Von Grittibänzen und Elggermannen

In diesen Tagen – vorallem aber heute am Samichlaus-Tag – bekommt man bei uns in der Schweiz wieder die feinen Grittibänzen. In unserem Haus haben wir ja eine gute Fee, die hat schon gestern Abend die feinen Grittibänzen gebacken und wir alle haben wieder etwas davon abbekommen. Was für eine tolle Überraschung!

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Der Teigmann hat in meiner „Heimat“ früher noch Elggermann geheissen. Gehört habe ich, dass man in Deutschland das Gebäck in einzelnen Regionen unter dem Namen Stutenkerl kennt. Im Elsass gibt es diese Tradition ebenfalls, dort heisst er Mannala.

Der Grittibänz (Saint Nicolas / Pupazzo di San Nicolao) ist in der ganzen Schweiz sehr beliebt und gehört in die Vorweihnachtszeit. Bei den Berner Brotforschern bin ich auf die Geschichte des Grittbänz gestossen:

Der Name „Chriddibränz“, für ein Gebäck in Mannsform, so wie wir es heute kennen, taucht erstmals im Aargau Anno 1857 auf, und zwar in folgendem Text: „Wir haben aber ein Festbrot, in Mannsform gebacken, Namens Chriddibänz“. Er war damals schon weit verbreitet. In einem Kalender von 1860 heisst es unter anderem: „S’Liseli das springt und rönnt und hed bim Usezieh, wie trurig, em Bänz es Hängli (Händchen) fasch verbrönnt“,  sowie im gleichen Jahr: „Mach Wegge, Züpfe und Grittibänze“.

Woher kommt der Name Grittibänz? „Gritte, grittle oder grättle“ bedeutete die gespreizte Stellung der Beine. „Benz oder Bänz“ war der Kurzname für Benedikt. Dieser Vorname war damals so geläufig wie Hans und „Heiri“ und wurde so verallgemeinert, dass man ihn für einen „Maa“, also Mann, gebrauchte.

Fast überall in der Schweiz findest Du die Grittibänzen auch morgen noch in den Bäckereien.

Quellen: Fachschule Richemont; Dr. h.c. Max Währen (Berner Brotforscher)

Weitere Informationen: http://www.patrimoineculinaire.ch/Produkte?text=grittibänz&canton=&categorie=#146

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