Corona Weblog #4: Silberstreifen am Horizont?

Silberstreifen am Horizont? Ab wann spürt man beim Marathon, dass das Ziel näher, vorallem erreichbar ist? Ist es möglich, dass bereits zwei Wochen nach dem Shut Down positive Resultate zu erkennen sind? Ja, ich glaube es gibt positive Zeichen – aber es ist als wie wir spürten, dass wir über den Berg kommen, aber den Berg noch vor uns haben.

.An einer der letzten Medienkonferenz spricht der Bundesrat Alain Berset zu den aktuellen Fallzahlen von einem «erwarteten Anstieg». Es sei «keine Explosion». Der unermüdliche “Krisenmanager” Daniel Koch, Leiter Abteilung Übertragbare Krankheiten, äussert sehr vorsichtig, man sehe einen Silberstreifen am Horizont.

Positiv für die Zukunft werte ich die Massnahmen in den Spitäler, im Bereich Bevölkerungsschutz und den gewaltigen Aktionen zur Stützung der Arbeitnehmer und der Wirtschaft. Für einmal wird den Kleinen geholfen. Dies gibt eine Basis um jetzt den Weg auf den Berg zu nehmen und einigermassen heil wieder runter zu kommen. Es ist kein 100-Meter-Lauf, sondern ein Marathon.

Die strengen Massnahmen wie “Selbstisolation” und “Social Distancing” müssen wir noch lange einhalten, selbst der 19.4. ist erst in drei Wochen. Und wir werden noch von viel Leid hören und spüren – in unserem Umfeld, im Land und in Europa. Die Einschläge kommen auch bei mir immer näher. Aber die Hoffnung und Zuversicht nimmt mir die Angst.

Angst? Ja, bei dieser Unsicherheit und Bedrohung verspüre ich Angst. Diese Angst ist für mich neu. Doch diese Angst scheint angebracht und wichtig zu sein. Meine Ängste zwangen mich in den letzten Tagen sofort auf die neue Situation zu fokussieren, mein Verhalten zu überdenken, mich schnell zu ändern und anzupassen. Angst, so erinnere ich mich, ist ein Reflex der hilft mich auf eine Bedrohung richtig einzustellen, mich zu wehren.

Meine Angst zu unterdrücken wäre falsch, genauso wie in Panik zu geraten. Aus dieser Angst heraus habe ich reagiert. Ein Schritt war indem ich für eine ganz kurze Zeit alles rund um mich herum gestoppt habe. Die Corona-Pandemie ausgeblendet und mir ein Time Out verpasste. Dabei habe ich versucht meine Angst zu verstehen und mir Wege überlegt wie ich meine Ohnmacht überwinden kann. Ich habe mich an die kleinen und grossen Katastrophen in meinem Leben erinnert und mir die Frage gestellt, wie bin ich dort mit meiner Angst umgegangen und wie aus diesen Situationen wieder raus gekommen?

Inzwischen konnte ich daraus eine gewisse Gelassenheit und Ruhe gewinnen sowie eine innere Zuversicht entwickeln. Zuversicht für die nächsten Schritte in diesem Marathon über den Berg.

Euch alles Gute und bleibt oder werdet wieder gesund!

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