Corona WebLog #39: Swiss Covid-Freedom-Day

Am 13. März 2020 ging die Schweiz in den Lockdown und endlich – nach zwei Jahren – haben die vielen Massnahmen das Virus schwach gemacht. Die Fallzahlen sind zwar surreal hoch, doch wir wechseln in eine endemische Zeit. Dem begegnete gestern unsere Regierung mit der sukzessiven, aber raschen Aufhebung aller Massnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. Entweder wird in einem einzigen Schritt am 17. Februar die besondere Lage und praktisch alle Schutzmassnahmen aufgehoben oder als zweite Variante werden ab dem 17. Februar die Massnahmen gestaffelt runtergefahren.
Wie auch immer, der 17. Februar 2022 wird zum Swiss Covid-Freedom-Day! Natürlich ist mir bewusst, den richtigen Knopf, um die Pandemie abzuschalten, gibt es nicht. Doch die Pandemie scheint wirklich zu Ende zu gehen!
«Die Anzeichen verdichten sich, dass die akute Krise bald zu Ende ist und die endemische Phase beginnen könnte» «Oggi è una bella giornata»
Bundespräsident Ignazio Cassis (BR-Konferenz 2.2.22)
Es ist jetzt an der Zeit meinen “virologischen” Tunnelblick abzuschalten und mit neuen Perspektiven zu ersetzen. In erster Linie gilt zu überlegen, wie ich aus dem Rückzug ins private Innere wieder herauskomme, ohne aber meine neuentwickelte, liebgewonnene “Lebens-Blase” einfach aufzugeben. Will ich ganz auf mein Homeoffice verzichten? Wo war meine Vereinzelung gar nicht so schlecht? Wo lass ich räumliche Enge mit viel körperlicher Nähe zu Fremden wieder zu. Handschlag bei der Begrüssung? Küsschen, Küsschen? Keine Zertifikate, kein 3G, 2G, 2G+, allenfalls sogar “zertifikatsfrei” Reisen? Einfach viele Dinge unbeschwerter machen und tun!
Ist zudem die Zeit gekommen, sich von der Maske zu befreien? Für eine Pflicht gibt es keine Grundlage mehr. Das entscheidende Argument der Solidarität ist weggefallen. Omikron ist nicht gefährlicher als eine normale Grippe – und vor der Corona-Pandemie wäre selbst bei einer starken Grippewelle nie jemand auf die Idee gekommen, nach einer Maskenpflicht zu rufen. Die Befreiung, die uns bevorsteht, kann ich mir kaum vorstellen. Ein fast surreales Gefühl wird es sein, endlich wieder in Restaurants, Läden oder in Trams gehen zu dürfen, ohne davor in den Jackentaschen zu kramen und das Gesicht verhüllen zu müssen.
Wie krieg ich die Pandemie aus meinem Kopf? Am besten würde mir dies tatsächlich gelingen, wenn die Masken fallen und sich auch fremde Menschen beim Einkaufen oder im ÖV wieder zulächeln können. So kann das Leben wieder aufblühen: in den Schulen und an den Arbeitsplätzen, in den Restaurants und Konzerthallen. Vor allem aber in meinen Gedanken, die viel zu lange von diesem Virus dominiert worden sind.
Zur Aufhebung der Maskenpflicht gehört aber auch, dass wir diese bereithalten, für den Ernstfall. Denn ob wir uns wirklich aus der Pandemie befreit haben, wird wohl der nächste Winter zeigen. Ich hoffe allerdings, dass wir bestenfalls “normal” durch den Winter 22/23 kommen, aber es könnte nochmals ein schwerer Grippe-Winter werden.
Meine Zukunftsfreude, meine Zukunftshoffnung ist zurück. Und ich weiss in den nächsten Wochen werde ich eine Art Selbsttherapie zum Aufbau meiner inneren Stärke, meiner abgekühlten Emotionen und vergessenen Lebensfreude durchlaufen müssen.
Willkommen in der Post-Corona-Zeit! Hallo Normalisierungsphase!
Oggi è una bella giornata!
Michael’s Beers & Beans ist ein Hobby-Blog und nicht kommerziell. Ich bin ein fotografischer Geschichtenerzähler, erzähle was ich auf einer Reise oder sonst irgendwo so aufgeschnappt habe. Dieser Post ist in Ergänzung zu meinen Bildern als Small Talk, Gedankenaustausch und Plauderei zu verstehen, hat daher weder den Anspruch vollständig, noch komplett aktuell zu sein. Alle Informationen sind ohne Gewährleistung auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Um sich in ein solches Thema zu vertiefen, empfehle ich unbedingt weitere Quellen zu überprüfen.
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Bei uns in Deutschland wird es wahrscheinlich noch etwas dauern, aber ich denke, dass auch wir vor dem Virus kapitulieren werden. Zu hoch sind die Infektionswerte und die Ausfälle in den Betrieben sind enorm. Wir sind gerade selber in Quarantäne, weil unser geboosterte Sohn Corona hat. Zehn Tage werden wir komplett im Homeoffice arbeiten. Auch diese Krise werden wir bewältigen und ich freue mich schon auf den Frühling
LG Andrea
Bei uns wurde die Kontakt-Quarantäne letzte Woche ganz abgeschafft. Aber viel wichtiger ist, dass Dein Sohn hoffentlich wenig oder vielleicht sogar gar keine Symptome hat. Jedenfalls wünsche ich gute Besserung und Euch eine kurzweilige Zeit im Homeoffice und in der Quarantäne. Deiner Zuversicht stimme ich zu, ich glaube wir biegen so langsam doch ans Ende der Pandemie. Bleibt gesund. LG Michael
“Die vielen Massnahmen haben das Virus schwach gemacht.” – Diesen satz hätte ich gerne erklärt, weil ich eher von Meinung ausgehe, dass die oft panischen und niemals konsequenten Massnahmen, die in den deutschsprachigen Ländern gesetzt wurden eher zur verbreitung des Virus, denn zur Reduzierung beigetragen haben. Der èbergang zur Normalisierung: tatsächlich müssen wir uns umstellen, wobei ich die Nutzung des Hals.Nasen-Schutzes sicherlich weiterhin beibehalten werden: aus Notwendigkeit, aber auch, weil ich das noie so traumatisch empfunden habe, wie überall posturiert wird. Endlich Normnalität? Wenn ich an die Klimakatastrophe denke, kommen Herausforderungen auf uns zu (bzw. wir sind schon mittendrin), gegen die COVID ein Honiglecken war.
Ich denke, dass zwischen Viren und Menschen ein Art Tauziehen besteht. Wenn sich der Wirt (also der Mensch) sich der Situation stellt, anpasst oder sogar verändert, dann geht das Virus in eine Art Korrekturfunktion. Daher glaube ich, dass das Verhalten der Menschen schon eine Rolle spielt, wie sich ein Virus weiterentwickelt. Und dies wird auch bei der Bewältigung der Klimakrise eine Rolle spielen, einer diffusen Gefahr bei welcher der Mensch schnell überfragt ist. Können alle ihre Eigenverantwortung wahrnehmen und sich klimafreundlich verhalten? Oder muss die Gesellschaft einen Rahmen schaffen, in dem sich die Leute klimafreundlich verhalten? Vielleicht hilft uns die Erfahrung aus dieser Pandemie weiter… Beste Grüsse Michael
Schon ein bisschen gruselig plötzlich ohne Maske überall hinzugehen, obwohl Corona noch da ist, oder ?
Hallo, Danke für Dein Feedback. Omikron scheint (glücklicherweise) ähnlich einer Grippewelle in den Vorjahren zu sein. So gesehen waren damals die meisten von uns auch einfach so unterwegs. Schnupfen, Husten, Halsweh war wie heute an der Tagesordnung. Müssen wir nicht wieder lernen, wieder etwas zu wagen? Sicher braucht es (auch für mich) eine langsam Gewöhnung an die Normalität. Und wo wir uns unwohl fühlen – wir kennen ja die persönlichen Schutzmassnahmen. Und bei allen Lockerungen, die Isolation (inkl. Testerei) und die Impfung (für die es wollen) bleibt ja wahrscheinlich bestehen. Ob es gut kommt, werden wir erst in paar Wochen wissen. Aber immerhin ist das Ende der Pandemie in Sichtweite – der Virus dagegen wird uns erhalten bleiben. LG Michael