Schwabenweg – von Konstanz nach Märstetten

Konstanz, der Startpunkt des Schwabenweges. Wir werden von Imperia unten am Hafen begrüsst. Die Statue von Peter Lenk ist heute das Wahrzeichen der Stadt am grossen See. Diese Stadt punktet nicht nur mit hoher Lebensqualität, sondern ist auch ein unterschätztes Städtereise-Ziel. Eine perfekte Mischung aus echter Historie, malerischen Gassen und atemberaubender Alpenkulisse.
Die Imperia, die Hübschlerin aus den mittelalterlichen Konzilzeiten zeigt uns den Weg nach Einsiedeln. Wobei der richtige Startpunkt liegt am Konstanzer Münster. Durch die malerische Altstadt geht es über die Grenze in die Industrie- und Arbeiterstadt Kreuzlingen. Ein malerischer Kreuzweg führt zu Beginn der Route hinauf zur Heiligkreuz Kirche Bernrain. Diese wird aufgrund seiner einmaligen Lage gerne als Hochzeitskirche genutzt. Mal durch ausgedehnte Mischwälder, dann entlang von Äckern und Feldern, verläuft die Route in mehrheitlich südlicher Richtung. Ab und zu wird ein Weiler durchwandert, oft ist nur Rauschen eines Baches zu hören. Bei klarer Sicht bildet die Alpenkette die Horizontlinie. Schliesslich führt die Route durch ein zauberhaftes Bachtobel bevor das Tagesziel in Märstetten erreicht wird.
Die erste Etappe in meinem Bilderbuch “Schwabenweg”

Schwabenweg
Direkt hinter der einzigartigen Seenlandschaft des Bodensees beginnt die hügelige Landschaft des Thurgaus. Und genau durch diese Landschaft führte uns eine mehrtägige Wanderung auf dem Schwabenweg in Richtung Alpen. In mehreren Etappen folgten wir diesem historischen Pilgerweg vom Bodensee aus durch den wunderschönen Thurgau und überquerten das Hörnli zum Zürichsee. Bergig ging es von dort weiter über den Etzelpass, bis uns am Schluss das Bergmassiv der Mythen den Weg zum Ziel in die Klosterstadt Einsiedeln wies.
Der Schwabenweg ist ein Pilgerweg der seit dem Mittelalter besteht. So schnupperten wir etwas Pilgerluft und freuten uns an der Bewegung in einer herrlichen, abwechslungsreichen Natur.
Der Schwabenweg gehört zu den Jakobswegen der Schweiz. Die „ViaJacobi“ benannten Wege orientieren sich an den mittelalterlichen Pilgerwegen. Allerdings gab es früher keine feststehende Hauptroute. Je nach Wetterbedingungen änderten sich die Streckenverläufe und ein weitverzweigtes Netz an Pfaden spannte sich durch die Schweiz.
Im Mittelalter kamen vorwiegend Schwaben in Konstanz an, um von dort pilgernd den Weg zum Wallfahrtsort Einsiedeln zu begehen, daher rührt der Name Schwabenweg.
Über unsere Wanderung von Konstanz nach Einsiedeln, vom Bodensee zu den Mythen, habe ich Euch von jeder Etappe ein Kapitel in einem Bilderbuch zusammengestellt, welche ich hier in den nächsten Wochen posten werde. Dabei lasse ich meine Bilder über diese schöne Tour sprechen, verzichte bewusst darauf, die Route im Detail zu beschreiben. Dafür werde ich den einen oder anderen Link posten, denn im Internet sind viele ausführliche Routenbeschreibungen zu finden.
1. Etappe Konstanz – Märstetten
Route: Konstanzer Münster – Kreuzlingen – Ellighausen – Märstetten
Wanderzeit: ca. 4 Stunden
Routenbeschreibungen
Schweiz Mobil: https://www.schweizmobil.ch/de/wanderland/etappe-0863.html
Jakobswege Schweiz: https://jakobsweg.ch/de/eu/ch/weg/konstanz-einsiedeln/






Tolle Bilder 😊und sehr gute Links. Den Schwabenweg wollte ich im letzten Jahr bis Einsiedeln gehen, um den Münchner Jakobsweg fortzusetzen, der mich bis Lindau führte. Habe mich nicht getraut wegen Corona. Konntet ihr in Hotels übernachten oder welche Unterkünfte gab es ?
Herzlichen Dank für Dein Feedback, worüber ich mich freue. Da ich im Zürich Oberland wohne und am Bodensee aufgewachsen bin, war diese Wanderung quasi eine Tour durch meine erste und zweite Heimat. Wir haben diese auch nicht in einem Zug durchgezogen, sondern immer wieder einmal eine oder zwei Etappen unter die Schuhe genommen. Daher sind wir mit der ÖV quasi an- und abgefahren. Oder bei Bekannten untergekommen. Und zum Teil sind wir wegen Corona den Übernachtungen auch etwas aus dem Weg gegangen. Empfehlen können wir daher – aus Sicht der Tour – nur das Kloster Fischingen, welches ein wirklich schönes eigenes Hotel hat. Es scheint aber, dass wenn man als Pilger unterwegs ist, es genügend Pilgerstätten an den Etappenorten oder auch unterwegs hat. Es hatte immer wieder Schilder, welche die Pilger zur Übernachtung willkommen heissen. Ist man aber eher “weltlich” unterwegs, dann möchte man vielleicht ein kleines Hotel, ein B&B oder eine Übernachtung auf dem Bauernhof. Dies gibt es alles unterwegs. “Problematisch” ist vielleicht der Etappenort Märstetten, da gibt es zwar ein Gasthaus und Pilgerstätte. Ausweichen kann man mit dem Zug nach Weinfelden, dort gibt es einfache Hotels. (z.B. Thurgauerhof). Das gleiche in Tobel, hier mit dem ÖV nach Wil/SG ausweichen – auch dort gibt es Hotels (Hotel von Rotz, Hotel Schwanen) aber auch B&B.
Fischingen unbedingt ins Kloster – wunderschönes 3* Hotel und feines Essen (mit Bier aus dem Kloster). Dann kann man auf dem Berggasthaus Hörnli übernachten, allerdings sehr einfache Zimmer. Aber romantisch.
Rapperswil ist natürlich gar kein Problem, dort gibt es alles. (sehr bekannt ist das Hotel Speer oder etwas spezieller vielleicht das Rössli Hurden auf dem Seedamm) Und auch Einsiedeln ist ja bekanntlich ein Ferienort, daher ebenfalls kein Problem. (Hotel Allegro / Hotel St. Georg, einfache Hotels, aber haben einen guten Ruf). Vielleicht kannst Du so den Faden aufnehmen und die Tour planen. Die Tour ist nicht allzu schwierig, aber sehr schön. Und der Kontrast vom Bodensee bis in die Alpen zu wandern hat einfach etwas. LG Michael
Super, herzlichen Dank für deine sehr gute und ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr 😊.
Die Imperia im Hafen von Kostanz hab ich auch schon öfters fotografiert. Von allen Seiten, ohne mich zu bewegen. Sie drehte sich für mich. Die Berufsbezeichnung “Hübschlerin” kenne ich erst seit heute.