In den Sonnenuntergang gedacht ….


Am Wochenende, nach einer ereignisreichen Woche, sitze ich manchmal abends am Ufer des Seerheins. Geniesse den Sonnenuntergang. Nüchtern betrachtet ist dieser Moment eine Sonne, Wolken, Himmel und Horizont. Erst mein fühlendes Sehen zaubert aus diesen Einzelheiten einen Sonnenuntergang. So lasse ich das alltägliche Wunder einfach geschehen, manchmal allerdings schweifen meine Gedanken in den Sonnenuntergang hinein …

Diesmal sind meine Gedanken im Krieg, Russlands Überfall auf die Ukraine. Zerbombte Häuser, fliehende Menschen, Hungernde, Tote. Einfach Wahnsinn! Aber was tun? Der Aggressor ist eine Atommacht, die von einem Präsidenten und einer Elite angeführt wird, welche schon fast latent suizidal scheint.

Keiner weiss was geschieht. Jeder weiss, es wird etwas geschehen.

Wo her soll ich die Zuversicht für die Zukunft nehmen? Zuversicht fernab jeglicher Realität!

Trotzdem. In mir drin lehnt sich etwas dagegen auf. Ist die Zuversicht , dass es doch nicht ganz so schlimm wird, nicht die Grundlage dafür, dass sich etwas tatsächlich zum Besseren wendet?

Bewirken wir Menschen nicht oft das Gute mit dem Glauben an das Gute?

Akzeptiere ich doch einfach meine Zuversicht, auch wenn ich diese im Moment nicht erklären kann. Nicht weil ich mir die Welt schön reden will. Zuversicht hat eine grosse Kraft, eine entscheidende Kraft um mich für das hier und jetzt zu kümmern. Damit mache ich die Welt nicht besser, aber ohne Zuversicht wird sie es auch nicht!

Die Sonne ist inzwischen hinter dem Horizont untergangen. Die Orangetöne am Sonnenuntergangshimmel symbolisieren Ruhe, Harmonie und Frieden.

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