Vulkanismus auf Island: Bricht der Berg Þorbjörn aus?

Eyjafjallajökull, Grímsvötn, Holuhraun – dies waren einige der isländischen Vulkane die vor gar nicht so langer Zeit aktiv waren. Und nun scheint es wieder stärkere vulkanische Aktivitäten auf Island zu geben. Auf der Halbinsel Reykjanes (Reykjanesskagi) verzeichnet man seit Dezember 2019 leichte Erdbeben und Nachbeben (Bebenschwärme). Gerade am letzten Wochenende meldete die Behörde weitere Erdbeben in diesem Gebiet. Das stärkste Erdbeben wurde mit 4.4 (Richterskala) in der Nähe des Ortes Grindavik aufgezeichnet.
Daher habe ich mich auf den isländischen Online-Medien und auf der Homepage des örtlichen Wetterdienstes umgeschaut und Euch daraus eine kleine Zusammenfassung über die aktuelle Situation zusammengestellt.

Diese Erdbebenschwärme sind auf eine Landhebung des Berges Þorbjörn zurückzuführen. Der Berg hebt sich seit einigen Wochen immer wieder um einige Zentimeter an. Als Erklärung gehen die Wissenschaftler auf Island von einer Magma-Ansammlung (Magmaintrusion) in drei bis fünf Kilometer Tiefe westlich des Berges Þorbjörn aus.
Die isländische Behörde hat für die Halbinsel Reykjanes die Warnstufe “yellow alert”* herausgegeben und die Bevölkerung von Grindavik über die Evakuierungspläne informiert.
Dies heisst nicht, dass es unmittelbar zu einem Ausbruch kommt. Ein mögliches Szenario ist, dass die Aktivitäten ohne Ausbruch verebben. Selbst wenn es zu einem Ausbruch kommen sollte, gehen die isländischen Spezialisten davon aus, dass dieser nicht explosiv sein wird. Eher wird sich eine Erdspalte öffnen und langsam Lava ausfliessen. Für die Bewohner der Region würde dies bedeuten, dass sie genügend Zeit hätten, sich in Sicherheit zu bringen.

Viele Reisende kennen von Reykjanes meist nur die Schnellstrasse, die vom internationalen Flughafen Keflavík bis nach Reykjavík durch beeindruckende Lavafelder führt. Diese Lavafelder sind durch verschiedene Vulkanausbrüche in den letzten Jahrhunderten entstanden.
Die Halbinsel ist inzwischen wegen der Nähe zur Hauptstadt Reykjavík recht dicht besiedelt. Hier befinden sich die Städte Hafnarfjörður sowie Keflavík mit dem internationalen Leifur-Eiríksson-Flughafen, das bekannte Wellness-Bad “Blaue Lagune” sowie etliche Dörfer wie der Ort Grindavík.

Diese neusten vulkanischen Aktivitäten werde ich weiter über die isländischen Online-Medien verfolgen und wenn sich was tut darüber eine Zusammenfassung posten.
*Warnstufe Gelb: Der Vulkan zeigt Anzeichen für erhöhte Aktivitäten welche über den bekannten Werten liegen. Die Behörde überwacht diesen Vulkan besonders aufmerksam.
Weitere Berichte zum Thema Vulkanismus auf Island gibt es hier.
Quellen: Icelandic Met Office https://en.vedur.is/, diverse Online-Medien
Bilder: Die Bilder by michael’s beers&beans, es sind Symbolbilder und stammen von einem Hochtemperaturfeld im Norden Islands, welches ähnlich ist zum Hochtemperaturgebiet Krísuvík auf Reykjanes. (Bilder 2015 und 2019)
Danke für den Artikel, hatte ich gar nicht mitbekommen, da ja doch ein anderes Them seit längerem die Nachrichten belegt. LG
Lieber Michael
ich habe mich auch Online informiert als ich vom aktuellen “Gewackel” hörte. Danke für Deine schöne Zusammenfassung.
Hättest Du Lust an meiner Blogparade teilzunehmen? Sie hat das Thema Grenzen und geht bis Ende März. Hier ist der Link https://blogphysioenergie.wordpress.com/2020/02/10/blogparade-zum-thema-grenzen
Viele Grüße aus Hamburg
Inge
Hallo Inge, Danke für die Einladung – ist ein spannendes Thema. Mache ich gerne mit und wie besprochen habe ich heute gerade noch einen Aufruf für die Blogparade auf meinem Blog gestartet. Wäre schön wenn viele mitmachen würden. LG, Michael