Vulkan Hekla auf Island mit Schwarmbeben

Bevor ich jeweils eine Reise nach Island antrete, schaue ich mir gerne die Aktivitäten der dortigen Vulkane an. Dies einerseits aus Neugier, andererseits auch um mich vielleicht etwas zu beruhigen. Auf Island gibt es dann doch ganz schön viel aktive Super-Vulkane.

Der aktuelle Bericht des Icelandic Met Office ist tatsächlich beruhigend, alle aktiven Vulkane sind auf „GREEN“. Diese Vulkane sind also im normalen, nicht eruptiven Zustand.

Ich glaube dies ist meine erste Island-Reise in der sich alle Vulkane im „ruhigen“ Zustand befinden. In früheren Reisen waren Vulkane wie Eyjafjallajökull, Grímsvötn, Bárðarbunga and Holuhraun gerade kurz vor oder nach Ausbruch oder Askja, Hekla, Katla oder Öræfajökull waren auf Warnstufe gelb oder orange gestellt.

Die Hekla gehört zu den drei aktivsten Vulkanen Islands. Er ist der Zentralvulkan einer 40km langen Vulkanspalte. Der Berg befindet sich im Süden Islands und ist 1491m hoch.


So eine ruhige Zeit bedeutet nun allerdings nicht, dass keiner der Vulkane dann doch plötzlich erwacht. So hat mich ein Bericht aufhorchen lassen. In den letzten Tagen scheint der Vulkan Hekla ein Lebenszeichen von sich gegeben zu haben. Rund 11 schwache Erdbeben (1.5) erschütterten innerhalb von 24 Stunden den Berg. Die Hekla ist ein mächtiger Vulkan und ist bekannt, dass dieser urplötzlich ausbrechen kann. Mit Hunderten von schwachen Erdbeben (Richterskala 1 -3) kündigte die Hekla ihre bisherigen Ausbrüche nur 30 – 80 Minuten vorher an.

Die Hekla gehört vermutlich zu den stärksten überwachten Vulkanen weltweit. Nach der Einschätzung der isländischen Behörde* scheint aufgrund des aktuellen Schwarmbebens kein Ausbruch bevor zustehen. Zum Zeitpunkt wo ich diesen Post schreibe ist der Status „GREEN“.

Fast 40 Ausbrüche der Hekla konnten vor der Besiedelung Islands nachgewiesen werden. Die letzten Ausbrüche des Super-Vulkan ereigneten sich 1970, 1980, 1991 und im Jahr 2000. Bereits 2011 meldeten Vulkanologen eine Magmenintrusion, die zur Entstehung eines langgestreckten „Buckels“ führte. Doch bis heute ist der Vulkan ruhig geblieben. Im Mittelalter vermuteten die Isländer übrigens am Gipfel der Hekla das Tor zur Hölle.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass heutzutage von den Vulkanausbrüchen in Island wenig Gefahr für Menschenleben ausgeht. Die Erdbebenstationen, die es in ganz Island gibt, können die Ausbrüche kurzfristig vorhersagen. Wenn ein grosser Vulkan wie Katla oder Askja Zeichen von Aktivität zeigt, werden diese Gebiete umgehend von Besuchern evakuiert und gesperrt.

Da auch die frühen Siedler auf Island schon vorsichtig waren, sind die aktivsten Vulkane weit entfernt von den meisten Siedlungen.

* Icelandic Met Office und das Department of Civil Protection and Emergency Management überwachen die Situation im Vulkan Hekla.

Bilder: Hekla (Michael’s Beers & Beans)

Quelle: Icelandic Met Office

Michael’s Beers & Beans ist ein Hobby-Blog und nicht kommerziell. Ich bin ein fotografischer Geschichtenerzähler, erzähle was ich auf einer Reise oder sonst irgendwo so aufgeschnappt habe. Dieser Post ist in Ergänzung zu meinen Bildern als Small Talk, Gedankenaustausch und Plauderei zu verstehen, hat daher weder den Anspruch vollständig, noch komplett aktuell zu sein. Alle Informationen sind ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Um sich in ein solches Thema zu vertiefen, empfehle ich unbedingt weitere Quellen zu überprüfen.

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