Corona Weblog #15: Wann endet die Pandemie?

Corona-Routine. Sehr viel Arbeit (zum Glück), viel Homeoffice, sehr wenige persönliche Kontakte. Keine Reisen, keine “Highlights”, so als” Inseln” auf die man aus dem Alltag kurz entfliehen könnte. Doch damit komme ich ganz gut klar, mache das Beste draus. Oft entstehen sogar positive Aspekte. Doch immer wieder der Gedanke, “wann hat das ein Ende”?

Nach dem Lockdown bin ich im Frühling und Sommer schnell wieder in eine Art gewohnter Alltag zurückgekehrt, es war ja (fast) alles wieder da. Verstummt waren die Stimmen, die davon gesprochen hatten, dass wir in einer neuen Welt aufwachen würden. Aufgewacht bin ich eigentlich dann in der zweiten Welle, deren Wucht ich einfach nicht für möglich gehalten habe.

Logisch gedacht nützen die Massnahmen wie in der Schweiz oder die Lockdowns in unseren Nachbarländer nur so lange diese bestehen. Werden diese gelockert oder gar aufgehoben, wird sich das Virus sofort verbreiten und wieder viele Kranke in unsere überlasteten Spitäler bringen. Also es nützt alles nichts, wir müssen mit diesen Massnahmen sehr strikt und lange leben. Jene die auf Lockdowns setzen, werden nach einer kurzen Zeit der Öffnung immer wieder in die Lockdowns gehen müssen. Das Virus ist nicht berechenbar und ich glaube, dass die Wucht der zweiten Ansteckungswelle in unserem Land die Politiker, Wissenschaft und die Wirtschaft extrem überrascht hat. Man hat schnell und gut gehandelt. Etwas im Gegensatz zu mir, ich habe mich zu langsam bewegt, weil ich dieses Gefühl der “Sicherheit” hatte. Zwischendurch sogar versucht war auszubrechen, alles etwas lockerer zu nehmen.

Wir stehen am Anfang eines zweiten Intervalls. Darauf muss ich mich einrichten. Es wird noch lange gehen. Andere und mich weiter zu schützen und trotzdem ein Leben zu haben.

Übersterblichkeit ist ein Begriff der die Runde macht. Heisst mehr Menschen sterben als gewöhnlich. Mich beschäftigt, das Menschen an Covid-19 sterben. Und doch scheint mir dieser Tod nicht real, entfernt. Oft ist es einfach eine Zahl – eine Zahl mitgeteilt mittags vom BAG. 111 Tote am Freitag. Corona Alltag.

Womöglich stehen uns bis Ende Jahr noch einige gute Nachrichten im Kampf gegen das Virus bevor. Als die Mitteilung zu lesen war, dass sich der erste Impfstoff gegen das Coronavirus im bisherigen Test hervorragend schlägt, empfand ich Freude und Hoffnung. Und Überraschung, dass die Wissenschaft überhaupt ein Mittel gefunden hat. 

Und dann? Wird der Impfstoff einfach alles schnell beenden? Das glaube ich nicht, der Impfstoff wird eher helfen, dass wir mit dem Virus besser umgehen können. Daher bin ich überzeugt, dass für uns die Maske und all die anderen Massnahmen auch 2021 zum Alltag gehören wird. 

Vielleicht sind im Winter 2021 ein grosser Teil der Risikopersonen geimpft. Damit würde das Gesundheitswesen entlastet. Doch ausgerottet ist der Virus deswegen nicht. Wie eine Grippe wird er uns auch im Winter 2021 heimsuchen. Möglich, dass es ein Medikament gibt, was den schweren Verlauf der Covid-Grippe vermindern kann.

Vermutlich ist dies dann der Beginn des dritten Intervalls dieser Pandemie. 

Aber wo stehe ich dann, wo ist mein Leben in diesem dritten Intervall? In erster Linie erwarte ich Freude und eine neue Leichtigkeit. Ich habe gerade aufgrund eines schweren Schicksalsschlages selbst erlebt wie ich auf eine aussichtslose Situation reagiert habe. Scheinbar Aussichtslos. Und dann begann einfach etwas Neues. So sehe ich es mit der Pandemie auch. Wir werden aus dieser aussichtslosen Situation herauskommen und dann wird die “neue” Zukunft bereits mein Alltag sein. Weil der Zeitpunkt einer tiefgreifenden Wandlung der Gesellschaft und damit auch meine eigene jetzt ist.

Doch wann hat Corona ein Ende?

Es gibt kein “Exit” wo ich einfach herausgehen kann. Eher wird die Zeit die Lage laufend verbessern. Es werden kleine Schritte sein, die langsam aus der Pandemie herausführen. 

Ich werde nicht in einer neuen Wirklichkeit aufwachen sondern diese wird einfach da sein, mein Alltag sein. Und ich habe wieder die Chance mein Bestes daraus zu machen, darin mein kleines “Stück vom Glück” zu finden. Es wird nicht eine schöne, bessere Welt sein, aber eine gewandelte, die vielleicht bereit ist die Herausforderungen der Zukunft anzugehen.

Bald ist Weihnachten. Und heute in 4 Monaten ist Frühlingsanfang!

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