Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)

Die Halbinsel Reykjanes auf Island erlebt derzeit eine beispiellose Situation, da ein Vulkanausbruch bevorstehen könnte und die Halbinsel selbst Anzeichen des Auseinanderbrechens zeigt. Dieser Ausbruch hat die potenzielle Gefahr, einen grossen Ort mit Hafen, ein Wellness-Zentrum und ein Wärmekraftwerk zu zerstören – eine Situation, die für das vulkangewohnte Island aussergewöhnlich ist. Alle Menschen in diesem gefährdeten Gebiet wurden evakuiert. Im Moment scheint sich die Lage etwas beruhigt zu haben. Bleiben wir gespannt und hoffen wir auf das Beste für die Bewohner und die gesamte Region.

Küstenabschnitt vor Grindavik, Halbinsel Reykjanes, Island (Symbolbild B&B)

Ich halte mich regelmässig über die neuesten Entwicklungen in Island auf dem Laufenden, indem ich die isländischen Medien zu diesem Thema verfolge. Sporadisch gebe ich hier eine Zusammenfassung der aktuellen Ereignisse weiter.

Visir (isländische Tageszeitung) hat eine Webcam https://youtu.be/U9QEbirKQx4 aufgeschaltet, welche das Gebiet, wo der Ausbruch erfolgen könnte zeigt. Links ist das Erdwärmekraftwerk zu sehen.

Warten auf den Vulkanausbruch – eine kurze Zusammenfassung der Stand der Dinge

Up date 29.11.2023

Am 11. November wurde der Küstenort Grindavik auf der Halbinsel Reykjanes evakuiert, da sich ein Spalt mitten in der Stadt geöffnet hatte und Strassen, Strom- und Wasserleitungen und Häuser beschädigt wurden.

Vulkanologen warnen seit einigen Wochen vor einem bevorstehenden Ausbruch von Lava nördlich von Grindavik, jedoch ist der genaue Zeitpunkt und Ort noch unbekannt.

Obwohl Isländer an Vulkanausbrüche gewöhnt sind, ist diese Situation für sie aussergewöhnlich. Auf der Reykjanes-Halbinsel, südwestlich von Reykjavik, hat es seit 2021 bereits drei Eruptionen gegeben, aber diesmal sind die Vorzeichen stärker und es wären mehr Menschen und Infrastruktur betroffen.

Die Erde in der Nähe von Grindavik ist seit Wochen aktiv, aber am 10. November nahm die Aktivität drastisch zu, begleitet von Hunderten von Erdbeben entlang einer Linie in Südwest-Nordost-Richtung. Die Bodenbewegungen waren überraschend stark und damit ein Hinweis darauf, dass grosse Mengen Magma in einen unterirdischen Spalt, einen sogenannten Dyke, eingedrungen sind. Dies führte zur Auseinanderziehung der Erdkruste und bildete einen Art von Graben, aus dem möglicherweise Lava austreten könnte.

Blaue Lagune geschlossen

Die Isländischen Vulkanologen erkannten die Anzeichen einer bevorstehenden Eruption und evakuierten Grindavik und umliegende Gebiete, einschliesslich des geothermischen Kraftwerks Svartsengi und der beliebten Touristenattraktion Blaue Lagune. Dämme werden gebaut, um mögliche Lavaströme aufzuhalten.

Obwohl die Erdbebenaktivität inzwischen zurückgegangen ist und die Wahrscheinlichkeit einer plötzlichen Eruption innerhalb der Stadtgrenzen von Grindavik abgenommen hat, geben die Experten noch keine Entwarnung. Diese betonen, dass die Ruhe der letzten Tage nicht unbedingt bedeutet, dass die Gefahr vorbei ist. In der Vergangenheit gab es vor Eruptionen oft eine Phase der Ruhe. Messungen und Überwachungsinstrumente wie Seismometer, GPS-Geräte und Satellitenaufnahmen helfen dabei, Veränderungen im Untergrund zu erfassen. Beispielsweise werden Sensoren in Bohrlöchern verwendet, um austretendes Schwefeldioxid zu erfassen, das vermutlich von aufsteigendem Magma stammt.

Zusätzlich beteiligt sich die ETH Zürich mit einer neuen Methode der Messung auf der Reykjanes-Halbinsel. Mithilfe eines Glasfaserkabels und Laserinterferometern werden hochauflösende Messdaten von Erdbebenwellen gesammelt, um die Bewegungen der Magmakammer zu analysieren.

Obwohl die Warnstufe für Grindavik vorerst gesenkt wurde, bleibt der Ort weiterhin evakuiert. Die Bewohner haben jedoch gelegentlichen Zugang erleichtert bekommen. Die Entwicklung eines Vulkanausbruchs erfolgt oft in Schüben, daher bleibt die Situation weiterhin ungewiss.

Quellen: Mein Bericht ist eine kurze Zusammenfassung aus Inhalten, welche ich in den isländischen Medien oder einschlägigen Blogs gelesen habe: RUV, Visir, MBL, Vulkane.net, Iceland Review (u.a.), Unversity of Cambridge, usw.

Aktuelle Entwicklungen in Grindavík: Gefahrenstufe heruntergesetzt und Updates

Up date 22.11.2023

Hier ist ein Überblick über den aktuellen Stand der Dinge am Donnerstag, den 23. November, zur Mittagszeit:

  • Bisher hat es (zum Glück) auf der Halbinsel Reykjanes noch keinen Vulkanausbruch gegeben.
  • Die öffentliche Sicherheitsstufe in Grindavík wurde von “Notfall” auf “Gefahr” herabgesetzt, da das Risiko eines Ausbruchs innerhalb des Ortes gering(er) ist und weiter abnimmt.
  • Inzwischen geht man nicht mehr von einem Vulkanausbruch im Ortsgebiet von Grindavík aus, hält einen Vulkanausbruch im Gebiet zwischen Hagafell und Sýlingarfell (ca. 2km von der Ortsgrenze entfernt) für möglich. Die blaue Lagune (Thermalbad) sowie Svartsengi (Geothermalkraftwerk) liegt am Rand dieser Zone.
  • Die Medien haben wieder Zugang zur Stadt erhalten und können somit aktuelle Berichterstattung liefern.
  • Die isländischen Zentralbank hat entschieden, den Leitzins unverändert bei 9,25 % zu lassen. Diese Entscheidung hängt nicht zuletzt mit der Unsicherheit über die wirtschaftlichen Auswirkungen der Ereignisse in Reykjanes zusammen.
Gestern Abend wurde die Gefahrenkarte geändert. Diese unterteilt die Region entlang des magmatischen Gangs in 3 Gebiete mit unterschiedlichen Gefährdungsstufen. Das gelb eingezeichnete Areal umfasst die Zone mit erhöhter Erdbebengefahr. Die rote Zone weist die Gegend aus, in der das Ausbruchsrisiko als hoch eingeschätzt wird. Die zentrale, violette Zone weist die Stelle mit der grössten Wahrscheinlichkeit einer Spaltenöffnung aus. Die blaue Lagune (Thermalbad) sowie Svartsengi (Geothermalkraftwerk) liegt am Rand dieser Zone.

Die sich beruhigende Lage zeigt, wie schwierig ist einen Vulkanausbruch vorherzusagen. Obwohl die Erdbeben und Landhebung dramatische Züge angenommen haben. Für die Menschen in Rekjanes, insbesondere der Ortschaft Grindavík ist dies vorerst einmal eine gute Nachricht.

Updates sisitiert

Ich werde vorerst hier keine Updates mehr schreiben. Sollte sich die Lage ändern – sei es durch neue Entwicklungen oder auch durch das Ausbleiben der Eruption – melde ich mich hier wieder.

Quellen: Mein Bericht ist eine kurze Zusammenfassung aus Inhalten, welche ich in den isländischen Medien oder einschlägigen Blogs gelesen habe: RUV, Visir, MBL, Vulkane.net, Iceland Review (u.a.), Unversity of Cambridge, usw.

Unerwartete Verzögerung: Warum kommt es trotz hoher Bodendeformationen noch nicht zu einem Vulkanausbruch auf der Reykjaneshalbinsel

Up date 22.11.2023

Die insgesamt hohen Bodendeformationen oder Bodenhebung lassen Forscher eigentlich darauf schliessen, dass ein Vulkanausbruch bevorstehen müsste. Fachleute sind eher erstaunt, dass es noch zu keiner Eruption gekommen ist. Offenbar hemmt noch irgendetwas den Vulkanausbruch.

Ein Update zu den Ereignissen auf der Reykjaneshalbinsel in Island: In den letzten Tagen ist die Anzahl der registrierten Erdbeben deutlich gesunken. Die Messungen sind beeinflusst durch einen starken Sturm. Der Wind verursachte Vibrationen, die die Signale der Mikrobeben überlagerten, so dass die meisten im Hintergrundrauschen des Windes untergingen. Daher geht man davon aus, dass es zu weniger Erschütterungen als bisher gekommen ist, wobei das stärkste Erdbeben eine Magnitude von 2.7 hatte und in Sýlingafell auftrat.

Die GPS-Messungen zeigen weiterhin eine besorgniserregend hohe Bodenhebung zwischen Svartsengi und Eldvörp, auch an den umliegenden Stationen hebt sich der Boden.

Wer sich dies einmal „seismologisch“ live anschauen möchte, findet hier einen LiveStream der Unversity of Cambridge: https://www.youtube.com/watch?v=s7ffVhUgDEA (Live data from Melhóll seismic station (at Hagafell)

Quellen: Mein Bericht ist eine kurze Zusammenfassung aus Inhalten, welche ich in den isländischen Medien oder einschlägigen Blogs gelesen habe: RUV, Visir, MBL, Vulkane.net, Iceland Review (u.a.), Unversity of Cambridge, usw.

Keine Eruption

Up date 18.11.2023

Bis heute Morgen noch keine Eruption.

Die Halbinsel Reykjanes ist weiterhin ruhig, ohne Anzeichen einer Eruption seit Sonntagmorgen um 8 Uhr GMT. Hier ist eine Zusammenfassung dessen, was man an diesem Montagmorgen in Island weiss.

Obwohl das Wochenende im Allgemeinen recht ruhig war, gab es am Sonntage morgen kurz nach 5.30 Uhr ein Erdbeben von beträchtlicher Stärke in Krýsuvík, westlich des Kleifarvatn. Laut dem isländischen Meteorologischen Amt hatte das Erdbeben eine Stärke von 3,7. Es war das stärkste Erdbeben in der Region seit Freitagmorgen, als in der Nähe von Grindavík ein Erdbeben der Stärke 3 registriert wurde.

Experten gehen davon aus, dass dieses Erdbeben eher ein Anzeichen dafür ist, dass die Spannung in der Kruste nachlässt, und nicht darauf hinweist, dass sich das Magma an dieser Stelle bewegt.

Laufend werden Hunderte leichter Erdbeben registriert, was auf eine anhaltende Aktivität in der Region hinweist. Trotzdem bleibt die Situation weiterhin ruhig, ohne Anzeichen einer bevorstehenden Eruption. Die Behörden behalten die Situation im Auge und werden alle notwendigen Schritte unternehmen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.

Ich werde Euch über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden halten.

Aktuelle Lage

Up date 17.11.2023

In den letzten Tagen beschleunigte sich die Bodensenkung in Grindavik von 7 cm auf 12 cm pro Tag. Dies stellt eine grosse Bedrohung für Grindavik dar, es könnten Teile des Ortes im Meer versinken. Zudem scheint die Bodenbewegung die Hauptstromleitung beschädigt zu haben.

Die Erdbebenaktivität auf der Reykjanes-Halbinsel nahmen weiter ab, es wurden jedoch immer noch hunderte schwache Erschütterungen registriert. Die Aktivität bleibt gemäss Aussagen der Spezialisten demnach auf hohem Niveau.

Der Magmastrom, der von der Tiefe in einer Art unterirdischen Gang (Vulkanologen nennen dies “Dyke”) eingedrungen ist, fliesst konstant mit etwas 75 Kubikmeter pro Sekunde. Im Vergleich dazu betrug die durchschnittliche Förderrate während des Bardarbunga-Ausbruchs im Jahr 2014 90 Kubikmeter pro Sekunde. Dieser Vergleich gibt den Forschern eine grobe Vorstellung davon, was sich unter Reykjanes abspielen könnte.

Einer der führenden isländischen Vulkanologen äusserte sich in einem Interview mit der isländischen Tageszeitung MBL. Er geht davon aus, dass der erwartete Ausbruch innerhalb von 2 Wochen beginnt. Er meint, dass es noch offen ist, wo die Eruption stattfinden wird. Die wahrscheinlichste Austrittsstelle liegt 3 km nördlich von Grindavik, er bringt aber auch eine Öffnung einer Eruptionsspalte bei Eldvörp ins Spiel.

Interessant ist auch, dass die Forscher inzwischen davon ausgehen, dass in den nächsten Jahren die anderen Spaltensysteme auf Reykjanes ebenfalls aktiv werden. Ausschlaggebend ist die kontinentale Naht der Kontinentalplatten zwischen Europa und Nordamerika, die auf dem westlichen Teil von Island liegt.

Quellen: Mein Bericht ist eine kurze Zusammenfassung aus Inhalten, welche ich in den isländischen Medien oder einschlägigen Blogs gelesen habe: RUV, Visir, MBL, Vulkane.net, Iceland Review (u.a.)

Lage auf der Halbinsel Reykjanes etwas ruhiger – Bau der Lavabarrieren wurde begonnen

Up date 15.11.2023

Die Aktivität der Erdbeben auf der Reykjanes-Halbinsel in Island bleibt weiterhin auf einem deutlich erhöhten Niveau, stabilisiert sich jedoch. Obwohl weiterhin eine hohe Anzahl von schwachen Erdbeben verzeichnet wird, ist bisher kein neuer starker Erdbebenschub aufgetreten. Das stärkste Erdbeben der letzten Stunden ereignete sich nördlich von Grindavik, wo vermutlich die grösste Ansammlung von Magma vorhanden ist. In den letzten 48 Stunden wurden nur noch wenige Erdbeben von einer Stärke im Dreierbereich registriert. Die Mehrheit der aufgezeichneten Erdbeben sind Mikrobeben mit sehr geringer Intensität. Diese Erdbeben sind Symptome für starke Verformungen des Bodens, die sich in den letzten Tagen auf der Reykjanes-Halbinsel ereignet haben. Derartige Landverformungen wurden auf Island noch nie zuvor in diesem Ausmass mit modernen Messinstrumenten dokumentiert. Zudem ist es nicht das erste Mal seit 2020, dass eine Verformung an dieser Stelle registriert wurde, aber es kam bisher zu keinen Eruptionen.

Es gibt inzwischen auch Berichte, dass die Forscher das Worse-Case-Szenario etwas zurückfahren. Sie gehen davon aus, dass die stärksten Magmaströme sich etwa 3,5 km nordnordöstlich von Grindavik konzentrieren. Sollte es dort zu einem grösseren Ausbruch kommen, könnte der Küstenort möglicherweise von Lava verschont bleiben. Das Geothermalkraftwerk und die Blaue Lagune hätten dann ebenfalls Glück.

Dennoch verlässt man sich auf Island nicht nur auf Glück. Gestern hat das isländische Parlament einen Gesetzentwurf verabschiedet, der den Bau von Lavabarrieren um das Kraftwerk und die Blaue Lagune ermöglicht. Die Bauarbeiten haben unmittelbar nach dem Entscheid begonnen. Laut der Tageszeitung Vísir werden die Barrieren eine Höhe bis zu 8 Metern haben und voraussichtlich ca. 30 Tage Bauzeit in Anspruch nehmen. Der benötigte Kies und die Erde werden vom nahegelegenen Berg Stapafell abgebaut.

Quellen: Mein Bericht ist eine kurze Zusammenfassung aus Inhalten, welche ich in den isländischen Medien oder Blogs gelesen habe: RUV, Visir, Vulkane.net, Iceland Review (u.a.)

Was hätte der Ausbruch des Vulkans für Auswirkungen auf Reykjavík und den Flughafen Keflavik?

Up date 14.11.2023

Einige Zuschriften haben mich erreicht und gefragt, wie sich ein Vulkanausbruch auf der Halbinsel Reykjanes auf die isländische Hauptstadt Reykjavík auswirken könnte. Ich kenne die örtliche Situation durch meine Besuche etwas, aber von hier aus ist es schwierig zu beurteilen. Zudem kann niemand den genauen Zeitpunkt und Ort des Ausbruchs mit Sicherheit vorhersagen. Doch gehe ich nach meinen Erkenntnissen davon aus, dass die Hauptstadtregion weitgehend verschont bleiben wird. 

Unsere häufigste Vorstellung von Vulkanen sind kegelförmige Berge, an deren Spitze flüssige Lava in die Höhe schiesst. Im Gegensatz zu den explosiven Stratovulkanen öffnet sich in Island oftmals die Erdoberfläche und Lava fliesst langsam aus mehreren Kratern entlang der Spalte. Erwartet wird, wie beim letzten Ausbruch auf der Halbinsel, ein Spaltenausbruch. 

Dennoch könnten sowohl Einheimische als auch Besucher einige Auswirkungen des Vulkanausbruchs spüren. Falls es dazu kommt.

Im schlimmsten Fall würde der Betrieb des Geothermalkraftwerk Svartsengi, welches die Halbinsel Reykjanes mit Wärme und Strom versorgt, durch den Ausbruch beeinträchtigt werden. Obwohl Reykjavík den Strom und die Wärme von anderen Kraftwerken bezieht, wäre es möglicherweise notwendig, Strom von anderen Kraftwerken umzuleiten, um die Energieversorgung der Hauptstadtregion aufrechtzuerhalten. Eine andere Auswirkung die nicht vergessen werden darf ist, dass das bei den Touristen sehr beliebte Thermalbad “Blaue Lagune” derzeit aus Sicherheitsgründen geschlossen ist.

Es wurde bereits ein Gesetzentwurf vorgelegt, der eine Erhöhung der Grundsteuer vorsieht, um den Bau von Schutzwällen rund um Svartsengi zu finanzieren. Ähnliche Steuererhöhungen wurden bereits nach dem Ausbruch von Heimaey 1973 auf den Westmännerinseln eingeführt, um beim Wiederaufbau zu helfen.

In früheren Ausbrüchen auf der Halbinsel Reykjanes gab es Bedenken, dass Lavaflüsse die Reykjanesbraut, die Hauptverkehrsstrasse zwischen Reykjavík und dem internationalen Flughafen Keflavík, blockieren könnten. Dies scheint derzeit unwahrscheinlich, da die Lava voraussichtlich nahe dem Dorf Grindavík an der Südküste der Halbinsel auftaucht und in die andere Richtung fliessen wird.

Aufgrund der seismischen Aktivität wurden einige Strassen in der Region beschädigt. Die Strasse Grindavíkurvegur, die die Verbindung zwischen Grindavík und der Reykjanesbraut darstellt, musste aufgrund von Schäden vorübergehend gesperrt werden. Es werden dagegen keine Strassensperrungen im Grossraum Reykjavík erwartet.

internationale Flughafen Keflavik

Obwohl der bevorstehende Ausbruch grösser sein könnte als frühere Ausbrüche in Reykjanes, müsste der Flugverkehr davon nicht beeinträchtigt werden. Der internationale Flughafen Keflavik liegt zwar sehr nah am Gebiet, in welchem der Spalten-Ausbruch erwartet wird.  Entscheidend ist, dass er an der Südküste von Reykjanes liegt, denn dort sollten die vorherrschenden Winde die vulkanischen Dämpfe vom Flughafen wegblasen.

Frühere Ausbrüche haben zu einer gewissen Luftverschmutzung in der Hauptstadtregion geführt. Während des letzten Ausbruches im Jahr 2022 wurden Personen mit Atemwegserkrankungen sowie Kinder und ältere Menschen gebeten, Aktivitäten im Freien zu vermeiden, wenn die Winde die Luftverschmutzung nach Reykjavík trugen.

Die Situation auf der Halbinsel Reykjanes ist schwierig zu beurteilen. Die Situation ist derzeit sehr gefährlich, vor allem auf der rund 15 km langen „Line“ vom Wellnessbad „Blue Lagoon“ über das Lavafeld Illahraun (Kraftwerk Svartsengi) bis zur Küste beim Dorf Grindavik.

Für den Grossraum der Hauptstadt stellt die Lage aus heutiger Sicht keine unmittelbare Gefahr dar, sicher dagegen ist, dass die Auswirkungen auf den Rest des Landes eher minimal sein werden.

Reisende sollten sich unbedingt laufend informieren und den Anweisungen der Behörden folgen.

Meine grosse Hoffnung ist natürlich, dass sich alles beruhigt und die Menschen zurück in ihr Dorf kehren können.

Bild: Dieser Leuchtturm liegt im Nordwesten der Halbinsel Reykjanes nahe Garður.

Grindavik – Häuser und Infrastruktur teilweise stark beschädigt

Up date 13.11.2023

Die Situation auf der Halbinsel Reykjanes bleibt angespannt, da sich ein grosser Graben durch den evakuierten Küstenort Grindavík zieht. An einigen Stellen ist der Graben bis zu einem Meter tief eingebrochen, wo sich das Magma in weniger als einem Kilometer Tiefe befindet. Experten glauben, dass der Graben durch den Druck des Magmaeinschusses entstanden ist. Vulkanologe sind der Meinung, dass die Halbinsel durch die Bewegungen der Erdkruste auseinanderbricht, was ein bemerkenswertes Ereignis in der isländischen Geologiegeschichte wäre. Der oben genannte Graben weist darauf hin, dass das Magma sehr nahe an der Oberfläche ist und ein Ausbruch innerhalb der Ortsgrenzen von Grindavík bevorsteht. Es gibt drei mögliche Szenarien: das Magma tritt entlang der 15 Kilometer langen Spalte an die Oberfläche, es kommt zu einer Unterwassereruption am südlichen Ende oder der gesamte Prozess kommt zum Stillstand.

Die Stadt Grindavík auf der Halbinsel Reykjanes leidet unter erheblichen Erdbebenschäden, die Häuser und Infrastruktur betreffen. Es gab grosse Schäden an Gebäuden, Strassen und der Infrastruktur, und einige Gebiete waren ohne Warmwasser und Strom. Es ist unwahrscheinlich, dass die Bewohner in naher Zukunft in ihre Häuser zurückkehren können, da die Ungewissheit über einen möglichen Ausbruch weiterhin besteht. Die Evakuierung bleibt bestehen, selbst wenn die seismische Aktivität abnimmt. Eine neue Bewertung der Situation wird heute erwartet, um festzustellen, wie nah das Magma der Oberfläche gekommen ist.

Folgende Bilder von den Strassenschäden in der Region von Grindavík hat die Icelandic Road and Coastal Administration (IRCA) auf den sozialen Medien veröffentlicht:

Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)
Grindavik - Häuser und Infrastruktur teilweise stark beschädigt
Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)
Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)
Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)
Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)

Bilder oben: Vegagerðin (The Icelandic Road and Coastal Administration IRCA)
Quellen: Vísir, Iceland Review, Icelandic Met Office, Social Media, usw.
Titelbild: Symbolbild, blaue Lagune, Halbinsel Reykjanes, Island

Grindavik evakuiert – Menge an Magma erheblich

Up date 12.11.2023

Es scheint, dass sich das Magma in Richtung Süden bewegt. Es gab am Abend ein starkes Auseinandergleiten von Erdschichten an den Sundahnjúkargígar, was darauf hindeuten könnte, dass das Magma nahe an die Erdoberfläche gelangt ist. Das Südende der Kraterreihe befindet sich etwa einen Kilometer von Grindavíks nördlichstem Punkt und 1500 Meter vom Erdwärmekraftwerk entfernt. Laut der Erdbebenabteilung des Wetterdienstes hat sich die Erdbebenaktivität am Abend deutlich verändert. Nach M5,2 Beben an den Sundhjnúkargígar am Nachmittag haben sich die Beben in Richtung Grindavík im Süden bewegt. Es besteht die Möglichkeit, dass sich das Magma auch unter den Ort geschoben hat. Die Menge an Magma wird als erheblich und viel grösser als beim grössten Magmagang beim Ausbruch am Fagradalsfjall beschrieben.

Der Küstenort Grindavík (ca. 3300 Einwohner) wurde inzwischen evakuiert, da sich der Verdacht erhärtet hatte, dass sich Magma unter dem Ort befindet. Die Erdbebenaktivität hat in Grindavík zugenommen, und der isländische Zivilschutz hat die Notfallphase ausgerufen. Die Bewohner hatten drei bis vier Stunden Zeit, den Ort zu verlassen. Das Rote Kreuz hat Auffangstationen eingerichtet. Hilfsbedürftige werden unterstützt, und die Polizei patrouilliert, um Plünderungen zu verhindern.

Das Erdwärmekraftwerk Svartsengi wurde evakuiert, aber es kann ferngesteuert werden. Die Bevölkerung zeigt eine grosse Hilfsbereitschaft, Betten, Zimmer und Weideplätze werden angeboten. Das Katzenheim Kattholt in Reykjavík hat Katzen aus Grindavík aufgenommen.

Flughafen Keflavik trifft Vorsichtsmassnahmen

Die Experten vermuten, dass sich das Magma in Richtung Süden bewegt. Der Flughafen Keflavík (Internationaler Flughafen des Landes) hat Vorsichtsmassnahmen getroffen, falls die Stromversorgung beeinträchtigt wird. Sollte es zu einem Ausbruch kommen, dann würde der Luftverkehr innerhalb eines 220 Kilometer Radius um den Ausbruchsort eingestellt. Nach einer Lagebeurteilung könnte der Flughafen innert weniger Stunden den Betrieb wieder aufnehmen.

Up date folgt …

Quelle: Visir, Iceland Review, u.a.

Bild: Symbolbild (Island)

Blaue Lagune geschlossen – Vulkanausbruch in Grindavik erwartet (Island)

Up date 11.11.2023

Die Behörden in Island haben nach einer Serie von Erdbeben im Südwesten des Landes den Notstand ausgerufen. Dies geschah aufgrund der intensiven Erdbeben in der Region von Sundhnjukagigar, nördlich von Grindavik. Es wird befürchtet, dass weitere und möglicherweise stärkere Beben auftreten könnten und dass dies zu einem Vulkanausbruch führen könnte. Laut der isländischen Wetterbehörde könnte ein solcher Ausbruch in den nächsten Tagen stattfinden. Als Vorsichtsmassnahme wurde bereits die beliebte Touristenattraktion Blaue Lagune geschlossen. Innerhalb von 14 Stunden wurden etwa 800 Beben in der Region rund um den Ort Grindavik gemessen, das stärkste hatte eine Stärke von 5,2. Eine Verbindungsstrasse nach Grindavik musste aufgrund der Schäden durch die Beben geschlossen werden.

Up date folgt …

Quelle: Iceland Review, u.a.

Bild: Symbolbild (Island)

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