Bergstrasse F899 – eine Reise durch ein wildes Hochtal in Island

Die Bergstrasse F899 auf Island ist das kleine Jeep-Abenteuer wert! Die wilde Natur, die einzigartige Landschaft und die intensiven Farben der Heide-Felder sorgen für ein unvergessliches Erlebnis. Mit einem guten Geländewagen erkundet man die einzigartige Flora und Fauna, die sich hier entlang der Route erstreckt. Die Bergstrasse F899 – eine Reise durch ein wildes Hochtal in Island. Ein kleines Abenteuer mit unvergesslichen Eindrücken!
Durch das einsame Tal Austurádalur
Die Bergstrasse F899 führt mich durch das wilde Hochtal Austurádalur und ich bin sofort von der einzigartigen Landschaft fasziniert. Die spektakulären Gebirgszüge, welche die Skyline des Tales dominieren, sind atemberaubend. Die ruppige Bergstrasse führt mich weit hinein ins Tal und bietet mir einen unglaublichen Ausblick auf die Natur und die Landschaft. Es ist Herbst und riesige Blaubeer-Felder durchziehen das Tal und lassen es rot erleuchten. Ich bin beeindruckt von der natürlichen Schönheit und dem Frieden, den ich in dem einsamen Tale finde.




Die Bergstrasse F899 – rau und anspruchsvoll
Die Bergstrasse F899 wird hier auch Flateyjardalur – die Strasse zur Insel Flatey – genannt. Und genau dort führt die Strasse auch hin. Durch ein Hochtal runter ans Meer, an die Skjálfandi-Bucht und zur Insel Flatey.
Es ist eine atemberaubende Bergstrasse, die sich durch die wilden Landschaften des Hochtales schlängelt. Mit steilen Anstiegen und kurvigen Abfahrten bietet sie eine Herausforderung für jeden, der sich auf ein Abenteuer einlässt. Die Aussicht auf die roten Blaubeeer-Felder, die schneebedeckten Berge und das tiefblaue Meer ist einfach unglaublich.

Die Strasse verläuft in Süd-Nord-Richtung von der Straße 835 nach Brettingsstaðir. Sie ist ca. 35 km lang. Eine anspruchsvolle Strasse, die nur für Fahrzeuge mit Allradantrieb und hoher Bodenfreiheit geeignet ist. Die Strasse oder besser gesagt die Piste ist ziemlich schlecht. Viele grosse Schlaglöcher, tiefe Spuren und grosse Steine gehören zur Herausforderung, daher wäre das Fahren mit einem kleinen Auto unverantwortlich, wenn nicht sogar gefährlich. Der Jeep-Track ist nur in den Sommermonaten überhaupt befahrbar, normalerweise zwischen Ende Juni und Anfang September.
Es gibt einige kleine Furten zu überqueren, die eine oder andere ist nicht untückisch, aber bei trockenem Wetter machbar. Anders sieht es aus bei starkem Regen oder der Schneeschmelze im Frühling, dann sind nur gut ausgerüstete Jeeps in der Lage, die Flüsse zu überqueren. Und dann braucht es viel Off-Road-Erfahrung, zudem sollte diese Strecke bei schlechten Wetterbedingungen nicht alleine bewältigt werden.
Stell Dich darauf ein, dass Du alleine unterwegs bist, denn diese Strecke ist kaum befahren. Im Falle einer Panne gibt es kein Durchgangsverkehr, das Tal selbst ist verlassen und nicht bewohnt. Teilweise gibt es keinen Handyempfang.



Verlassene Bauernhöfe
Wer die Bergstrasse F899 entlangfährt, sieht einige verlassene Bauernhöfe, die in den Bergen verstreut sind. Mit kleinen, blauen Schildern wird auf diese Höfe hingewiesen. Darauf ist eine Jahreszahl, die durchgestrichen ist, abgebildet. Dies bedeutet, dass die Bauernhöfe seit erwähntem Jahr nicht mehr bewohnt sind. Viele von ihnen waren über Jahrhunderte hinweg bewohnt und haben ihren Bewohnern eine Heimat geboten. Aber jetzt sind sie bis zu den Grundmauern verfallen und vergessen. Bei meiner Fahrt entlang dieser Strasse mache ich mir so meine Gedanken, warum dieses wilde Hochtal einmal doch recht bewohnt war und wovon diese Menschen gelebt haben. Vor allem in den harten Wintermonaten.


Über den Strand
Nach der letzten Flussüberquerung habe ich dann plötzlich das Meer und den Strand vor mir. Der letzte Teil der F899 führt im wahrsten Sinne des Wortes über den Strand, ober besser vielleicht “durch den Strand”. Dieser Weg verliert sich fast im tiefen Sand, wieder bin ich froh, dass ich über ein etwas grösseren Geländewagen verfüge.



Ich nehme mir Zeit und spaziere über den schönen, wilden Strand, geniesse den sonnigen Tag. Freue mich am Glitzern des Wassers und an der sanften Brandung der Wellen.

Auf den Klippen – der Blick rüber auf die Insel Flatey (Skjálfandi)
Nach dem Spaziergang über den wilden Strand steht mir das letzte, kurze Stück der Piste noch bevor. Nach der Sand-Piste über den Strand wartet nochmals eine kleiner Furt auf mich. Es geht quasi quer durch die Mündung eines kleinen Flusses, der hier ins Meer fliesst. Von einer Piste kann jetzt nicht mehr gesprochen werden, eher von einem ausgewaschenen Bachbett. Es geht wirklich richtig steil bergauf, hoch auf die Klippe. Hier wird die Technik des Geländewagen wie auch seine Insassen nochmals richtig gefordert.



Oben auf der Klippe hat es einen kleine Wendeplatz, dort stelle ich das Fahrzeug ab. Ab hier gehe ich zu Fuss weiter, ein kleiner Wanderweg führt an der Klippe entlang. Von hier oben habe ich einen wunderschönen Ausblick auf die Bucht unter mir, auf die Küste und rüber auf die Insel Flatey.
Die flache Insel, was Insel Flatey übersetzt bedeutet, liegt in der Skjálfandi-Bucht. Mit einer Länge von 2.5 km und einer Breite von 1.7 km ist sie immerhin die fünft grösste Insel Islands. Bereits vor Jahrhunderten siedelten bereits Menschen auf dieser Insel. Allerdings verliessen 1967 die letzten Einwohner die Insel. Heute ist die Insel nur mehr im Sommer bewohnt und wird dann gerne von Touristen besucht. Diese kommen in erster Linie für das Birdwatching hierher. Fast dreissig in Island heimischen Arten können auf der Insel beim Brüten beobachtet werden, unter ihnen etwa Papageitaucher, Seeschwalben, Regenbrachvogel oder Regenpfeifer.






Bergstrasse F899 (Flateyjardalur) – Highlight für Naturliebhaber
Die Bergstrasse F899 durch das Hochtal Austurá bis zur Skjálfandi-Bucht ist ein wahres Highlight für Naturliebhaber auf der Suche nach einem unvergesslichen Abenteuer. Mit etwas Vorsicht und dem richtigen Fahrzeug kann hier die wilde Natur Islands auf einer ganz besonderen Art und Weise erlebt werden. Die Bergstrasse F899 – eine Reise durch ein wildes Hochtal in Island!


