Achtsam durch die bunte Herbstzeit

Die Badesaison hier am See ist vorbei, die Temperaturen ziehen sich nach diesem “Hochsommer im Spätsommer” langsam doch in etwas tiefere Bereiche zurück. Die Tage werden kürzer. Der Herbst steht vor Tür. Die Natur bereitet sich auf den Winter vor und präsentiert sich nochmals in voller Schönheit.

Mit dem Herbst kommt dieses Jahr die grosse Ungewissheit, wie er in Corona-Zeiten aussehen wird. Wenn die Erkältungszeit anklopft und das öffentliche Leben möglicherweise wieder stärker eingeschränkt wird, ist es umso wichtiger auch auf seine Liebsten und sich selber zu achten. Ich möchte deshalb im Herbst nochmals einen Gang zurückschalten und ein wenig Entschleunigen. Achtsam durch die bunte Herbstzeit zu gehen.

Als kleine Einstimmung in den Herbst habe ich wieder ein paar Herbstbilder herausgesucht und erzähle Euch wie ich mit “Slow Living” durch den Herbst komme und warum ich mich darauf freue.

Tschüss Sommer

Gerne schliesse ich mit dem Sommer gedanklich ab, zelebriere bewusst meinen letzten Sommertag draussen. Suche mir einen spätsommerlichen Tag aus, paddle vielleicht nochmals über den See zu meiner Lieblingsbucht. Gehe schwimmen. Abends die Beine hoch, die Wärme nochmals geniessen, bei Kerzenschein und einem Glas Wein. Dabei gehe ich die in diesem Sommer entstandenen Fotos durch, schwelge in Erinnerung in den schönsten Sommer-Momenten. Mit dieser Art der Verabschiedung bereite ich mich auf etwas Neues vor, kann gleichzeitig den Sommer nochmals tief einatmen.

Die Veränderung sehen

Alles wird farbig! Die Natur verändert, es wird anders. Auf meinen Wanderungen nehme ich dies wahr, sehe spannende Dinge der Natur. Die frische, kühle Luft einzuatmen ist ein wunderbares Gefühl.

Wechselhaftes Wetter

Dieses Jahr reichte der Sommer noch spät in den September hinein. Doch jetzt wird es merklich kühler und die Tage kürzer. Ist nicht zu ändern. Dies akzeptiere ich einfach und freue mich über das herbstliche Wetter. Wenn es regnet – dann nehme ich mir Zeit. Einmal einfach nichts zu unternehmen. Ein Buch zu lesen, dem Regen zu hören. Kommen die herbstlichen Sonnentage, dann geniesse ich das goldige Licht.

Staunen, wandern, fotografieren und schreiben

Farben der unterschiedlichen Herbstblätter, das Herbstlicht oder einfach drinnen zu wohnen, gemütliche Stunden zu erleben. Mit Wanderschuhen und Kamera Herbstmotive einsammeln. Und abends habe ich jetzt ab und zu wieder meine Zeit, wo ich gerne schreibe. Der Herbst hält für mich Wohfühl-Momente bereit.

Die Vergänglichkeit spüren

Der Herbst lässt mich die Vergänglichkeit spüren – dies zeigt mir auf, dass ich mein Leben wieder etwas entschleunigen sollte. Gerade dieses Jahr hat mich vieles bewusster erleben lassen. Rückblickend waren es oft die kleinen Momente, die heute grossartig erscheinen.

Rhythmus der Natur

Bereits wird es früh dunkel, ich brauche mehr Schlaf. Die Natur ändert wirklich meinen Tag-Nacht Rhythmus. Dies bedeutet für mich vom aktiven “Sommermodus” umzuschalten und mir wieder etwas mehr Ruhe zu gönnen.

Gemütlichkeit schaffen

Ich wohne gerne, habe es gerne gemütlich. Ziehe mich im späten Herbst öfters zurück. Zeit zum Musik hören, der Kerzenschein taucht alles in eine ruhige Atmosphäre.

Herbsterlebnisse

Klar, der Herbst bietet sich für Ausflüge an. Beispielsweise fahre ich gerne in die sonnigen Berge, wenn sich hier am See im Spätherbst der Hochnebel festsetzt. Oder besuche endlich die Ausstellungen, die eigentlich schon immer wollte.

Sich etwas verwöhnen …

Slow & Soul Food at it’s best! Im Herbst und Winter koche ich gerne für uns, meine Partnerin backt feines Brot oder Kuchen. Und jeden Abend ein kleiner Time Out bei einem Kräutertee! Dieses Jahr ist es besonders wichtig, dass ich etwas für meine Gesundheit tue, mein Immunsystem unterstütze.

Zeit für Familie und Freunde

Eigentlich ist der Herbst für mich eine gute Zeit um Momente in guter Gesellschaft zu verbringen. Doch im Corona-Jahr wird dies etwas schwieriger, wir müssen vorsichtig bleiben. Daher freue ich mich auf die Momente im kleinen Rahmen.

Herbst lernt mich Achtsamkeit

Was könnte schöner sein, als durch raschelndes Laub zu wandern, während die Sonne in spürbar flacherem Winkel durch das rotgoldene Blätterdach durchschimmert! Oder durch die Weinberge zu laufen, die bereits abgeerntet sind und ruhig im goldigen Sonnenlicht stehen. Der Herbst zeigt mir vieles auf und er bringt mich dazu wieder achtsamer zu sein.

Kürbis darf nicht fehlen …

Herbst ohne Kürbis geht gar nicht. Überall leuchtet es in goldgelben Farben, die Zeit der Kürbis Ernte ist gekommen. Ob aromatischer Butternut, riesiger Gelber Zentner oder farbenfrohe Zierkürbisse – die Vielfalt an Formen und Mustern ist gross.

Wintergäste

Herbst ist wenn viele Vögel als Durchzügler über den See in Richtung Süden hinwegziehen. Und die ersten Wintergäste aus dem Norden kommen und sich für die kalte Jahreszeit an den Ufern einleben.

Herbst
 
Wenn ich an einem schönen Tag
Der Mittagsstunde habe acht,
Und lehne unter meinem Baum
So mitten in der Trauben Pracht:
 
Wenn die Zeitlose übers Tal
Den amethystnen Teppich webt,
Auf dem der letzte Schmetterling
So schillernd wie der frühste bebt:
 
Dann denk’ ich wenig drüber nach,
Wie’s nun verkümmert Tag für Tag,
Und kann mit halbverschloßnem Blick
Vom Lenze träumen und von Glück.
 
Du mit dem frischgefallnen Schnee,
Du tust mir in den Augen weh!
Willst uns den Winter schon bereiten:
Von Schlucht zu Schlucht sieht man ihn gleiten,
Und bald, bald wälzt er sich herab
Von dir, o Säntis! ödes Grab!

Annette von Droste-Hülshoff (1797- 1848) – Auszug aus dem Gedicht “Säntis”
(Bild: Säntis s/w by michael’s beers & beans)

Willkommen Herbst

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