Nikon Z fc – fotografische Entschleunigung

Die Fotografie ist eine unglaublich schöne Kunst und ich bin froh, dass ich mit diesem Hobby tolle Momente auf Reisen oder Wanderungen festhalten kann. Auch wenn Handys inzwischen sehr gute Bilder machen können, übertreffen sie semiprofessionelle Kameras oftmals eben doch nicht. Dazu kommt noch das tolle Gefühl, sich hinter eine Linse zu stecken und dann fokussiert einen perfekten Augenblick in der Natur festzuhalten. Mit einer Kamera wie der Nikon Z fc gelingt diese fotografische Entschleunigung.
Eine Klappe, in die man den Film einlegt?
Ich habe meine ersten Erfahrungen inzwischen mit der spiegellosen Vollformatkamera Nikon Z5 gemacht und sie hat mir so gut gefallen, dass ich beschlossen habe, meine bisherige verwendete MFT-Ausrüstung (mit ein wenig Wehmut) zu verkaufen. Auf diese Weise bin ich zurück bei Nikon, deren Kameras (analog und digital) ich auf meinen Reisen immer sehr geschätzt habe. Logisch war daher, dass ich kurz nach dem Kauf der Nikon Z5 auf die Nikon Z fc stiess. Ich war überrascht und fragte mich, was Nikon da in ihrem Programm hat? Was soll eine Kamera mit einem Design wie ein Modell aus den 1980er Jahren? Diese Nikon hat ein schlankes Gehäuse, keinen Griffwulst und es gibt Einstellräder für Verschlusszeit und Filmempfindlichkeit. Und auf der Rückseite befindet sich eine Klappe, in die man den Film einlegt?

Schaut man genau hin, kommt man dem Display auf die Spur: Er ist lediglich nach innen gedreht. Klappt man es aus und schwenkt es um, dann erfüllt es seinen Zweck wie erwartet – und verwandelt die Z fc in eine zeitgemässe, spiegellose Systemkamera im semiprofessionellen Bereich: Sie hat einen APS-C-Sensor mit 20,9 Millionen Megapixeln, schiesst bis 11 Bilder pro Sekunde, filmt in 4K und ist mit WLAN und Bluetooth ausgestattet und gehört zu den spiegellosen Systemkameras der Nikons Z-Serie.
Vorbild Nikon FM2
Die Nikon Z fc ist also eine spiegellose Systemkamera mit modernster Technik, die aber das Design eines Nikon-Klassikers aufgreift und sich an der Nikon FM2 orientiert. Diese Kamera war 1982 schon ein Anachronismus, da sie dem Trend zu den neuen elektronischen Hilfsmitteln widersetzte, welche die Hersteller nutzten, um die Konsumenten anzulocken. Es handelte sich hierbei um eine mechanische Kamera, welche ohne Batterie funktionierte und sich durch Robustheit von der Konkurrenz absetzen wollte – nicht durch technischen Schnickschnack.
Schnell war klar, diesem auferstandenen Klassiker konnte ich nicht widerstehen und habe mir diese angeschafft. Diese Kamera ist nun seit einigen Monaten meine “Immer-dabei” Kamera.
Sie ist klein, nicht sonderlich schwer und die Bildqualität ist deutlich besser als bei einem Handy. Trotzdem erinnert sie an die Zeiten, in denen Nikons Konkurrenten Minolta, Pentax und Olympus hiessen und nicht Apple, Samsung, Huawei und Oppo.

fotografische Entschleunigung
Die Kamera steht für die fotografische Entschleunigung. Erstaunlicherweise (oder nicht) fotografiert es sich mit der Z fc tatsächlich anders als mit einer normalen Digitalkamera. Die Rädchen für die Empfindlichkeit (ISO-Zahl) und die Verschlusszeit laden dazu ein, mit manuellen Einstellungen zu fotografieren. Es gibt ein drittes Rad für die Belichtungskorrektur, das einen geradezu auffordert, mit der Belichtung zu experimentieren.
Die Kamera ist angenehm in der Hand zu halten und wirkt filigran im Vergleich zu anderen Systemkameras. Dieses Gefühl drückt auch ein anderes Verständnis gegenüber der Fotografie aus, welches moderner Kameras entgegensteht. Moderne Kameras haben eine angriffslustige Aura, was vielleicht ein Zeichen der Zeit ist, zumal auch Autos in den letzten Jahren immer bedrohlichere Karosserien erhalten haben. Auch bei den modernen Kameras könnte man das Gefühl bekommen, dass die Geräusche des Verschlusses im Serienmodus “machine-gun like” sind und die Welt die Aufnahmen abwehren will. Die Z fc hingegen ist gut in der Hand eines Beobachters, der ruhig bleibt und sich dezent im Hintergrund hält.
Diese Retrokamera führt vor Augen, dass Megapixel in der Fotografie nicht alles ist. Nikon Z fc bietet das Feeling einer klassischen Kamera in deutlich leichterer und kompakterer Ausführung. Obwohl es sich um eine Digitaltechnik handelt, fotografiert man damit wie anno dazumal.

Mein Fazit
Die Nikon Z fc ist für mich eine tolle Kamera für unterwegs. Sie ist klein, nicht sonderlich schwer und die Qualität der Bilder sind eindrücklich. Das Zoom beim Standardobjektiv lässt sich eindrehen, was sie noch kleiner macht. Die Handhabung ist einfach und die Einstellungen können schnell variiert und angepasst werden. Die Nikon Z fc bietet Spielraum, ich kann gut mit Tiefenschärfe und Fokus experimentieren. Und für den schnellen Schnappschuss gibt es eine perfekt arbeitende Automatik.
Mit der Nikon Z fc bin ich ganz zurück und wieder bei Nikon “zu Hause”.
Bilder aus der Nikon Z fc




Derzeit sind bei mir folgende Kameras im Einsatz:
- Nikon Z fc mit Objektiven: NIKKOR Z DX 16–50 mm und Nikkor Z 50-250mm f/4.5–6.3 VR DX
- Nikon Z 5 mit verschiedenen Objektiven (Z)
Nikon ist ein japanischer Kamerahersteller.
Dieses Produkt habe ich selber erworben und bezahlt. Hinter diesem Artikel steckt die Idee über meine persönlichen Erfahrungen mit einem Produkt zu berichten, was mir positiv aufgefallen ist. Einen allfälligen Link zu einem der Hersteller stelle ich als Dienstleistung für meine LeserInnen zu Verfügung. Es handelt sich in diesem Fall nicht um einen Affiliate Link. Dieser Artikel ist keine Werbung oder sponsored Post. Zudem spiegelt sich hier meine persönliche Meinung wider und nicht eine objektive Wahrnehmung. Dieser Post ist nicht frei von Emotionen und Gefühlen.