Corona Weblog #36: Pandemiewinter 2.0!


Nun, ich bin geimpft, geboostert. Durch die Impfung habe ich einen Art Regenschirm erhalten, damit ich nicht ganz schutzlos dem Virus ausgeliefert bin. Eigentlich müsste ich mich über diesen Schutzschirm freuen. Doch anstatt Freude und Zuversicht wird mein Leben gerade wieder abgekühlt. Steigende Fallzahlen zwingen uns alle wieder zu Einschränkungen, das soziale Leben wird auf den Pandemiewinter eingekühlt. Also nächste Runde: Lange, einsame Tage im Homeoffice, meine Bildschirmzeit wird wieder auf ein ungesundes Niveau klettern. Zwischendurch an die frische Luft, meist Abends in der Dunkelheit. Maske im Konzert oder Kino, so es mich überhaupt noch ins Nachtleben raus zieht. Weihnachten feiern? Die Diskussion über das wie ist bei uns schon im Gange. Ob ich meine geplanten Ferien für nächstes Jahr bereits wieder absagen muss? Quarantäne oder Isolation – wann bin ich dran? 

Das also sind meine Luxusprobleme! Irgendwo da draussen füllen sich gerade die Spitäler und Intensivstationen. Und worüber mache ich mir Sorgen? Um ein paar Einschränkungen damit ich den Virus nicht empfange und nicht weitergebe!?

Ist alles, was wir sehen oder scheinen, nichts als ein Traum im Traum?“

Edgar Allan Poe, US-amerikanischer Schriftsteller, 1809 – 1849

Mein Umfeld und ich sind gesund. Meine anderen Sorgen sind bedeutungslos. Also motiviere ich mich doch besser auf den bevorstehenden Corona-Winter. Versuche die «pandemic fatigue» zu überwinden. Gelernt habe ich, dass es in der Pandemie nichts nützt “gross” zu denken. Es hat keinen Sinn sich über das “Danach” Gedanken zu machen und die “Normalität” herbeizusehnen. Also lieber in kleinen Zeiträumen denken, sich an der Adventszeit zu freuen und einfach nur das Jahresende als zeitlichen Horizont nehmen. Dann wird die Realität wieder anders aussehen und so kann ich den nächsten zeitlichen Horizont anpeilen.

Beim Wandern habe ich gelernt: Ein grosse, mehrtägige Tour in kleine Etappen aufteilen, denn wer in kleinen Etappen denkt hält länger durch! Also Schritt für Schritt durch diese Pandemie. 

Auch in der “Runde zwei” versuche ich mit Gelassenheit zu bestehen und Umsicht zu behalten. Wenn weiterhin so viele wie möglich die Verantwortung für sich selbst und gegenüber unseren Mitmenschen wahr nehmen, bleiben wir am Schluss stärker wie das Virus. Und stärker gegenüber denen, die sich dieser komplexen Situation verblenden und keine Verantwortung für andere tragen wollen.

Meine Hoffnung von der Herdenimmunität habe ich begraben, erreicht haben wir durch die Impfung wohl eher ein Art “Herdeneffekt”, welcher das Infektionsgeschehen etwas beruhigt. Die Kombination aus Bevölkerungsteilen ohne Immunität und insbesondere der nachlassenden Immunität unter den geimpften Älteren wird weiterhin genügend Ansteckungspotential für das Virus geben.

In diesem Winter beginnt wohl gerade eine neue Phase in dieser Pandemie.

100 Einwohnerdorf. 99 sind geimpft, einer nicht. Zwei kommen mit Corona ins Krankenhaus. Einer ist geimpft und einer ist ungeimpft.

Medien: “In den Krankenhäusern liegen 50% Geimpfte”

Im Beispiel landen 100% der Ungeimpften im Krankenhaus und nur 1.01% der Geimpften.

Dina D. Pomeranz, Professorin für Wirtschaftswissenschaften (über Twitter), der oben erwähnte Effekt wird in der Wissenschaft Prävalenzfehler genannt

Der Corona WebLog ist ein Art „Online-Tagebuch“ – meine Beobachtungen und Gefühle in der Corona Krise

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