Meine See-Momente im Januar

Liebe Leserinnen, liebe Leser
Schneeflocken und Frühlingswetter – im vergangenen Januar hat die Natur für Kontraste gesorgt. Anfänglich lag bereits ein Hauch von Frühling in der Luft, die Sonne schien und es war relativ mild. Doch der Winter kam doch noch und brachte uns etwas Schnee. Die nachfolgende Bise machte die Tage grau und es wurde unangenehm kalt.
Das Leben am See sieht im Winter etwas anders aus. Doch ich mag es. Es ist die Ruhe, die Gemütlichkeit. Die Natur macht eine Pause und trotzdem verändert sich die Landschaft von Tag zu Tag.

Die Bilder in meinen See-Momente vom Januar spiegeln diese Ruhe, aber auch die Kontraste dieser Jahreszeit wieder.
Liebe Grüsse vom Seerhein

Meine See-Momente im Januar
Schneefall

Der Schneefall am See beruhigte die beiden Menschen, die am Ufer standen. Sie sahen den Schneeflocken zu, wie diese tanzend die Wasseroberfläche erreichten und sich dann auflösten. Die Umgebung, die Bäume, das Ufer und die Rietwiesen verwandelten sich langsam in eine schöne Winterlandschaft. Es ist, als würde der Schneefall negative Energie wegwaschen, etwas Positives zurücklassen.
“Lake life looks a little different in January. But we still love it!”
unbekannt
Am Hafen

Es ist kalt, der Hafen ist leer und nur ein Schiff steht einsam an der Pier. Die Sonne taucht alles in ein winterliches, weiches Licht. Was für Unterschied zum Sommer, wenn der Hafen hier voller Menschen und Schiffe ist. Jetzt ist es so still, als würde das Schiff auf seine Fahrt warten.
Eiswind

Die eisigen Winde wehen jetzt wieder über den See. Es ist die Zeit der Bise. Auf Spaziergängen am Ufer des Sees lässt uns der Ostwind im Winter schnell frieren. Es fühlt sich an, als würde man in Eiswasser getaucht. Das ganze Land scheint zu erstarren. Trotzdem lohnt es sich nach draussen zu gehen, etwas von der frischen, klaren Luft zu atmen, welche die Bise mit sich bringt.
Über den Dächern

Die Dächer der Häuser sind mit Schnee bedeckt, noch schneit es ganz leicht. Es ist ruhig an diesem Sonntagmorgen im kleinen Dorf am See.
Nachmittag am See

Die Sonne steht tief am Himmel und die nächtliche Winterkälte schleicht sich bereits heran. Der See liegt ruhig da, die Wasseroberfläche ist leicht gekräuselt, keine Welle ist zu sehen. Die Häuser, die direkt am See stehen, werfen lange Schatten.
Ein Vogel singt vom Frühling

Diese Obstbäume stehen kahl und verlassen da. Die Zweige tief, als würden sie sich vor dem eisigen Wind ducken. Die Sonne scheint kalt herab. Doch in den Bäumen sitzt ein kleiner Vogel und singt fröhlich vor sich hin. Sein Gesang ist so lieblich, dass er selbst die kalte Winterluft zum Tanzen bringt. Und uns Hoffnung auf den Frühling macht.
Im Mondlicht

In der kalten Dämmerung erscheint rötlich der Mond, spiegelt sich im Wasser, leichter Bodennebel bildet sich über den Rietwiesen, die Stadt hat die Lichter eingeschaltet.
Silberreiher

Selbst an nebelverhangenen Tagen fallen Silberreiher dank ihres weissen Gefieders schon von Weitem auf. Doch an diesem frühen Morgen war es nicht nur einer, sondern gleich 13 dieser majestätischen Vögel! Noch vor wenigen Jahren war ein hierzulande gesichteter Silberreiher eine Sensation, heute aber lassen sich Silberreiher öfters am Bodensee beobachten. Doch so eine grosse Anzahl an Vögeln auf einmal hatte ich hier noch nie gesehen.
Die hauptsächliche Ursache für die zahlreichen Silberreiher an diesem Morgen kann ich mir nur erklären, dass diese eine kurze Rast eingelegt haben. Vermutlich kommen diese aus dem Norden oder aus den kontinentalen Gebieten Osteuropas wie Russland oder der Ukraine. Dort ist es im Winter jedoch so kalt, dass die Silberreiher lieber am vergleichsweise warmen, schneearmen Bodensee überwintern. Finden sie in besonders harten Wintern auch bei uns keine Nahrung mehr, wandern sie wiederum weiter in den Süden.
Ein Hauch von Frühling liegt in der Luft

Ich stehe auf einer Anhöhe, schaue über den See rüber zur Stadt. Es ist Winter, aber ich kann bereits einen Hauch von Frühling in der Luft riechen. Die Sonne scheint und die Landschaft sieht friedlich aus. Doch der Winter ist noch lang und ich weiss, dass ich mich noch gedulden muss, bis der Frühling endlich Einzug hält.
Pegel Seerhein – wieder Niedrigwasser


Während der Wasserstand des Obersees (Bodensee) sich im Mittelwert der letzten 40 Jahre befindet, ist der Wasserstand des Seerheins unter die durchschnittlichen Minimal-Werte gefallen. Dass der Pegel sehr tief ist, fällt auch vor Ort sofort ins Auge. Dies gilt für den Seerhein wie für den Untersee. Langsam zeigen sich die Auswirkungen des bisher milden und niederschlagsarmen Winter 2022/2023. Auch wenn seit der dritten Januarwoche die Temperaturen am See gefallen sind, war es immer noch nicht markant kalt. Zudem kommt ein Schneedefizit im gesamten Alpenraum. Die Wetterprognosen zeigen eher milde Bedingungen ohne Niederschlagstendenz weit in den Februar hinein an. Daher ist zu rechnen, dass der Seerhein im Februar noch mehr “trocken” läuft.
Von mir aufgefischt …

Tiefseesaibling ist im Bodensee doch nicht ausgestorben
Der Tiefseesaibling galt als verschollen und möglicherweise ausgestorben. Doch einzelne Exemplare des jahrzehntelang als verschwunden eingestuften Fisches müssen unentdeckt tief im Bodensee überlebt haben, so das Ergebnis einer internationalen Studie. Der Tiefseesaibling ist etwa 15 bis 20 Zentimeter gross, schimmert leicht silbern und hat kleine, teils zerfranst aussehende Flossen. Der Fisch lebt in gut 80 Metern Tiefe und ähnelt einer Forelle. Für die Forscher sind die Funde sowie diese Erkenntnis eine Sensation. Daher sind diese auch zuversichtlich, dass sowohl der grössere Normalsaibling, wie auch der Tiefseesaibling im Bodensee künftig überleben werden. Auf der Roten Liste der gefährdeten Arten ist der Fisch statt als “verschollen” mittlerweile als “vom Aussterben bedroht” vermerkt.
Quelle: Pressemitteilung – SNSB – Staatliche Naturwissenschaftliche Sammlungen Bayerns: “Rätsel um wiederentdeckten Tiefseesaibling im Bodensee gelöst”
Sunset-Moments

“In the depth of winter, I finally learned that within me there lay an invincible summer.”
– Albert Camus, Schriftsteller
Ich liebe deine See-Momente! Danke fürs Teilen!
Ganz herzlichen Dank für dieses tolle Feedback. Für mich fast schon so etwas wie ein “Ritterschlag” 😉 . Nein im Ernst, ich habe bei Dir in der Schreibwerkstatt in kurzer Zeit viel lernen dürfen. Noch wichtiger aber war, den eigenen Mut zu fassen, um das Schreiben weiterzuentwickeln, gar für sich selber neu zu erfinden. An den “See-Momenten” bleibe ich dran! LG Michael