Schwabenweg – Von der Ausserschwyz nach Einsiedeln

Auf unsere Schlussetappe von Pfäffikon SZ nach Einsiedeln lernen wir Meinrad kennen. Der heilige Meinrad ist im 8. Jahrhundert während seines Leben vom Bodensee kommend die gleiche Route gewandert wie wir heute. Und hatte sich am Etzelpass und später im oberen Sihltal niedergelassen.

Der heilige Meinrad spielt für die Benediktiner vom heutigen Kloster Einsiedeln eine ganz wichtige Rolle. Ohne ihn gäbe es weder die Klostergemeinschaft noch den heutigen Bezirk Einsiedeln.

Meinrad wurde gegen Ende des 8. Jahrhunderts in der Nähe von Rottenburg (Württemberg) geboren. Einer Überlieferung nach entstammte er dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern. Im Benediktinerkloster auf der Insel Reichenau (Bodensee) wurde Meinrad von einem Verwandten erzogen; 822 wurde er von Abt Hatto I. im Alter von 25 Jahren zum Diakon und bald nach seinem Ordenseintritt zum Priester geweiht. Man übertrug ihm die Leitung einer am Zürichsee gelegenen Klosterzelle, die mit einer Klosterschule verbunden war. 828 zog sich Meinrad vom klösterlichen Leben zurück und lebte etliche Jahre als Eremit am Etzelpass (Schwyz). Die Kunde von Meinrads Frömmigkeit und Tugend verbreitete sich rasch, und als ihn immer mehr Menschen aufsuchten, zog er sich um 835 in eine abgelegene Einsiedelei im »finsteren Wald« im oberen Sihltal zurück, wo er über 25 Jahre lang in Abgeschiedenheit lebte. Am 21. Januar 861 suchten ihn nachts zwei Männer auf, die von Meinrad mit Brot und Wein bewirtet wurden und ihn anschließend ermordeten. Der Legende nach verfolgten zwei Raben, die der Einsiedler stets gefüttert hatte, die beiden Verbrecher, so dass diese schließlich entdeckt und zum Tode verurteilt wurden.

Seither zieren die Wappen von Kloster und Dorf Einsiedeln zwei Raben.

Selbst heute zieren die zwei Raben das moderne Logo der Bendektinerabtei – Kloster Einsiedeln
(Logo/Rechte Kloster Einsiedeln)

Auf Veranlassung des Abtes Walther von Reichenau wurden Meinrads sterbliche Überreste nach Reichenau gebracht; 934 errichtete man bei Meinrads ehemaliger Mönchszelle am Sihlsee das spätere Kloster Einsiedeln. Dorthin wurden 1039 unter Abt Berno von Reichenau die Gebeine Meinrads übertragen.

Mit dieser Geschichte endet auch für uns nach einer eindrücklichen Schlussetappe durch eine wunderschöne, alpine Landschaft der Schwabenweg in Einsiedeln. 100 Kilometer zu Fuss von Konstanz nach Einsiedeln. Immer auf den Spuren der pilgernden Schwaben und des heiligen Meinrad.

Quellen: Kloster Einsiedeln (https://www.kloster-einsiedeln.ch/), Wikipedia

Die sechste Etappe in meinem Bilderbuch „Schwabenweg“

Schwabenweg

Direkt hinter der einzigartigen Seenlandschaft des Bodensees beginnt die hügelige Landschaft des Thurgaus. Und genau durch diese Landschaft führte uns eine mehrtägige Wanderung auf dem Schwabenweg in Richtung Alpen. In mehreren Etappen folgten wir diesem historischen Pilgerweg vom Bodensee aus durch den wunderschönen Thurgau und überquerten das Hörnli zum Zürichsee. Bergig ging es von dort weiter über den Etzelpass, bis uns am Schluss das Bergmassiv der Mythen den Weg zum Ziel in die Klosterstadt Einsiedeln wies.

Der Schwabenweg ist ein Pilgerweg der seit dem Mittelalter besteht. So schnupperten wir etwas Pilgerluft und freuten uns an der Bewegung in einer herrlichen, abwechslungsreichen Natur.

Der Schwabenweg gehört zu den Jakobswegen der Schweiz. Die „ViaJacobi“ benannten Wege orientieren sich an den mittelalterlichen Pilgerwegen. Allerdings gab es früher keine feststehende Hauptroute. Je nach Wetterbedingungen änderten sich die Streckenverläufe und ein weitverzweigtes Netz an Pfaden spannte sich durch die Schweiz.

Im Mittelalter kamen vorwiegend Schwaben in Konstanz an, um von dort pilgernd den Weg zum Wallfahrtsort Einsiedeln zu begehen, daher rührt der Name Schwabenweg.

Über unsere Wanderung von Konstanz nach Einsiedeln, vom Bodensee zu den Mythen, habe ich Euch von jeder Etappe ein Kapitel in einem Bilderbuch zusammengestellt, welche ich hier in den nächsten Wochen posten werde. Dabei lasse ich meine Bilder über diese schöne Tour sprechen, verzichte bewusst darauf, die Route im Detail zu beschreiben. Dafür werde ich den einen oder anderen Link posten, denn im Internet sind viele ausführliche Routenbeschreibungen zu finden.

6. Etappe

Route: Pfäffikon SZ (420m) – Luegeten – St. Meinrad (950m) – Tüffelsbrugg (Egg) – Galgenchappeli (929m) – Einsiedeln (906m)

Wanderzeit ca. 4.5 Stunden, ca. 15 km

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