Leirdalsheiðarvegur (F839) – Fahrt durch ein vereinsamtes Tal 

Heute nehme ich Euch auf ein kleines Abenteuer mit, eine Fahrt entlang der abgelegenen Bergstrasse F839, auch als Leirdalsheiðarvegur bekannt, im zauberhaften Island. Durch die wildschöne Natur und die mystische Stille verlassener Farmen führt diese Route in die raue Bergwelt Islands. Begegnungen wie mit der Schaf-Farmerin Ása zeigen uns Geheimnisse und Herausforderungen, denen die Bewohner des Tals früher gegenüberstanden. Am Ende stehen wir auf dem schwarzen Strand des Fjörður Beach. Leirdalsheiðarvegur (F839) – Fahrt durch ein vereinsamtes Tal.

Jeep Piste von Grýtubakki über die Leirdalsheiði zum Hvalvatnsfjörður

Der Wind peitschte über die schroffen Gipfel, während wir uns auf der isländischen Bergstrasse F839, auch bekannt als Leirdalsheiðarvegur, in Richtung des abgelegenen Fjörður Beach bewegten. Unser geländegängiges Fahrzeug kämpfte sich über die holprige Schotterpiste. Diese zweigte in der Nähe von Grýtubakki ab und führte uns nun immer tiefer in die Bergwelt. Es war Herbst und der Wetterbericht meldete eigentlich, dass der Regen aufhören und sich das Wetter bessern sollte. 

Leirdalsheiðarvegur (F839) - Fahrt durch ein vereinsamtes Tal 

Das Panorama während der Fahrt war einfach atemberaubend. Schneebedeckte Gipfel und ein Fluss, der sich durch das herbstliche Tal windete, erstreckte sich vor uns, während wir uns langsam durch das hügelige Gelände arbeiteten. Die Ruinen von verlassenen Farmen zeugen von vergangenen Zeiten und fügten eine geheimnisvolle Note zur Landschaft hinzu.

Während unserer Fahrt auf der Leirdalsheiðarvegur trafen wir unerwartet auf eine isländischen Schaf-Farmerin namens Ása, die dort nach ihren Tieren schaute. Lange würden die Schafe hier oben nicht mehr sein, denn kurz vor Winter werden die Tiere aus dem Hochland zurück in die Bauernhöfe getrieben. Ása war eine junge Frau von beeindruckender Statur, mit blonden Zöpfen, die unter ihrem Wollmütze hervorschauten. Ihre leuchtend bernsteinfarbenen Augen spiegelten die Weite und Ursprünglichkeit der Landschaft wider.

Schafe auf Island

Schneefälle und Stürme waren ständige Herausforderung im Tal

Ása erzählte uns faszinierende Geschichten darüber, warum das Tal entlang der F839 heute nicht mehr bewohnt ist. Sie wies auf die verschiedenen Gründe hin, die zu dieser Entvölkerung geführt haben. Die extremen Naturgewalten, wie die starken Schneefälle und Stürme, waren eine ständige Herausforderung für die Bewohner.

Darüber hinaus machte Ása deutlich, dass die mühsame und unrentable Landwirtschaft in der Region, kombiniert mit dem allgemeinen Rückgang der landwirtschaftlichen Produktivität in Island, viele gezwungen hatte, nach neuen Möglichkeiten ausserhalb des Tals zu suchen. Zudem förderte der isländische Staat mit seiner Zentralisierungspolitik den  Wegzug der Menschen aus diesem Tal.

Heute ist das Tal entlang der F839 – ausser ein paar Sommerhäuser – verlassen. Nur die Ruinen der aufgegebenen Höfe und Ruinen sind stumme Zeugen der einstigen Besiedlung. Die Strasse F839 bleibt jedoch eine attraktive Route für Abenteurer und Naturliebhaber, die die raue und einsame Schönheit dieser Landschaft erleben möchten. Ása’s Geschichten gaben uns einen tiefen Einblick in die Geschichte und die Herausforderungen dieser abgelegenen Region Islands. Und sie zeigte uns wieder einmal die unbarmherzige Seite Islands, die Kraft und Verletzlichkeit der Natur gleichermassen. Wir verliessen den Ort mit einem Dank an die Schaf-Farmerin, aber auch mit einer neuen Ehrfurcht und Demut gegenüber der Wildnis, die uns umgab.

Leirdalsheiðarvegur (F839) - Fahrt durch ein vereinsamtes Tal 

Die Fahrt ging weiter, entlang des Tales in Richtung Ozean. Die Strasse endete an einem imposanten schwarzen Strand über denen sich imposanten Wellen des Nordatlantik brachen.  Hier liessen wir das Auto stehen und wanderten entlang des wilden, tosenden Meeres über den einsamen, schwarzen Fjörður Beach.

Das kleine Abenteuer auf der F839 war eine Reise durch Zeit und Naturgewalten, die uns demütig machte und unsere Sinne für die Schönheit und Herausforderungen Islands schärfte. Auch wenn die Strasse oft unbequem und anspruchsvoll war, wurden wir mit unvergesslichen Eindrücken und Erlebnissen belohnt, die uns noch lange in Erinnerung bleiben werden.

Fjörður Beach Iceland Island

* Die Begegnung mit Ása ist frei erfunden, aber da ich schon viel in der Region war, hatte ich die eine oder andere Begegnung mit Menschen hier oben, die mir von der Geschichte dieses Tals erzählten. Die erfundene Schaf-Farmerin Ása ist daher so etwas wie eine Stellvertreterin für diese Begegnungen. Ása ist ein isländischer Vorname und stammt aus der altnordischen Sprache. In der altnordischen Mythologie war Ása der Name einer der Asen, einer Gruppe von Göttern und Göttinnen. Das nachfolgende Bild ist aufgrund eines echten Fotos mit KI generiert worden.

Noch ein paar Details zur  F839 – Leirdalsheiðarvegur

Der Leirdalsheiðarvegur führt über 27 km zum Fjörður Beach. Die Strasse ist uneben und enthält einige kleine Bäche/Flüsse, so dass es wichtig ist, die Tiefe zu prüfen. Diese Strasse ist die meiste Zeit über menschenleer und die Mobilfunknetze können lückenhaft sein. Daher ist es ratsam, möglichst im Konvoi zu fahren.

Die F839 ist eine der beiden Strassen im nördlichen Hochland, die zum Meer führen (Insel Flatey)

Gibt es eine Flussüberquerung auf der F839?

Ja, es gibt einige kleine bis mittelgrosse Flussüberquerungen auf der F839, Leirdalsheiðarvegur. Es gibt jedoch keine ernsthafte oder grosse Flussüberquerung. Die schlimmste Stelle wurde mit einer Brücke erschlossen.

Leirdalsheiðarvegur (F839) - Fahrt durch ein vereinsamtes Tal 

Welches Auto brauche ich für die F839?

Ich empfehle mindestens einen mittelgrossen 4×4/SUV. Es gibt Flussüberquerungen auf der Strasse, die eine gewisse Bodenfreiheit erfordern. Wenn die Wetterbedingungen wirklich gut sind, sollte auch ein kleiner SUV (Suzuki Jimny) ausreichen. Um sicher zu gehen, würde ich allerdings ein grösseres Fahrzeug empfehlen. Wir sind die Strasse mit einem Land Cruiser gefahren.

Was andere Island Reisende über die F839 berichten*

„Die F839 ist interessant…“ Sie wird oft erst Ende Juli oder Anfang August geöffnet. Es ist nur eine 45-minütige Fahrt zum See, wo Sie eine aussergewöhnliche Aussicht sowie einen „offiziellen“ Campground haben. An der Mündung des Sees kann man gegen eine angemessene Gebühr angeln. Diese Strasse kann mit jedem vernünftigen Geländewagen mit +20 cm Bodenfreiheit befahren werden.“

Ein anderer: „Die F839 ist etwas kürzer als die F899, sie ist 27 km (16,7 Meilen) lang (während die F899 34 km / 21 Meilen lang ist). Es gibt ein paar überbrückte Flüsse (oder Bäche), die überquert werden müssen, aber für mich liegt der Höhepunkt der F839 in der Mitte, wo es nach einer engen Brücke steil bergab und dann wieder bergauf geht. Vielleicht ist es auch erwähnenswert, dass wir am Ende der Strasse auf einige Schäden am Weg gestossen sind, so dass wir diesen kleinen Abschnitt mit mehr Vorsicht befahren mussten. Da wir diesen Weg Ende September gegangen sind, wurden wir mit einer wunderschönen herbstlichen Landschaft belohnt.“

*(auf einer Webseite gefunden, ungefähr ins Deutsche übersetzt)

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