichten von meinen Reisen nach Island und aus den Bergen zu erzählen. Kunterbuntes folgte – thematisch wollte ich mich nicht festlegen. “Bier & Bohnen” !

Daraus ist ein schönes Hobby entstanden, welches ich zeitlich und örtlich ungebunden betreiben kann. Und ich kann für einige Momente auf etwas fokussieren, was mir Freude bereitet. Mich für kurze Zeit von anderen Dingen entlasten.

So wie der Manager auf seinen Busfahrten durch die Stadt. 

Jede Woche veröffentliche ich seither ein bis zwei “Bier&Bohnen” Posts. Um dies zu bewältigen habe ich mir zwei Zeitfenster in der Woche eingerichtet. Das erste Fenster nutze ich um die Fotos aufzubereiten. Anschliessend befülle ich die beiden Social Media Kanäle, die dann in wunderbaren Abständen automatisch etwas Werbung für meinen Blog machen. Mein zweites Ritual ist mein “Blogger-Abend”, hier schreibe ich meine Posts. Manchmal entstehen an einem Abend 4 verschiedene Posts, manchmal auch gar nichts. Oder einfach neue Ideen. Der Ort an dem ich Schreibe ist nicht sehr romantisch, es ist mein Homeoffice. Gerne würde ich in einem Café schreiben, im Zug oder wo auch immer. Es gibt gelegentlich Ausnahmen wo ich dies kann – aber grundsätzlich ist in meinem getakteten Leben dafür (noch) keine Zeit. 

Mein Ritual zu Schreiben liebe ich inzwischen. Es ist schön zu reflektieren, ich erzähle gerne Geschichten. Den Fokus auf meine Texte zu legen ist für mich eine Art Erholung vom Alltag. Gleichzeitig habe ich heute den Anspruch meine Leser zu inspirieren und dies ist inzwischen die grösste Herausforderung.

Meine Arbeitsmittel sind meine Kamera (oder irgendetwas, zum Bilder aufzunehmen), ein PC/Notebook sowie mein Smartphone. Auf dem PC schreibe ich meine Texte direkt in WordPress, mobil nutze ich “Paper” (Dropox) um Ideen auf dem Smartphone festzuhalten. Inzwischen habe ich mir noch ein tägliches, kurzes Zeitfenster geschaffen, in welchen ich mich um Twitter & Instagram kümmere, ein effizienter Helfer ist hier “Buffer”. Auf dem PC nutze ich Programme wie WordPress.com, Lightroom Classic, Cling, Dropbox, Evernote und noch kleine andere Online-Helferlein.

Am Wochenende und in den Ferien ist (fast) schreibfrei, dann ist einfach Zeit für Spontanes und Anderes. Die Kamera allerdings ist immer dabei.

Irgendwann möchte ich eine Schreibwerkstatt besuchen, darauf lege ich aber im Moment (noch) keinen Fokus. Daher bleibt Schreiben etwas für mich alleine. Sobald ich eine Idee in einen Text umgesetzt habe, fühle ich mich freier, entwickle dabei gleichzeitig immer wieder neue Ideen. Meine Worte regenerieren mich, das Schreiben ist für mich ein lebensverbesserndes Mittel.

Die Energie, die ich in meinen Blog reinstecke, transportieren die Worte zu meinen LeserInnen raus in die Welt. Und wenn sich meine positive Energie bei den Leserinnen und Leser in Inspiration wandelt, ist dies der Lohn für meine Arbeit.

Mein Post “Schreiben über das Schreiben” war zuerst Überwindung. Das Ergebnis nun mag vielleicht schlecht sein, aber wer genau hinschaut entdeckt doch etwas Gutes. Und herzlichen Dank an die Elfe für den Zauber der Einladung zu dieser Bloggerparade und der Inspiration. Bless og takk fyrir. 

Dieser Text ist im Zusammenhang mit der Bloggerparade #SCHREIBENÜBERDASSCHREIBEN von Stephanie entstanden

„coffee, please, and a shot of cynicism.“ – dies ist der „Jingle“ von Stephanie’s Blog. Stephanie betreibt einen wundervollen Blog – über Bücher, Reisen, Fotografie und  was ihr so in den Sinn kommt. Auch ein bisschen „Beers&Beans“. Aber anders – Stephanie liest sehr viel und kommentiert die gelesenen Bücher auf ihrem Blog. Sie schreibt gerne (gut) und hat ein schönes Auge für Bilder, der Blog besticht durch tolle Foto-Zusammenstellungen. Und dann gibt es da noch ihre Zebrakunst – aber schaut doch selber: Stephanie Müller

Vielen Dank Stephanie für die spannende Idee, einmal ein Text über das Schreiben zu schreiben. Habe sehr gerne mitgemacht.

Eingeladen zu dieser Bloggerparade bin ich von Inge

Mein herzlicher Dank geht daher auch an die isländische Elfe (@islandfrauen) – diese Elfe heisst Inge und wir folgen uns schon seit längerer Zeit auf Twitter. Island das verbindende Element, inzwischen aber eher als treuer Leser ihrer Blogs. Auf ihrem Blog „Physio-Energie“ hole ich mir immer mal wieder eine Portion „Superkraft“ oder lasse mich von ihren Posts über Persönlichkeitsentwicklung inspirieren. „Ein Diamant verbrennt, genau wie ein empfindsamer Mensch“, wer mit diesem Zitat* etwas anfangen kann, der wird sich von den Texten die Inge schreibt sofort abgeholt fühlen: Inge Schuhmacher – Blog Physio-Energie

Inge, vielen Dank für Deine Einladung. Dein Post „Warum ich Blogs schreiben“ war der Auslöser Mut zu fassen und hier mitzumachen.

Bloggerparade #SCHREIBENÜBERDASSCHREIBEN

Die Bloggerparade von Stephanie ist heute abgelaufen, daher verzichte ich auf weitere Einladungen. Darum sage ich einfach “ Who will be next to take up? “ – vielleicht nimmt Stephanie noch jemand auf. Oder einfach als Idee für einen Post auf dem eigenen Blog.

*Zitat aus dem Lied „Ein Diamant verbrennt“, Peter Cornelius, Liedermacher aus Wien

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