Google tötet Blogs – und gleich sich selbst?

Seit Jahren verschwinden Blogs, Blogger und Bloggerinnen hören auf. Viele haben einfach keine Lust mehr, anderen sind die technischen und gesetzlichen Hürden einfach zu gross geworden. Die Frage, ob Blogs eine Zukunft haben, steht wieder im Raum. Denn das Internet wandelt sich drastisch! Und Google tötet Blogs – und gleich sich selbst?
Vom Blogger zum Website-Spezialisten – mein Weg der Veränderung
Als ich vor einigen Jahren beschloss, auf die Blogger-Schiene aufzuspringen, habe ich mir einfach einen kleinen Account bei wordpress.com eingerichtet. Damals war es nicht viel anders als heute bei Instagram: Ein Foto hochladen, dazu ein paar Texte schreiben, auf “veröffentlichen” klicken – fertig. Aber im Laufe meiner “Professionalisierung” habe ich stetig Fortschritte gemacht. Mein Blog hat jetzt ein frisches, neues Design und ich konnte praktische Plug-ins installieren, die mir im Hintergrund helfen. Datenschutzprobleme sind mir begegnet und ich habe sie nach bestem Wissen und Gewissen gelöst. Und als dann die DSGVO um die Ecke kam, konnte ich auf ein unterstützendes Netzwerk und die tollen Tools von WordPress.com zurückgreifen, um alles umzusetzen. In letzter Zeit war SEO (Suchmaschinenoptimierung) eine echte Herausforderung für mich – es hat oft länger gedauert, meine Beiträge zu optimieren, als sie überhaupt zu schreiben. Aber im Grossen und Ganzen kann ich behaupten, dass ich mich trotz der technischen Hürden ganz gut schlage.

Ist das Chatprogramm Google-Bard das Ende des freien Internets?
In den letzten Jahren hat Google zuverlässig für stabile Leserzahlen auf meinem Blog gesorgt. Aber jetzt steht diese “Partnerschaft” auf der Kippe und das könnte grosse Auswirkungen haben. Denn Google, so wie wir es kennen, droht zu sterben und damit auch das Internet, wie wir es kennen. Das Unternehmen plant, sein Chatprogramm Bard in die Suchmaschine zu integrieren – eine Art KI-Assistent. Das bedeutet, dass Suchanfragen nicht mehr zu einer langen Liste blauer Website-Links führen werden. Stattdessen wird der Chatbot Bard die Ergebnisse lesen und freundlich und präzise zusammenfassen. Google wird sich von einer Suchmaschine in eine Antwortmaschine verwandeln. Klingt praktisch, oder? Warum weiter suchen und auf eine Website klicken, wenn man schon alle Antworten serviert bekommt? Das bedeutet aber auch, dass die Klicks von Google auf Websites, wie zum Beispiel meinem Blog, der Vergangenheit angehören.

Gleichzeitig werden wir mit einer Flut von Websites überschwemmt, die mit KI zu Minimal-Kosten erstellt werden. Texte und Bilder, die eher für Roboter als für menschliche Leser gemacht sind. Die Zukunft der Onlinesuche scheint in diesem Chaos ad absurdum geführt zu werden. Sie wird mit der Flut minderwertiger KI-Texte einfach nicht mehr klarkommen. Das hat zur Folge, dass Werbeeinnahmen auf Websites fast komplett wegfallen und hochwertige Inhalte sich hinter Paywalls verstecken müssen.
Einfache Fragen können zwar immer noch vom KI-basierten Google-Bard beantwortet werden, aber darüber hinaus werden neue Dienste entstehen. Ihr Wert wird sich darin zeigen, wie spezialisiert sie sind und vor allem, was sie ausschliessen.
Das Internet wird geschlossener, teurer und vielleicht etwas ruhiger. Das ist alles andere als ein erfreulicher Ausblick für uns Blogger und Bloggerinnen.
Was kommt auf die Zukunft der Blogs zu?
Es sieht nicht gerade rosig aus, vor allem für kommerzielle Blogs, die von Klicks und Werbung leben. Die Zeiten werden hart, da sind wir uns einig. Aber es gibt vielleicht auch einen Lichtblick! Die Menschen werden sich vom chaotischen Internet abwenden und hin zu kontrollierteren Bereichen flüchten. Da könnten zum Beispiel Sphären entstehen, in denen Blogs einen Platz haben, wo Nutzerinnen und Nutzer sowie Betreiberinnen und Betreiber authentifiziert sind und Qualität sowie Authentizität der Inhalte garantiert wird.

Ein Hinweis darauf ist, dass die Texte auf Instagram-Posts immer länger werden. Dies kommt vielen jungen Nutzern entgegen, die längst nicht mehr bei Google suchen, sondern in den sozialen Medien unterwegs sind. Dort finden sie Informationen, die nicht nur unterhaltsam verpackt sind, sondern vor allem auch persönlich. Der Trend geht dahin, Inhalte zu finden, die von Menschen für Menschen gemacht wurden. Kein Wunder, dass viele schnell die Nase voll haben werden von KI-basierten Inhalten, die eigentlich nur für die Algorithmen der grossen Suchmaschinen optimiert sind. Also, auch wenn die Zukunft der Blogs nicht ganz einfach sein wird, gibt es dennoch Chancen. Es geht darum, die Bedürfnisse der Leserinnen und Leser im Blick zu behalten und authentische Inhalte anzubieten. Denn am Ende des Tages geht es doch darum, Menschen zu erreichen und mit ihnen zu kommunizieren, oder?!
Ich mache weiter …
Meine Reise mit meinem kleinen Blog durch das Internet ist noch nicht zu Ende. Noch freue ich mich an meiner kleinen Community von Stammleserinnen und Stammlesern, den Feedbacks sowie den Menschen die mich (noch) über Google erreichen. Schon aus diesem Grund mach ich hier weiter.
Es gilt jetzt einfach die Augen offen zu halten, neugierig auf die kommenden Neuerungen zu reagieren. Erste Anpassung vornehmen, wie beispielsweise (noch) etwas aktiver auf Instagram zu werden.
Vielleicht begleitest Du mich weiterhin auf meiner virtuellen Reise durch den faszinierenden Internet-Ozean um einen kleinen, aber bedeutsamen Platz für meinen Blog zu finden. Denn hier bleibt mein Blog ein Ventil, durch das ich meine Hobbyfotografie reflektiere. Ich strebe danach, mich von guten Standard-Fotos zu lösen und Bilder zu kreieren, die Inhalte und Emotionen mitbringen. Mit meiner Kamera verbinde ich mich mit meiner Umgebung und erzähle meine eigene visuelle Geschichte. Und freue mich, wenn ich durch meine Bilder und handgemachten Texte auch andere inspiriere.
Bilder: Etwas passend zu diesem Post, habe ich diese Bilder mit einem KI-Bildgenerator erstellt. Die Bilder sind mit Adobe Firefly erstellt worden. KI-Bilder, oder Künstliche Intelligenz Bilder, sind visuelle Darstellungen, die durch maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz erzeugt wurden. (Wurden nur für diesen Post generiert, keine kommerzielle Nutzung)
Danke für Deinen Beitrag und die kritischen Betrachtungen. Die hiesige Blog-Szene hat sich seit den Datenschutz-Regeln deutlich verändert. Mit Suchmaschinen-Optimierungen oder Künstlicher Intelligenz habe ich mich bisher nicht näher beschäftigt. Was die globalen und digitalen Unternehmen betrifft, befürworte ich eine ordentliche Besteuerung, wie jeder Laden an der Ecke besteuert wird.
Freue mich immer wieder über Deine Beiträge vom Bodensee.
Hallo Bernd, vielen Dank für dein Feedback und klar der Bodensee bleibt hier Thema … LG Michael