Corona WebLog #19: Reisepläne 2021!?

Meine Reisepläne 2021!?

Ehrlich? Ich habe keine! Okay, ich habe Ideen. Aber planen, was soll ich planen? Weiss ich wie anders es morgen ist?

Wie kostbar Reisen geworden sind. Einfach ein Kurztrip in eine pulsierende Grossstadt oder schnell mal ein paar Tage rüber nach Irland dürfte auch dieses Jahr kaum drin liegen. Auch frage ich mich oft, will ich bereits zurück ins Gedränge der Menschenmassen? Wie wird sich das anfühlen?

Ferien am Meer oder Reisen in ein anderes Land sind derzeit nur ganz wenig Privilegierten vorbehalten. So zeigen uns beispielsweise einige Prominente ihre Bilder auf den sozialen Medien, wie sie in diesen Tagen sich am Strand vergnügen. Einige Reiseblogger sind wie eh und je in exotischen Ländern unterwegs und wundern sich, warum wir nicht mehr reisen. Freuen sich offen darüber, dass sie noch nie eine Maske tragen mussten. Wer also sehr viel Zeit und viel Geld hat findet die Corona-Schlupflöcher. Diese werden so ausgenutzt, was halt gerade noch erlaubt ist. Und sagen mir damit: “Hey, was ist mit Dir los, ist doch alles ganz easy!”

Irgendwie bewundere ich diese Menschen, die es schaffen, alles was mit Corona zu tun hat, einfach hinter sich zu lassen. Zugegeben ist etwas Neid im Spiel. Doch für mich als “arbeitender Durchschnittsbürger” sind die Anreize dieser Bilder nicht ungefährlich. Denn was passiert mir, wenn ich in einem Hotel in den Bergen, welches unter Quarantäne gestellt wird, festsitze? Oder in südlichen Gefilden, wenn die Verbindungswege zurück in die Schweiz gekappt werden? Kann ich es mir gegenüber verantworten, dass ich von einer Reise zurückkomme und unmerklich als Superspreader meine Liebsten und andere Menschen anstecke und gefährde? Wie reagiert mein Arbeitgeber, der den Gesundheitsschutz sehr ernst nimmt, ich aber nach den Ferien in Quarantäne oder in Isolation gehen muss? Sowieso was ist mit meiner Gesundheit? Und wo würde meine Solidarität bleiben?

Daher sind meine Reise-Ideen im Moment bescheiden. Realistisch sehe ich nach dem Shutdown II diese eher auf Auszeiten in ländlicher Abgeschiedenheit oder spannenden Begegnungen mit der Kultur in weniger frequentierten Orten fokussiert. So eine Art von Slow Travel.

Aus heutiger Sicht muss ich wohl davon ausgehen, dass die Grenzen aus der Schweiz zur EU bis Pfingsten für den Freizeit und Tourismusverkehr geschlossen* bleiben. Reisen vorher scheint schwer vorstellbar. Vielleicht wird es im späten Sommer eine Sicherheit geben fürs Reisen, wenn ein grosser Teil der Bevölkerung in der Schweiz geimpft sein wird. Oder doch nicht?

Ein Thema könnte meine Ferien- und Reiseideen 2021 grundsätzlich zu Nichte machen. Denn wir wissen noch nicht, wie sich Geimpfte zu Nicht-Geimpften verhalten sollen. Also zu den Bevölkerungsgruppen die noch nicht geimpft sind oder aus gesundheitlichen Gründen nicht geimpft werden können. Die aus Überzeugung sowie auch aus Angst vor Spätfolgen es nicht tun wollen?

Solche Fragen polarisieren. Doch diese Debatte um Privilegien für Geimpfte und der Schutz der Nicht-Geimpften könnte zur Erkenntnis führen, dass die heutigen, strikten Schutz- und Einreiseregeln noch sehr lange aufrechterhalten bleiben. Damit würde das unbeschwerte Reisen ins Ausland in weite Ferne rücken.

Heisst es auch dieses Jahr nochmals Ferien im eigenen Land? Stay at home 2.0?

*Mit Grenzkontrollen im Kampf gegen Corona

Die Auflagen für den grenzüberschreitenden Reiseverkehr werden immer strenger. Beispielsweise hat Deutschland neue Regeln erlassen. Eine “normale” Einreise als Schweizer nach Deutschland ist zur Zeit nicht mehr möglich. Wer aus der Schweiz einreist, muss 10 Tage in Quarantäne. Zudem müssen die Einreisenden spätestens 48 Stunden nach der Einreise einen Coronatest gemacht haben. Deutschland setzt zudem auf die Schleierfahndung gegen einreisende Schweizer und verstärkt zur Zeit die Bundespolizei an der Grenze zum Süden.

Auch die 24 Stunden-Regel für Schweizer aus den grenznahen Kantonen ist stark eingeschränkt worden. So gilt seit dem 23. Dezember 2020, dass die quarantänefreie Einreise für einen maximal 24-stündigen Aufenthalt in Baden-Württemberg aus touristischen Gründen oder zu Zwecken des Einkaufs verboten ist.

Mit der Verschärfung solcher Regeln im Allgemeinen wird das grenzüberschreitende Reisen fast unmöglich – was der politische Sinn dahinter ist.

Aber auch in der Schweiz wird Druck aufgebaut. Die Präsidenten der grossen Parteien fordern gemeinsam, dass die Schweiz ihr Einreiseregime drastisch verschärfen soll. Der Bundesrat hat umgehend reagiert und ab 8. Februar 2021 zwei Neuerungen für die Einreise in die Schweiz eingeführt: Sämtliche Flugpassagiere gleich woher, Einreisende die mit dem Auto, Zug, usw. aus Risikogebieten einreisen müssen einen negativen PCR-Test vorweisen. Solche aus Risikogebieten müssen sich bei den kantonalen Behörden anmelden und in Quarantäne gehen. Zweitens verlangt der Bund mehr Kontaktdaten. Bisher mussten nur Personen aus Risikogebieten ihre Angaben abliefern, neu gilt es bei der Einreise per Flugzeug, Schiff, Bus oder Zug.

Zu den Risikogebieten gehören ab dem 8. Februar 2021 auch Gebiete aus unseren Nachbarländern: dies betrifft Sachsen, Thüringen, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Emilia Romagna, Venetien, Friaul-Julisch Venetien sowie das Land Salzburg. 

Michael’s Beers & Beans ist ein Hobby-Blog und nicht kommerziell. Ich bin ein fotografischer Geschichtenerzähler, erzähle was ich auf einer Reise oder sonst irgendwo so aufgeschnappt habe. Dieser Post ist in Ergänzung zu meinen Bildern als Small Talk, Gedankenaustausch und Plauderei zu verstehen, hat daher weder den Anspruch vollständig, noch komplett aktuell zu sein. Alle Informationen sind ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Um sich in ein solches Thema zu vertiefen, empfehle ich unbedingt weitere Quellen zu überprüfen.

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