Meine See-Momente im Oktober

Liebe Leserinnen, liebe Leser
Es schien als ob sich der endlose Sommer hier am See im goldigen Oktober fortsetzen wollte. Manchmal wehte ein leichter Föhn, der wie ein gereifter Wein den Sommer in sich trug. Ein letztes Herbstgewitter entlud sich über dem See. Vereinzelt Nebelschwaden, die sich in der herbstlichen Sonne auflösten. Auch jetzt, anfangs November färben sich die Blätter nur zögerlich. Manchmal scheint es, als ob sich das Laub urplötzlich färbt, um dann sofort von den Bäumen zu fallen.
Trotz des sommerlichen Herbst-Wetters sind die Freizeitkapitäne mit ihren Booten auf dem Wasser verschwunden. Die Kursschiffe verkehren nur noch vereinzelt. Der fröhliche Lärm auf der Seepromenade ist verstummt, die Musikboxen sind verschwunden.
Der Fluss wird langsam ruhiger und natürlicher.

Oft stand das schöne Wetter der vergangenen Monate in starkem Kontrast zur Realität. Nach der furchtbaren Corona-Zeit beschert uns der Ukraine-Krieg sehr unsichere Aussichten. Dieser Herausforderungen stellen wir uns alle so gut wir können. Kraft kann uns die Rückbesinnung auf das Wesentliche geben, indem wir Werte wie Familie, Freunde und Natur vermehrt ins Zentrum rücken. Und holen wir doch unsere Energie in dem wir jeden Tag für das Positive und Schöne nutzen.
Vielleicht kann ich mit meinen Fotografien, können meine See-Momente vom Oktober ein bisschen dazu beitragen.
Liebe Grüsse vom Seerhein

– Mehmet Murat Ildan, türkischer Schriftsteller
“Dancing of the autumn laves on a surface of a lake is a dream we see when we are awake.”
Meine See-Momente im Oktober
Oktober auf Sommerpfaden

Der Klimawandel liess am Bodensee auch im Herbst die Temperaturen auf sommerliche Werte ansteigen. Temperaturen über 20 Grad waren am See nicht selten. Die Schweiz verzeichnete den deutlich wärmsten Oktober seit Messbeginn 1864. So erstaunt es auch nicht, dass im Oktober stellenweise sommerliche Temperaturen von 25 Grad und mehr registriert wurde. Auffällig ist auch, dass es bisher noch keinen stärkeren Herbst-Weststurm gab.
Grosses Duell im goldenen Herbst

Der goldige Herbst war einem Sieger zu verdanken – das Duell Sonne gegen Nebel ging dieses Jahr klar an die Sonne!
Dahlien

Die Dahlie ist zwar nicht die Königin der Blumen, aber mit Sicherheit die Grande Dame des Herbstes.
Bodennebel

Bodennebel bildet sich bei ruhigem Hochdruckwetter in klaren, windschwachen Nächten im Herbst, manchmal auch im Spät-Sommer. Meistens hält er sich in den frühen Morgenstunden, sobald die Sonne aufgeht, verschwindet der Bodennebel schnell.
Paw Paw

Die „Indianer Banane“ ist tatsächlich eine exotische Frucht die am thurgauischen Untersee angebaut wird. Wie der Anbau von Pfirsich, Mini-Kiwi und Aprikosen hier am Bodensee scheint auch diese Frucht prächtig zu gedeihen. Mehr über die Paw Paw am Bodensee findest Du hier.
Regenbogen

Möge nach jedem Gewitter ein Regenbogen über Deinem Haus stehen.
Irischer Segenswunsch
Feigen vom Bodensee

Von Freunden hier am Bodensee habe ich dieses Jahr wieder Feigen aus ihrem Garten erhalten. Die “Ernte” war dieses Jahr gross, die “echten Feigen” wirklich ein Genuss, kein Vergleich mit den gekauften Feigen in unseren Lebensmittelläden. Feigen wachsen am Bodensee allerdings nur vereinzelt in Gärten, dort wo diese vor Kälte im Winter geschützt sind.
Sportruderer

Kurz tauchen diese beiden Sportruderer aus dem Nebel auf um in ihm gleich wieder zu verschwinden. Nur die Geräusche ihrer regelmässigen, kräftigen Ruderschläge sind danach noch einen kurzen Augenblick leise zu hören.
Südlichster Leuchtturm Deutschlands

An der Hafeneinfahrt von Lindau steht ein echter Leuchtturm. Er ist der südlichste Leuchtturm Deutschlands. Obwohl dieser Leuchtturm als “Neuer Lindauer Leuchtturm” bezeichnet wird, ist er alles andere als neu. Erbaut in den Jahren 1853 bis 1856 löste dieser 33 Meter hohe Leuchtturm den alten Leuchtturm, den Mangturm, ab. Seit 1936 wird der Turm elektrisch betrieben. Anfang der 1990er Jahre automatisierte man ihn vollständig. Das Feuer wird von den Schiffen im Bedarfsfall per Funk aktiviert und zeigt ein Blitzfeuer, welches alle drei Sekunden aufleuchtet. Übrigens hat der runde Steinturm mit 428 Meter ü.M. die höchste Feuerhöhe aller deutschen Leuchttürme – wenn man die Höhe über NN ü.d.M. angibt.
Pegel Seerhein


Der Wasserstand des Seerheins liegt derzeit auf einem für die Jahreszeit üblichen Niveau. In den kommenden Wochen ist mit einem Rückgang der Wasserstände zu rechnen. Diese wird einerseits von der Trockenheit beeinflusst, andererseits dass bei allfälligen Niederschlägen die Schneefallgrenze bis in die hoch gelegenen Teile des Einzugsgebietes sinken kann und Niederschläge damit zum Teil nicht abflusswirksam werden.
Zum Thema Niedrigwasser am Bodensee, Seerhein und Untersee findest Du hier eine Zusammenfassung mit spannenden Bildern vom Ermatinger Becken.
Von mir aufgefischt …

Gerade gelesen … (Kurze Buchvorstellung)
Geheimnisvoller Bodensee: Im Sog des Testaments (Martina Arenz-Lüth)
“Finde das Symbol der Vergänglichkeit …!”Anna, Studentin der Kunstgeschichte, hat ihrem Onkel Hubert auf dessen Sterbebett in Konstanz ein Versprechen abgenommen. Sie muss ein geheimnisvolles Rätsel entschlüsseln und einen verschollenen Beweis für eines der letzten Geheimnisse der Menschheit finden. Erste entscheidende Hinweise und Symbole entdeckt sie in den Klosterkirchen von Salem, St. Gallen und Ottobeuren. Doch schon sehr bald ist eine Geheimorganisation auf ihren Fersen und es startete eine rasante Verfolgungsjagd rund um den Bodensee.
Ein ungewöhnlicher, esoterischer Bodenseeroman. Das Ganze erinnerte mich an die pseudowissenschaftliche Prä-Astronautik eines Erich von Däniken, was sich durch das Buch durchzieht. Der Handlungsverlauf wird von etwas viel Zufällen bestimmt, aber der Roman ist rasant, spannend und ich habe das Buch neugierig zu Ende gelesen.
Obwohl die Autorin ortskundig ist, hat es für mich einige geografische Fehler (Fähre von Friedrichshafen nach Rorschach, Steckborn liegt am Rhein, usw.). Aber dies wird den meisten Lesern kaum auffallen. Detailliert sind dagegen die Momente in den Klosterkirchen Salem, St. Gallen und Ottobeuren.
Arenenberg
Napoleons Pavillon im Park des Schloss Arenenberg wurde restauriert und steht nun wieder an seinem historischen Ort. Dort sollen Louis Napoléon, der spätere Kaiser Frankreichs, und seine Mutter Hortense de Beauharnais Tee und Champagner getrunken und dabei die atemberaubende Sicht auf den Untersee genossen haben.

Hier ein Detailbild, das die alte Rekonstruktion aus den 1950er Jahren zeigt. Diese Rekonstruktion stand aber nicht ganz genau, am historischen Ort. Bei den Grabungen kam nämlich die rund 200-jährige Bodenplatte aus Naturasphalt – eine spektakuläre technische Neuheit zum damaligen Zeitpunkt – zum Vorschein. Und dort wurde die neue Rekonstruktion hingestellt.
Die aktuellen Arbeiten werden im Rahmen eines Wiederherstellungsprojekts des Schlossparks vorgenommen. Dazu gehören nebst dem Pavillon, auch die Instandstellung der Serpentine zur Kantonsstrasse und zum Seeweg mit einer Baumallee und die Restauration der «Prinzen-Brücke» an der Zufahrt zu Schlossanlage.
Sunrise-Moments

Every day a million miracles begin at sunrise!
Eric Jerome Dickey, US author