Postkarte aus Arosa

Arosa ist in der Tat ein traumhafter Flecken zu hinterst in einem hochalpinen Tal. Gleichzeitig die wohl kurvenreichste Sackgasse Europas: 360 Kurven und fast 1.200 Höhenmeter prägen die wunderschöne Anfahrt durch das Schanffigger Tal von Chur hoch nach Arosa. Grund genug Euch eine Postkarte aus Arosa zu senden!
Liebe Grüsse
aus
Arosa
Über eine Million Menschen sind wegen des Kriegs bereits aus der Ukraine geflüchtet. Täglich erreichen neue schreckliche Bilder und Nachrichten aus dem Kriegsgebiet die Welt.
Die Solidarität der Menschen in ganz Europa und in der Schweiz ist gross. Dennoch geht hier der Alltag weiter. Auch mit Freude und Positivem wie Ferien. Sein Leben weiterzuführen und auch gute Zeiten zu haben ist gerade in diesen Zeiten wichtig. Um langfristig direkt oder indirekt helfen zu können, braucht es einen langen Atem. Und dieser braucht hin und wieder Atempausen. Was eignet sich besser als ein paar Tage in den Bergen auszuspannen?
Es ist kein Geheimnis, dass ich bis über beide Ohren in Arosa verliebt bin und immer wieder gerne hierher zurückkehre. Arosa ist für mich das beste und schönste “Winter Resort”! Urbanität paart sich mit einer wundervollen Bergwelt. Einfach ein paar Tage hier Skifahren und Relaxen und die eigenen Batterien sind für die nächsten Aufgaben wieder voll, die Lebensenergie zurück!
Auch in diesem, milden Winter hatten wir wieder hervorragenden Schnee, viel Sonne, ich freute mich über die Aroser Gediegenheit sowie den perfekten Service vielerorts. Der Ferienort bietet Schneespass auf der Piste und auf den tollen Wanderwegen!

Scheinbar verändert sich Arosa nicht. Und doch, denn im krassen Gegensatz zum tristen Dorfbild entwickeln sich die Hotels positiv. Meistens liegen diese idyllisch und ausserhalb des “Zentrums” und machen alles für eine alpine Wohlfühloase. Modernisieren ihre “Bauhaus-Hotels” mit sehr viel Stil und Eleganz ohne die ursprüngliche Aroser Gemütlichkeit zu verlieren! Die Hoteliers, die Touristiker, die Gastronomen und die Bergbahnen verstehen es trotz des ungemütlichen Dorfes ein Ferienparadies zu bilden.
Ich fühle mich hier wohler als irgendwo
– Thomas Mann, 1938

Mein perfekter Tag
in Arosa
Die vielen Hotels lenken den Blick auf die wunderbare Bergwelt und haben alles, was es für einen schönen Tag braucht. Und so ein Aroser Winterferien-Tag sieht bei mir dann auch gediegen und gemütlich aus:
- ausschlafen
- ein erster Bergblick
- ganz lange Frühstücken
- zwei, drei Stunden intensiv Skifahren
- Cüpli (oder so) auf einer Sonnenterrasse
- eine kleine Foto-Runde durch den verschneiten Wald – Winterwonderland!
- ein bisschen Wellness, ein bisschen Liegestuhl mit Buch
- Apéro an der Bar
- gemütliches Abendessen und tolle Gespräche
- nach der Bar ein letzter Bergblick: Mond und Sterne!
- einfach mal alles vergessen – Arbeit, Alltag und auch das Bloggen!
Die Faszination von Arosa liegt an seiner Lage in einer unglaublichen Bergwelt begründet. Und natürlich auch von seiner Geschichte, die vom Alpendorf zum berühmten Welt–Luftkurort bis hin zum heutigen Sommer – und Wintersport-Resort führt.
Und eines ist aber geblieben: In Arosa wird auch heute im Gegensatz zu manch anderen bekannten Skiorten nicht geprotzt sondern genussvoll gefeiert – ein Grund warum ich gerne hier bin.
Aroser Schümli-Pflümli
Rezept
(für 1 Person)
1 – 2 Teelöffel Zucker
4 cl Pflaumenschnaps
1 Tasse heisser Kaffee
etwas Schlagsahne
etwas Kakao oder Ovomaltine
Den Zucker in ein hitzebeständiges Stilglas (Kafi Luz Glas) geben. Zwetschgen oder Pflaumenschnaps (Pflümli) dazugiessen. Bis auf 1 cm mit Kaffee auffüllen. Viel Schlagsahne obendrauf geben, mit etwas Kakao bestreuen
Dann mit Wolldecke auf den Balkon, raus in die kalte Nacht und im Kerzenschein den “Schümli Pflümli” geniessen und von den Bergen in Arosa träumen!

Die ganzen Hüttenkaffe’s haben sich in den Bündner Bergen alle vom “Kafi fertig” oder “Kafi Luz” weiter entwickelt. Ursprünglich kommt dieses Getränk von der Luzerner Fasnacht – ein dünner Kaffee, Zucker und irgend ein Schnaps oder Träsch (z.B. Zwetschge oder Birnen Schnaps). Heute werden Hüttenkaffe’s in allen Varianten angeboten. Und aus dem “Kafi fertig” hat sich der Schümli-Pflümli entwickelt. Heute ein Klassiker!
Arosa – a ticket to heaven !
In den goldigen Zeiten des Tourismus der 1920er Jahre gab es den Werbeslogan „Arosa – a ticket to heaven“! Genau dieses Ticket oder besser viele Tickets zu meinen Lieblingsplätzen in Arosa findest Du in meinem Post “Arosa – ein Ticket zum Himmel”. Hier gibt es viele Tipps und Ideen, wie Du Deinen perfekten Wintertag in Arosa finden kannst. Achtung Suchtgefahr!

Nachfolgend ein paar weitere Tickets, welchen ich dieses Jahr für Euch gelöst resp. neu entdeckt habe:
Güterschuppen Arosa – Entspannen am Kamin
Dieser umgebauten Schuppen ist alpiner Lifestyle oder urbaner Alpenchic! Könnte auch in einer internationalen Metropole stehen. Jedenfalls ein toller Schuppen!
AlpArosa – Hörnli statt Hirten
Die “Hinteren Hütten” wurde vor zwei, drei Jahren neu ausgebaut. Wo früher Käse produziert wurde ist heute ein gediegenes Restaurant. Schön gelegen in einer ursprünglichen Alpsiedlung mitten auf der Piste. “Gehoben, aber nicht abgehoben” drinnen wie draussen! Schöne grosse Sonnenterrasse. Gehört inzwischen zu den Hot Spots von Arosa.
Hörnlihütte Arosa – mein Favorit
Die Hütte wurde vom Aroser Gastronom Hitsch Leu (dem Besitzer des Restaurant Lamm & Leu sowie des legendären abgerissenen Hotel Eden) vor einigen Jahren übernommen. Die Hütte wurde sehr behutsam modernisiert und ist ein gutes Beispiel dafür, wie man Altes bewahren und Modernes schaffen kann. Einer der besten Plätze in Arosa! Ein Glas Wein und die wunderschöne Aussicht geniessen! Dazu eine Lasagne …
Maraner Fondue – klar das Beste der Welt!
Klar, kennt jeder sein “bestes” Fondue, aber ein Fondue mit Maraner Bergkäse ist für mich das beste der Welt! Einige Hütten und Restaurants beziehen ihren Käse für das Fondue von dieser Sennerei und so ist manch Fondue-Fan schon richtig überrascht worden, wie gut dieses Fondue schmeckt. Die Fonduemischung kann man im kleinen Käseladen der Sennerei auch kaufen. Ich habe schon kiloweise davon nach Irland exportiert oder selber verkocht.
Das Hochplateau Maran – einer der schönsten Flecken in Arosa
Die Landschaft hier oben auf fast 1900 müM ist einfach traumhaft! Sonne, Schnee und auf einer der drei schönen Terrassen chillen. Diese Atmosphäre kannst Du am besten von der Terrasse des Hof Maran, der isblaatere oder dem Golfhuus geniessen. In allen drei Lokalitäten kann man wunderbar auf der Sonnenterrasse bei bestem Essen dem Nichtstun frönen und den Alltag wirklich vergessen.
Arosa in 100 Geschichten

Seit ich Arosa kenne, höre ich dort oben Geschichten und Anekdoten aus der Vergangenheit und dem Jetzt. Es sind Geschichten aus einem Mikrokosmos der durch die Vermischung urbanen Lebens mit der Bergwelt entstehen. Die ewige Sonne, die Illusion des leichten Lebens und die Abgeschiedenheit vom Rest der Welt – dies lässt im Bündner Bergdorf Arosa viel ungewöhnliches aufblühen.
Herausgeber ist der Aroser Peter Röthlisberger
Gestern wie Heute. Dem Herausgeber Peter Röthlisberger ist es gelungen aus diesem riesigen Fundus an Erzählungen und Überlieferungen genau 100 Geschichten herauszunehmen. Zusammen mit einem grossen Team von einheimischen Autoren und Autorinnen erzählt der Aroser die Geschichte und Gegenwart des Ortes, seine Menschen, seinen Gästen, der Wirtschaft und Politik, Natur und Kultur. Verdichtet in Reportagen, Interviews und historischen Abrissen, ergänzt mit wunderschönen Bildern und Grafiken. Daraus entstand ein sehr modern gestaltetes Buch über ein Dorf, das von der Sonne und dem Schicksal verwöhnt ist. Mehr zum Buch und wo Du das Buch bestellen findest Du in meinem Post Arosa in 100 Geschichten
Anna Jelen – die Zeitexpertin aus Arosa
Let’s talk about time! Irgendwie ist es fast logisch, dass aus einem Ort, wo die Zeit fast stillsteht und doch so genussvoll zerrinnt eine der bekanntesten Zeitexpertin aufgewachsen und zeitweise zu Hause ist. Die schwedisch-schweizerische Anna Jelen ist nicht nur legendär für winterlichen Eisbäder im Untersee sondern vor allem für ihre motivierenden Seminare über den Umgang mit unserer Zeit. Inzwischen begeistert und inspiriert sie ein grosses Publikum. Ich folge ihr auf Instagram und ihr “Zeitkanal” ist auch für mich eine Quelle der Inspiration mich mit meiner eigenen Vergänglichkeit und Zeit zu beschäftigen. Warum nicht Zeit haben und sich mit Zeit beschäftigen – also Tablet an und etwas auf ihrer Homepage rumstöbern. Empfehlenswert sind ihre tollen Podcasts/Vlogs! Jetzt – Anna Jelen
Der Halo von Arosa ging um die Welt
Und noch etwas in eigener Sache – da war nämlich noch das riesen Ding mit dem Halo den ich im November 2019 auf dem Hörnli fotografiert habe.

20 Minuten vom 26. Januar 2020
“Der Zürcher Hobby-Blogger Michael Schneider postet immer wieder beeindruckende Bilder von den verschiedensten Ecken Europas. Ausgerechnet eine Aufnahme aus den Bergen in Arosa GR verschafft ihm nun weltweite Bekanntheit. Darauf sieht man mehrere Halos, die sich um die über dem Bergpanorama liegende Sonne schwingen. Halos sind Lichteffekte, die dadurch entstehen, dass Licht an Eiskristallen reflektiert und gebrochen wird. Das Naturspektakel ereignete sich Ende November 2019.”
Ticket to the Heaven,
Arosa I just love it!
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